Bei Auslegung der Fußbodenheizung auch Heizkreisverteiler berücksichtigen?

3 Antworten

Bin in der Materie nicht so tief drinnen, aber rein logisch betrachtet würde ich mal sagen, es kommt darauf an, ob Zu- und Rückleitung (also diese 2x6m) isoliert werden oder nicht. Falls nein, zählen die natürlich mit dazu, weil da auch Wärme abgeht. Allerdings würde ich mir selbst dann zwei mal überlegen, ob ich deshalb zwei Heizkreise draus machen soll. Die paar Meter zu viel werden die Anlage nicht gleich unbrauchbar machen.

Es geht hier (auch) um den Strömungswiderstand nd die enthaltenen Wassermenge. Die Rohrlängen sollten in der ganzen Anlage nicht zu unterschiedlich werden, sonst wird das mit dem hydraulischen Abgleich nichts.

Also: ja, die Zuleitung zählt dazu. Aber: um ein paar Meter streitet man sich da nicht. Sind die anderen Kreise ähnlich lang, ist das OK. Hast Du aber auch Kreise mit 40m dabei, würde ich das auf zwei Kreise aufteilen.

Und: Handtuchheizkörper, direkt in die Anlage mit eingebunden, sind ziemlicher Mist. Kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Die sind dann nämlich die kürzeste Rohrleitung. Es ist also besser, diese in Reihe zu einem kürzeren Heizkreis im Fußboden zu legen.

micholee 
Fragesteller
 22.09.2021, 13:22

Danke für die Info. Ein Handtuchheizkörper ist nicht geplant. Aber, wenn man so einen auf einen kurzen Heizkreis dazulegt (Bsp. Flur, schlafzimmer), dann kann man diesen ja nicht mehr einzeln regeln, sondern ist abhängig vom anderen Raum. (Ist sicherlich auch nicht gut)

0
spelman  22.09.2021, 13:29
@micholee

Ja, es sollte natürlich der Heizkreis vom Bad sein...

Aber mit der Regelung ist das sowieso so eine Sache. Einzelraumregelung ist gesetzlich vorgeschrieben und wird für sehr wichtig gehalten. Nun ist einerseits eine Fußbodenheizung sehr träge. Die Heizung zu schließen, wenn man geht und wieder aufzudrehen, wenn man kommt, bringt nicht viel. Andererseits gleicht sich in einem modernen gut isolierten Haus die Temperatur der Räume ohnehin stark an.

Ich habe eine Wärmepumpe, die klassisch mit Einzelraumventilen gebaut wurde. Nachdem ich mir 2 Winter die unmögliche Regelung angeschaut habe, habe ich alle Thermostaten entfernt, die Temperaturen über den Durchfluß eingestellt und fahre die Heizung nur noch über den Außentemperaturfühler mit entsprechend angepaßter Heizkurve. Ergebnis: eine deutlich niedrigere Vorlauftemperatur, eine gleichmäßig laufende Wärmepumpe (lange Arbeits- und Pausenzeiten) und einen ca. 30% niedrigeren Stromverbrauch.

0
micholee 
Fragesteller
 22.09.2021, 13:46
@spelman

Hört sich interessant hat. Wo liegt denn bei einer FBH die Einzelraumventile? Denke, in dem Heizkreisverteiler oder kriegt jedes Raum einen elektrischer Thermostat, der einen Ventil im Heizkreisverteiler steuert?

0
spelman  22.09.2021, 13:59
@micholee

"...oder kriegt jedes Raum einen elektrischer Thermostat, der einen Ventil im Heizkreisverteiler steuert?" - Genauso wird es in der Regel gemacht. Dazu kommt noch, dass die elektrischen Ventile keine Motoren sind, sondern thermisch mit einer kleinen Heizung arbeiten. Jedes Ventil zieht in der Stellung "auf" dauerhaft 3W Leistung. Das klingt nicht viel, aber in einer kompletten Anlage kommen leicht 20 Ventile zusammen. Das sind dann 60W, die ziemlich dauerhaft gezogen werden, wenn man die Vorlauftemperatur niedrig hält (also die Heizkreise lange offen sind).

0
... nicht 100m überschreitet sollte.

Genau.

Das ist eine "vernünftige" Längenbegrenzung.

Aber 10 Meter mehr ist nicht tragisch oder wird weder die Funktion noch die späteren Betriebskosten (Pumpenstrom) maßgeblich verschlechtern.

Wichtiger ist der hydraulische Abgleich aller Heizkreise untereinander.

(Tipp: Unterhalb der Küchenzeile ist eine Fußbodenheizung unnötig. Das spart einige Meter.)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung