Bereuen wirklich nur so wenige ihr Tattoo?
Ich habe mich vor 2 Jahren tätowieren lassen. Das Motiv (Kreuz, Herz, Anker) war auch mein Wunsch. Bald danach habe ich es bereut, da es einfach nicht "ich" bin, nicht zu meinem Typ passt. Jetzt habe ich diverse Laserbehandlungen machen lassen, aber die Umrisse sind noch deutlich. Wie ist es bei euch: haben viele ihr Tattoo später bereut? Viele sind heute großflächig tätowiert, aber wenige scheinen es zu bereuen.
10 Antworten
Meine Tattoos hab ich bisher nicht bereut. Es sind Motive, über die ich lange nachgedacht habe und die mir etwas bedeuten bzw. etwas mit meinem Leben zu tun haben. Ich habe keine Tattoos aus dem Katalog, sie sind selbst überlegt und entworfen.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es Leute gibt, die sich einfach ein Tattoo machen lassen, weil es gerade "IN" ist (wenn ich da an so manches Arschgeweih denke...), oder weil sie es in diesem Moment cool finden oder die Freunde alle eins haben. Die gehen dann zum Tätowierer und suchen sich irgendetwas aus dem Katalog aus. So nach dem Motto: Ich will ein Tattoo, weiß aber nicht, was es sein soll.... Den Satz hab ich schon ein paar Mal im Tattoostudio gehört, während ich gewartet hab.
Hätte ich mir vor 20 Jahren ein Tattoo stechen lassen, würde ich es heute vielleicht bereuen, denn damals hab ich noch anders gedacht als heute. Ein Tattoo sollte halt gut überlegt sein. Man hat es schließlich ein Leben lang oder muss es für teuer Geld und Schmerzen wieder wegmachen lassen. Darum halte ich auch nichts davon, wenn man sich zu jung schon tätowieren lässt. Ein junger Mensch ändert in seinem Leben vielleicht noch oft seine Einstellung. Erst wenn man gefestigt ist sollte man über ein Tattoo nachdenken. Und man muss sich auch überlegen, als was man später vielleicht mal arbeiten will. In manchen Berufen kommen Tattoos überhaupt nicht gut an. Man kann sich mit so etwas auch die Zukunft verbauen.
Und vor allem sollte man nicht zu einem Billig-Tätowierer gehen, der es auch noch zu Hause auf dem Sofa macht. Das geht meistens in die Hose...
Auch wenn dein Tattoo jetzt nicht mehr zu dir passen will, es ist zu spät es ungeschehen zu machen. Entfernung ist auch nicht das Wahre und meist ist nicht alles komplett entfernt.
Überlege dir was richtig Schönes, das dich definiert, oder ein Gedenken an jemanden darstellt... Rede mit einem guten Tätowierer, ihm fällt bestimmt ein gutes Motiv zum Übertätowieren ein.
Zu spät. Ich hab schon diverse Male lasern lassen. Ich möchte auch kein Cover Up, da mir eine innere Beziehung dafür nach wie vor fehlt. Aber ganz herzlichen Dank für die Hilfe und den Rat.
naja also die meisten überdenken ihr tattoo ne ziemlich lange zeit und so.. es gibt natürlich auch welche, die nich viel wert auf bedeutungen legen aber die meisten tun das schon.. das heißt, wenn man sich für ein tattoo entscheidet, sollte es meiner meinung nach schon ne sehr persönliche bedeutung für einen haben.. ich hab mir vor nem guten jahr mein erstes tattoo stechen lassen.. ich muss zugeben, dass ich es heute wahrscheinlich ein wenig (also echt nur minimal) anders gemacht hätte aber ich bin überglücklich mit dem tattoo und bereue es kein stück.. in nem monat kommt das 2.😅 was ich eigentlich sagen will ist, dass ein tattoo irgendwie immer ein teil von einem ist und selbst wenn mir das irgendwann nich mehr 100% gefallen sollte geht es nicht um die totale perfektion oder so sondern darum, dass man es bewusst gewählt hat.. allein diese entscheidung macht es schon zu etwas besonderem🙈 ich kenn z.b. jemanden, die sich in der jugend selbst ein kleines herz auf den oberarm tätowiert hat und es jetzt total schrecklich findet.. trotzdem würde sie es nie entfernen lassen, weil es einfach ein teil von ihr ist und sie es irgendwie doch ziemlich mag, obwohl sie auch im sommer keine tops mehr trägt😅
Danke Dir für die Antwort herzlich! Was macht Dich an dem Tattoo so überglücklich? Würde mich wirklich interessieren. Ist es auch der Mut der Überwindung, sich quasi fürs Leben zu zeichnen? Ich höre das oft, dass das geradezu süchtig machen kann, ein Tattoo nach dem anderen zu wollen. Freu mich auf deine Antwort,
ich weiß nicht, was mich so glücklich macht.. ich wollte es einfach so lange.. ich hab 1 jahr lang drauf gewartet 18 zu werden, dass ich es stechen lassen durfte.. ich finde es passt einfach zu mir und meinem körper🙈 keine ahnung..
Ich habe 3 Tattoos, jedes davon hat für mich persönlich eine Bedeutung und steht für einen Abschnitt in meinem Leben. Bis jetzt habe ich keines davon bereut und selbst, wenn mir eines Tages das Motiv nicht mehr 100% gefallen sollte, bleibt doch die Bedeutung dahinter.
