Behinderung des Bruders verschweigen?
Wäre es in einer Beziehung legitim einen geistig behinderten Bruder zu verschweigen, der in einer dementsprechenden Einrichtung lebt?
Eine Freundin hat ihrem Freund zwar vom Bruder erzählt, aber nicht, dass er behindert ist. Seitdem das rauskam, führt sich ihr Freund von Mal zu Mal "ekliger" auf.
16 Antworten
Unabhängig davon, dass das Verhalten des Freundes inakzeptabel ist, stellt sich mir die Frage, wer da eher ein Problem mit der Behinderung hat.
Sicher, eine Behinderung sollte etwas selbstverständliches sein, das nicht explizit erwähnt werden muss.
Verschweigen ich das aber, muss ich mir die Frage gefallen lassen, ob ich mich dafür schäme.
Zumal der Bruder in einer Einrichtung lebt und in der Beziehung keine wesentliche Rolle spielen wird.
Aber könnte man nicht auch meinen, sein Verhalten hat eine gewisse Berechtigung?
Nein, wenn er kein Vertrauen mehr hat ist das eine Sache. Was du beschreibst halte ich dagegen für Schikane und würde ich mir nicht bieten lassen.
Ich sehe keine Veranlassung, dem Partner aus eigenem Antrieb Auskunft über den Geisteszustand der eigenen Geschwister zu erteilen.
Nein er gehört zur Familie und es gibt keinen Grund sich deswegen zu schämen oder sonst was.
Wenn jemand sich so aufführt wie ihr Freund, dann hat er einen miesen Charakter und für mich wäre das ein Grund mich für ihn zu schämen und ihn raus werfen.
Der einzige Grund sowas zu verschweigen ist das man sich schämt und das ist schon ziemlich mies
Deine Freundin merkt nun also etwas, das sie schon zu Beginn hätte erleben können - als die Beziehung noch frisch war.
Kann sie damit umgehen, es ertragen wie ihr Partner sich "eklig" aufführt? Fühlt sie sich dadurch nicht in ihrer Familienehre verletzt?
Also.... ich finde es nicht in Ordnung große/ besondere Dinge zu verschweigen (egal ob es um Erbkrankheiten geht, um den persönlichen Gesundheitsstatus, um Personen aus der Familie, etc). Denn, als Partner fühlt man sich unter Umständen ziemlich vergackeiert wenn man irgendwann mal nach Monaten oder Jahren dieses eine Detail zufällig erfährt.
Weiterhin wird dadurch nur aufgeschoben was zwangsläufig passiert: Die Spreu trennt sich vom Weizen. Wäre das zu Beginn der Beziehung ein Thema gewesen, dann hätte er mit Ablehnung oder mit Akzeptanz reagiert - und seine Partnerin hätte daraufhin entschieden "Okay, ich finde seine Einstellung gut", oder aber "Mit seiner Reaktion/ Einstellung komme ich nicht klar, das wird so nix mit uns".
Für mich persönlich käme es nicht in Frage mit jemandem eine Beziehung zu führen der sich meiner Familie gegenüber/ einem Familienmitglied gegenüber "eklig" benimmt. Oder jemand, der eine Einstellung an den Tag legt die gegenläufig zu meiner eigenen Einstellung ist.
Nein, ihr Freund spielt sich auf, stellt ihr Ultimaten sie solle alles sagen, was sie sonst noch so gelogen hat, sonst müsste er sich trennen. Er macht Szenen und beruft sich darauf, er dürfe das, denn sie sei ja ne Lügnerin.