Auslandsjahr abbrechen?
Hi, also ich bin seit August in Alaska und mache hier ein Auslandsjahr. Eigentlich geht es noch bis nächstes Jahr Mai aber ich bin hier einfach nicht glücklich und zähle wirklich die Tage runter bis ich endlich wieder Heim komme. Zwar ist meine Gastfamilie wirklich nett und ich hab sie echt lieb gewonnen, aber ich habe hier null Privatsphäre mit 2 kleinen Gast Schwestern.Außerdem kommt man hier gar nicht aus dem Haus raus. An manchen Tagen liegt zu viel Schnee oder es ist zu glatt, an tagen wo die Straßen eigentlich ganz gut sind wollen meine Gast Eltern mich nicht fahren, auch Ausflüge machen wir gar nicht. Ich fühle mich so gefangen in diesem Haus. Letztens bin ich nach der schule mit Freunden mitgegangen und meine Gast Eltern haben mich nach 45 Minuten wieder abgeholt weil sie nicht zweimal fahren wollten, obwohl das nur eine 5 Minuten fahrt ist von dem Haus hier. Ich darf auch nicht mit meinen Freunden im auto mitfahren weil Jugendliche in dem alter anscheinend nicht auto fahren können. Auch ist hier in Alaska eine depressions-rate von 45% wegen dem wenigen Sonnenlicht und ich weiß nicht ob es Anzeichen von Depressionen sind oder nicht aber ich fühl mich in letzter zeit so “leer”? Keine Ahnung ich kann es nicht wirklich erklären. Und jetzt ist meine frage ob ich mein Auslandsjahr jetzt wirklich abbrechen soll oder nicht, ich meine ich bin nicht glücklich hier und ich freue mich so krass auf den tag an dem ich wieder nach Deutschland zurückgehen kann.
4 Antworten
Das krasse bei einem Auslandsjahr ist es ja gerade, dass mensch zu 100% in eine fremde Kultur eintaucht. Und das kann auch bei scheinbar so ähnlichen Kulturen wie die der USA im Alltag schon eine sehr weite Umstellung bedeuten. Diesen Schock erlebst Du gerade.
Ich werde jetzt nicht analysieren, ob Du eine depressive Phase hast. Das bitte bei einem Fachmenschen vor Ort klären lassen. Dennoch.
Du hast gerade einen Durchhänger aufgrund des Realitätsschocks. Gut. Jetzt durchatmen. Starre nicht auf einen Lichtpunkt am Horizont, schau auf Deine Füße, wo Du stehst, schau Dich um und werde wieder ein handelnder Mensch: Wie könntest Du den Alltag mit den zwei Schwestern gestalten, dass es für Dich ansprechender wird? Was unternimmt die Familie, wenn die ständig aufeinander hocken, wie kannst Du Dich da einbringen, ggf. "typisch deutsche Kultur" mit denen ausprobieren? Alaska ist eine für uns Deutsche ungewohnt "feindliche" Witterungs- und Fauna-Umwelt, wie haben sich die jungen Leute in Alaska angepasst, damit sie sich auch mal besuchen können? Finde das heraus!
Die Herausforderung des Auslandsjahres heißt nicht "chille Dein Leben weitab Deiner Eltern", sondern erforsche die andere Kultur, mach' sie Dir zu eigen, soweit es vereinbar ist. Lerne mit den anderen Teilen zu leben! Gerade zu verstehen, wie anders andere Menschen in anderen Ländern leben, das hautnah zu erleben und zu begreifen, ist der Mehrwert des Auslandsjahres.
Nur Mut! Pack es an!
Abbrechen und ab nach Hause. Solche Gasteltern sind das Allerletzte. Beschwerde einreichen. So etwas darf nie wieder als Gasteltern tätig sein.
An manchen Tagen liegt zu viel Schnee oder es ist zu glatt
Alaska halt…
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du dir Alaska nicht ausgesucht hattest, aber trotzdem kann und sollte man sich gerade bei den USA, die halt einfach riesig sind, im Voraus innerlich auf alles vorbereiten. Letztendlich ist das mit dem „nicht gefahren werden und auf jemanden mit Auto angewiesen sein u d deshalb sich nicht mit Freunden treffen können“ eine Pan-US-amerikanische Geschichte. Und ich sage mal so, auf eine Art hast du es insofern noch gut, als dass…
meine Gast Eltern haben mich nach 45 Minuten wieder abgeholt weil sie nicht zweimal fahren wollten, obwohl das nur eine 5 Minuten fahrt ist von dem Haus hier
5 Minuten Autofahrt sind wieviel, maximal 5 km? Die könnte man zur Not auch in 1,5 Stunden laufen, auch bei Glätte mit entsprechendem Schuhwerk. Ich weiß, ideal ist das nicht, aber wie du auch schon festgestellt hast: es ist die Lebensrealität der Einwohner Alaskas und der USA. Und dafür, die Lebensrealität der USA kennenzulernen, bist du hoffentlich das Austauschjahr in den USA angetreten.
Naja gut, Elche und Bären sind ein Argument. Und dass du keine Knarre haben kannst ist auch klar. Dann schließe ich mich der Antwort von DODOsBACK an, Alternativen suchen. Und wenn es wirklich keine Alternativen gibt, dann bin ich trotzdem dafür, sich mit der Situation abzufinden und das Positive zu sehen. Zum Beispiel die Elche, ich habe zum Beispiel noch nie einen in freier Wildbahn gesehen, das ist doch cool mal für ein Jahr an so einem Ort zu leben.
Wenn du dich nicht wohlfühlst, kannst du es dich abbrechen. Dann machst du danach ein kleinen Minijob und bewirbst entweder für ein Studium oder Ausbildung oder so.
Viel Erfolg 🍀
Das wirst du schon überstehen. ;)
Hi, also das problem mit zu den Freunden laufen sind halt die Bären und Elche, wenn ich den weg laufen müsste müsste ich halt eine Pistole mitnehmen in dem fall dass halt ein Bär oder Elch mich angreift….und das darf ich halt nicht vom Gesetz her.