Ob ein Motiv "in" oder "out" ist, war mir immer egal, ich mache meine Tattoos nur für mich und nicht wegen einem Trend oder um Reaktionen von anderen Leuten zu bekommen.
Das ist die total richtige Motivation für n Tattoo. Prima, diese Verbindung von Lebensgeschichte und deren Abbildung durch ein Tattoo. Nur war es bei mir eben nicht so. Es war einfach der Reiz. Schön, dass andere mehr Verstand haben als ich, muss ich ganz ehrlich sagen.
Wird zwar eine lange Antwort... aber... Du hast mehrfach gefragt was uns unsere Tattoos bedeuten... oder warum wir sie mögen oder lieben. Hier mal was zu meinem, dass du es vielleicht besser verstehst und was neues aus Deinem erdenken kannst:
Opa … endlich kann ich meine Sehnsucht sehen
Einst zerriss es mir das Herz,
als du gegangen bist.
Ein tiefer, ja so tiefer Schmerz,
Wunde die noch offen ist.
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Du gingst, ganz ohne mich zu fragen,
du gingst, und Leere blieb zurück.
Willst selbst nun Wolkenpferdchen jagen,
nahmst mit dir Freude und mein Glück.
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Kein Abschied ließ mich Ende finden.
Kein Winken wünscht "auf Wiederseh’n".
Ich konnte dich nicht an mich binden,
ganz still und leise war dein Geh’n.
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Doch Spuren, Spuren trägt mein Leben,
die du dort hinterlassen hast.
Ich wollt’ noch fragen und dir geben…
Doch du gingst fort, ganz ohne Last.
.
Mein Opa, nie bist du vergessen,
du hast mein Leben doch bestimmt.
Hast oft im Wald mit mir gesessen,
Erinn’rung die kein Ende nimmt.
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Manchmal spüre ich noch deine Hand,
die mich bremst und auch mal schupst.
Sie knüpfte damals schon das Band,
sie hat gestreichelt und gestupst.
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Deine Güte, Liebe, Kraft,
sie war es die noch heut’ mich lenkt.
Traurige Liebe, hat geschafft,
dass mein Herz an dich noch denkt.
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Doch jage ruhig die Wolkenpferde,
ich weiß du kommst ja oft zu mir.
So lang ich lebe auf der Erde,
kommst du noch, bist du noch hier.
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Und irgendwann, wenn ich dann gehe,
dann wirst du da sein wie ein Licht.
Dann weiß ich was zuletzt ich sehe…
Ich lieb’ und sehe dein Gesicht.
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Jetzt gab der Sehnsucht ein Gesicht,
ein Mann, der Haut zum Reden bringt.
Erinn’rung, die nie mehr erlischt,
des Waldes Lied das ewig klingt.
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Mit der Nadel, Haut, ein Bild…
Ich streck‘ nach Opa doch die Hand.
Versprechen das für immer gilt,
Er, ich, der Hund… ein festes Band.
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Die Nadel sticht, der Schmerz... er nagt,
als er Gestalt der Sehnsucht gibt.
Auf meinem Rücken, lebt jetzt Jagd,
die mit Opa ich geliebt.
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Ich weiß ich kann ihn nie erreichen,
mit meiner Hand… er ist ja fort.
Doch einst wird meine Zeit verstreichen,
dann wartet er an jenem Ort.
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Sorry, Bild einfügen funktioniert nicht.
Ich bin beeindruckt. Bei mir hat beim Tattoostechen einfach der tiefere Sinn gefehlt. Schön, dass Du und viele andere da mehr Verstand hatten, als bloß einem Gruppenzwang zu folgen. Danke für deine Antwort! Ich verstehe die Motivation für manches Tattoo zunehmend besser Unding voller Anerkennung dafür.
wennd u mir in einer NPN deine e-mail adresse sendest dann schicke ich dir das Bild, dann siehst du den Zusammenhang. Selbst entworfen, natürlich...
Ich mag alle meine Tattoos und bereue keines davon.
Viele schreiben hier dass es eine persönliche Bedeutung haben muss um lange glücklich zu machen, aber ich denke das kommt ganz auf die Person an.
Mein zweites Tattoo habe ich mir auch nur stechen lassen nachdem ich einen superschönen Entwurf von meiner Tättowiererin gesehen habe und ich meinte den würde ich gerne auf die Haut haben. Das Motiv passt aber mittlerweile super zu dem restlichen Arm, und ich freue mich jedes Mal, wenn ich es anschaue.
Ich glaube das Problem bei deinen Motiven ist, dass sie so generisch sind.
Das sind Allerweltsmotive die sich jeder irgendwann mal sticht, und bergen meist nur sehr oberflächlich eine Bedeutung.
Ich mag meine Tattoos vor allem, da sie Unikate sind und alle mit meinen Ideen zusammen vom jeweiligen Tättowierer entworfen wurden. Außer mein zweites. ;)
Ich finde toll, dass ihr so ausführlich, sachlich und persönlich schreibt! Bei mir war es wohl auch ein bisschen so eine selbst gewählte Mutprobe. Und die vielen Vorbilder bei anderen. Tattoos sind ja in letzter Zeit allgegenwärtig im sommerlichen Straßenbild gewesen. Das Image hat sich total gewandelt. Nichts Verruchtes mehr, sondern lebenslustige Menschen, auch ganz viele Frauen vor allem. Eigentlich schön, diese Offenheit, sich zu zeigen. Trotzdem kann ich meinen Frieden mit meinem Tattoo irgendwie noch nicht machen.