Barfuß im Herbst?

9 Antworten

Meine Gedanke wäre: Cool, noch jemand - aber als ganzjährige Barfußläuferin bin ich auch nicht das typische Publikum :D.

Ich habe mich am Mittwoch, als ich zum Fußball ging (wo ich barfuß zum Stadion unterwegs war) ziemlich lange mit jemandem unterhalten, der mich darauf ansprach. Mit dem Satz, den ich bereits am Häufigsten überhaupt gehört habe: Ist das nicht zu kalt? Das ist wirklich bei mir 50-70% der Zeit, die Frage, mit der die Leute das Thema eröffnen, so sie es denn überhaupt bemerken und ansprechen. Wie gesagt, wir haben uns bestimmt die 10 min der Bahnfahrt zum Stadion und danach die 30 min, die wir beide in der gleichen Menschenmenge auf den Einlass gewartet haben, unterhalten. Deswegen war er irgendwann halt auch ziemlich offen und ehrlich: Er meinte, seine erste gedankliche Reaktion war, ob ich wohl noch alle Tassen im Schrank hätte - aber es war nur sein allererste Gedanke, den er verworfen hat, sobald er festgestellt hat, ich bin in der Lage vernünftige Sätze zu formulieren, zu erklären was/warum ich das tue und bin geistig noch völlig okay. (Ich sabbere nicht und führe keine hörbaren Selbstgespräche :D). Ich denke mit dieser ersten instinktiven Reaktion ist er nicht unbedingt alleine, ich glaube viele denken im ersten Moment sowas - einfach weil es so anders ist - und ich nehme auch niemandem übel, wenn er das tut. Eine Reaktion, die ich nämlich auch hin und wieder habe, ist die höfliche und zarte Nachfrage (besonders von Frauen), ob ich Hilfe bräuchte, oder bei mir alles in Ordnung wäre, wobei es dann auch anstandslos immer akzeptiert wurde, wenn ich mich freundlich bedankt habe für ihre Nachfrage und es verneint habe.

Die Leute sind's halt einfach nicht gewöhnt, ist auch völlig okay. Ich nehme niemandem übel, wenn er dessen erster Gedanke in die Richtung: Verrückte, ginge, solange sie dann wenigstens ihr Urteil noch mal überdenken, sollten sie mich kennen lernen.

Gleichzeitig hatte ich letztens einen interessanten Fall. Wo ich im ersten Moment vor den Kopf gestoßen war. Ich weiß nicht, ob er wirklich mit oder ganz meinem Barfußsein geschuldet war, allerdings halte ich es für möglich. Ich bin mit dem Flixbus gereist und wir haben an einer Raststätte halt gemacht - ich bin etwas früher als viele andere in den Bus gestiegen und ging gerade an meine Tasche, als ich angesprochen wurde, relativ streitbar, würde ich sagen: "Was glauben Sie, was Sie da tun?" oder zumindest so was in der Art. Ich war natürlich erst Mal völlig perplex. Die Dame wollte offensichtlich mein Eigentum vor mir beschützen - was als ich Zeit hatte drüber nachzudenken, echt gut von ihr fand, denn wäre ich nicht ich an meiner Tasche, sondern wer anders gewesen, wäre es echt nett, wenn es jemandem auffällt, der sogar was dazu sagt - also die Sache konnte natürlich schnell geklärt werden, weil in der Tasche ein elektronisches Gerät mit meiner Fahrkarte drin war und ich meine Identität beweisen konnte :D - der Gedanke, ob es vielleicht an meiner fehlenden Fußbekleidung lag, dass sie mich so eingeschätzt und angefahren hat, ist mir dann zu Hause gekommen, sonst hätte ich sie vielleicht noch gefragt, denn es hätte mich interessiert. Allerdings war ihr die ganze Sache ohnehin schon unendlich peinlich und sie hat sich 50 x entschuldigt, also vielleicht hätte ich sie das auch nicht gefragt, aber interessieren würde es mich im Nachhinein schon.

Der erste Gedanke dürfte also nicht immer positiv sein. Ist aber nicht weiter schlimm, denn die meisten Menschen denken im zweiten Gedanken, meiner Erfahrung nach, eher an meine (deine ;)) Sicherheit und ob's nicht kalt ist, und wegen der Scherben. Jedes Mal, wenn ich mehr als drei Sätze deswegen mit Leuten wechsele kommt irgendwann auch: Das ist aber mutig. - keine Ahnung was daran mutig sein soll, aber hey, okay, scheint nicht allzu negativ auszufallen, das Urteil, das Leute deswegen über mich fällen, solange sie mit mir darüber reden :D. (Da ich ziemlich offen durch die Weltgeschichte laufe - sprechen mich auch viele deswegen an. Ganz überwiegend positive Resonanz.)

Woher ich das weiß:Hobby – ich laufe seit ein paar Jahren fast immer barfuß

Bereits im Frühjahr mal geantwortet. Bin mittlerweile selbst im Laufsort auf Halb-Marathonstrecken mit nackten Füßen oder leichten Barfußschuhen unterwegs. Verletzungen kenne ich so nicht und meine Probleme mit Achillessehnen, Rücken und Schulter sind weg. Wünsche jedem gleichen Erfolg und Glück.

Na klar kannst du noch barfuß laufen. Wie du ja selbst schon sagst, interessiert es die meisten nicht und es schaut auch nicht jeder auf die Füße der anderen.

Mich habe mir auch immer einen Kopf gemacht, was denn wohl die anderen denken. Ich kann dir sagen: mach dir keinen Kopf. Vorgestern bin ich mit meiner Freundin im Zoo gewesen und ich bin dort barfuß hin gegangen. Insgesamt habe ich 2 Bemerkungen bekommen, die waren aber positiv. Ansonsten keinerlei Reaktion. Was die Leute letzten Endes denken, ist mir doch egal 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Heute war es warm genug, kaum einer hat auf meine Füße geachtet, wahrscheinlich ist es den meisten egal, wie ich rumlaufe. 

Bild zum Beitrag

 - (barfuß)
Kathi80508  25.07.2020, 17:24

Wow deine Füße sind ja richtig dreckig schwarz geworden 😊

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Kathi80508  25.07.2020, 23:38

Hast du oft so dreckige schwarze Füße wie auf dem Foto?

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Also ich würde denken na endlich bin ich nicht alleine barfuß unterwegs.

Es gibt sehr viele die (fast) ganzjährig barfußlaufen nur sind die sehr zerstreut deswegen sieht man so wenige. Natürlich hat barfuß auch so seine Vorteile gegenüber dem Tragen von Schuhen hat man barfuß halt einen richtigen Stand und einen richtigen Bewegungsablauf was in Schuhen meist nicht so ist.

Die Verletzungsgefahr wird meist total überschätzt und schmutzige Füße kann man schließlich waschen.

Liebe Barfußgrüße
Tobi

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung