Belgischer Schäferhund persönliche Meinung/Erfahrungen zu dieser Rasse?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

es gibt ja nicht nur den Malinois unter den Belgier. Gerade Tervuren und Grönedal sind hier sehr auf Show gezüchtet und haben viel von ihren Gebrauchshundeeigenschaften verloren (leider auch mit all den Nachteilen die dadurch entstehen). Auch beim Mali gibt es leider diesen Trend.

Malinois sind seit langem stark auf ihre Eigenschaften als vielseitige Diensthunde gezogen. Alleskönner, Allroundtalente.

Ein Mali hört nicht auf, egal womit. Du bekommst eine Mischung aus T-Rex uns Kuschelteddy. Du erwirbst einen dich immer begleitenden Schatten, einen sehr sensiblen Hund, der auf alles reagieren kann. Der es dir nicht verzeiht wenn du unfair wirst, der Leine harte Hand verträgt und gerade deswegen auch klare Grenzen braucht.

Im Gegensatz zu anderen Spezialisten ist das "Problem" beim Mali das er sehr schnell den Weg nach vorne wählt, egal ob in den anderen Hund, die andere Person oder den eigenen Besitzer. Was passiert wenn es mit dem Mali schief geht, kann man schön naif den Belgier in Not / Malinois in Not Seiten nachlesen.

Ich hatte noch nie einen Hund der so hart gegen äußere Einflüsse war und so weich bei mir. Der so extrem Körperkontakt sucht und alle anderen für komplett überflüssig hält.

Es sind wirklich, wirklich fantastische Hunde wenn man ihnen das gibt was sie wollen und ein Händchen für die Art Hund hat. Ansonsten sind sie dein Alptraum.

Du musst zu dieser Art Spezialist passen. Ich persönlich würde z.B. wahrscheinlich beim Shiba oder Akita überfordert und einfach super unzufrieden und der Hund mit mir auch. Ich wäre unglücklich weil ich Erwartungen an den Hund habe die er auf Grund seinen Veranlagungen gar nicht erfüllen kann und der Akita wäre unglücklich weil er in ein Lebensumfeld kommt, dass gar nicht zu ihm passt. Sprich wenn man sich für einen Exoten/Spezialisten entscheidet sollte man sehr, sehr genau prüfen ob das auch wirklich passt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest dich über die Rasse gründlichst informieren und auch Kontakt zu guten(!) Züchtern aufnehmen (siehe dazu VDH).

Das sind Arbeitstiere, die viel Beschäftigung brauchen. Ich kenne eine Hundetrainerin, die bildet Dienst - und Polizeihunde aus und arbeitet viel mit Malis. Privat nimmt sie Malis auf, die sich Leute angeschafft haben und diese Hunde unterschätzt haben. Dann können sie auch nicht ganz ungefährlich werden. Das sind sehr temperamentvolle Hunde, die wirklich arbeiten müssen. Wenn ich mir die Hunde meiner Bekannten ansehe, dann fasziniert mich immer wieder ihre Power - die werden einfach NIE müde. Und wenn sie mal da liegen und man mal kurz von der Couch aufsteht, dann springen die hoch und schauen einen sehr erwartungsvoll an und sagen förmlich "machen wir jetzt weiter?".

Ich sehe es kritisch, wenn sich Laien einen Mali holen. Das ist genauso wie beim Shiba/Akita, Husky, Border Collie, Aussie - wunderschöne Tiere, aber weit unterschätzt und gehören einfach nicht in Anfängerhände oder in einfache Familien. Das sind allesamt Arbeitstiere und brauchen Beschäftigung. Der "Normalverbraucher" kann allerdings nicht mal einfachen Begleithunden gerecht werden, wie ich leider immer wieder feststellen muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit Hunden aufgewachsen
Messironaldosin 
Fragesteller
 15.05.2019, 15:51

Danke für die Antwort, und ich habe nicht vor mir einen Mali zu holen wollte mich lediglich bisschen über diese Hunderasse informieren da mir oft gesagt wurde das diese Hunde sehr sehr anspruchsvoll sind.

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Ich wollte auch immer einen Mali, seit ich das erste Mal in ein Rassebuch geschaut habe... (Glücklicherweise waren meine Eltern damals so vernünftig sich von dem Hinweis für fortgeschrittene abschrecken zu lassen)

Und dann als ich locker einen haben hätte können, wollte ich keinen mehr. (ich mag irgendwas an ihrer Art nicht)

Was ich damit sagen will, lerne sie in aller Ruhe kennen. Auch privat, nicht nur auf dem Platz.

Ansonsten, wenn man einen guten Hund hat macht es wahnsinnig Spaß mit ihnen zu arbeiten und sie sind durchaus beeindruckend. Es gibt aber leider auch sehr viele Malis die ich nicht 5 Minuten haben wollen würde. Auch dem Mali tut sein "Modestatus" nicht gut.

tanztrainer1  21.05.2019, 00:24

Mir haben immer die langhaarigen Varietäten des Belgiers besser gefallen.

Bin aber auch gerade am überlegen: In unserem Tierheim gibt es grad einen besonders hübschen Mali, den sein Vorbesitzer wohl auch etwas versaut hat. Man braucht eben viel Geduld, den wieder hinzubekommen. Das würde ich mir zwar zutrauen, bräuchte dazu aber eine andere Wohnung. In meiner jetzigen halte ich nur noch zwei Katzen. Wenn der Mali mit Katzen nicht klar kommt, ist es eben nichts für mich. Mein Groenendael und mein Tervuere waren im Umgang mit den "Kratzbürsten" einfach klasse. Die Chefs waren da natürlich immer die Mietzen.

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Ja, es sind ganz wundervolle Hunde, allerdings höchst anspruchsvoll in der Haltung. Die sind regelrechte Superhirne, die immerzu eine Aufgabe haben müssen, sie werden sonst irre, und damit gefährlich. Hervorragende Polizeihunde - aber für die Privathaltung meines Erachtens meist nicht geeignet.

Hallo,

malis sind eine sehr tolle, aktive und intelligente Hunderasse. Mir persönlich gefallen sie sehr gut und im Bekanntenkreis gibt es einige Halter. Daher kann ich aus Erfahrung sagen dass sie eine sehr konsequente aber natürlich auch liebevolle Erziehung genießen sollten, viel Auslauf und vor allem Abwechslung bekommen sollen, sonst suchen sich sie selber und vernichten im schlimmsten Fall das Sofa. Agility und Tricks sind für diese Rasse perfekt genauso wie ausgiebige Wanderungen, Joggrunden oder Fahrrad fahren.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung