Bedeutung eines Schüleraufsatzes (Mobbing)?
Guten Abend,
was muss in einem Sechstklässler vorgehen, der aus freien Stücken zuhause eine mehrseitige Kurzgeschichte schreibt, in der er sich über seine Lehrer lustig macht, zusammen mit seinen Freunden über sie "siegt" und die Geschichte damit endet, dass der Konrektor schreiend über ein Feld in den Sonnenuntergang rennt und nie mehr gesehen wird und dass die als böse wahrgenommene Klassenlehrerin nach übersteigert dargestellten Autounfällen (was absurd ist, aber mit zwölf Jahren sieht man das anders^^) ins Gefängnis kommt und öffentlich im Gefängniswagen in Zuchthauskleidung dorthin gebracht wird, worüber alle lachen, die Kinder am lautesten?
Gut kommt im Aufsatz die Polizei weg, ebenso ein real existierender Autohändler, der auf offene Rechnungen der "bösen Lehrerin" verzichtet, der Opa eines der Schüler, ein vermutlich frei erfundener Doktor und ein real existierender Pfarrer, der ankündigt, die Lehrerin im Gefängnis zu besuchen.
Was kann das zu bedeuten haben?
Der Junge wurde von allen Lehrern, die in dem Aufsatz vorkommen, gedemütigt und erniedrigt, zu Unrecht verschiedener Dinge beschuldigt und zugunsten anderer, die bevorzugt wurden, obwohl sie die ganze Klasse quälten (und deren Eltern mit Konrektor und Lehrerin gut bekannt bis befreundet waren), abgewertet wurde. Er begann, kurz nach dem Aufsatz (den er gemeinsam mit einem Freund schrieb) unter Schulangst zu leiden.
Danke & Grüße!
5 Antworten
Das klingt nach Aufarbeitung.
Das einstige Opfer siegt über das Böse, wobei Kinder aufgrund ihrer relativen Machtlosigkeit
(sind finanziell und vom Werdegang noch abhängig von anderen und laufen Gefahr, dadurch ein Spielball anderer zu werden)
... sich schneller in emotionaler Bedrängnis fühlen, als ein Erwachsener, der den Job kündigen, umziehen, oder einen Anwalt einschalten kann.
Hier siegt das Unschuldige Gedehmütigte über die Peiniger und sieht, wie sie gerechten Strafen zugeführt werden.
Das Auslachen der ehemaligen Mobber könnte man zwar auf den ersten als Zurückmobben sehen, es hat aber eher den Touch aus Kinderfilmen á la Pippi Langstrumpf, wo die Kinder auch lachen, wenn Verbrechern und Co. Angst eingejagt wird.
Es könnte auch Erleichterung in dem Lachen drin stecken, dass die Bösewichte nun so blamiert sind, dass sie voraussichtlich nie wieder kommen.
Das könnte im Ganzen schon hinkommen.
Wie sind die Rollen von Opa, Autohändler, Doktor und Pfarrer einzustufen, etwa der Autohändler, der auf die Rechnungen verzichtet und sich gütig zeigt gegenüber der Lehrerin?
Ich finde das läßt an Deutlichkeit nichts vermissen.Er hasst, so wie es aussieht,die Lehrerschaft und verarbeitet das in dem Aufsatz. Ob ich mir jetzt darüber Gedanken machen würde hängt von der restlichen Persönlichkeit ab. Ich meine, im besten Fall kommt ein Steven King bei raus. Im Schlimmsten, einer seiner Charaktere.
Ja das kenne ich. War bei mir ähnlich. Jeddnfalls kann ich seine Gedankenwelt gut nachempfinden. Es gibt nicht was einen mehr auf die schiefe Bahn bringen kann , als solches Verhalten von solchen Lehrern. Wenn ihn aber die Familie gut auffängt,dann dürfte er seinen Weg gehen und letztenendes,wird er davon profitieren.
Da scheint jemand aber ziemlich leicht kränkbar zu sein und auch ziemlich schnell Rachefantasien zu bekommen.
Wobei das sicherlich teilweise begründet war. Lehrer sind manchmal sehr unpädagogisch. Die Schulangst kommt ja nicht von ungefähr
Das bedeutet künstlerische Begabung.
Purer Hass, verständlich. Er hat offenbar einen Riss bekommen im Kopf. Das ist eine Möglichkeit zu verarbeiten. Er möchte diese Menschen leiden sehen, nachvollziehbar.
Ach so, okay. Danke. Ja, das kann hinkommen, etwa bezogen auf das Selbstwertgefühl.
Er war/ist objektiv ein ruhiger Junge, der immer ein guter Schüler war und in der Realschule Steine in den Weg gelegt bekam, weil der Konrektor (kleinstädtisches und übersichtliches Umfeld) mit seiner Familie eine Rechnung offen hatte und diese auf dem Jungen sowie seinem Cousin auszutragen versuchte.