Ausbildungsplatzwechsel - Gründe nennen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Hilfreiche wäre gewesen, wenn du auch hier die Gründe für einen Wechsel genannt hättest.

Du schreibst:

ich mache zurzeit eine Ausbildung.
....in der Bewerbung habe ich allerdings nur erwähnt, dass die Chemie zwischen mir und dem Betrieb einfach nicht gestimmt hat.

Bist du noch in deinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt oder nicht?

dabei haben Sie verstanden, dass es um eine längere Geschichte geht und, dass dabei eher der Betrieb die Schuld trägt.

Es kann immer Gründe geben, die einen Ausbildungsabbruch rechtfertigen.

Dem Betrieb die Schuld zuzuweisen heißt, dass dieser nicht die gesetzlichen Voraussetzungen für einen Ausbildungsbetrieb erfüllt.

Hast du deinen Vorgesetzten über deine Beanstandungen informiert und gebeten für Abhilfe zu sorgen?

Du schreibst:

Ich finde, man soll über einen Lehrbetrieb nicht schlecht reden aber was soll man machen, wenn sie es wissen wollen?

Wenn deine Vorwürfe begründet sind gibt es keinen Grund sie zu verschweigen.

Und das ein zukünftiges Unternehmen wissen möchte, was der Proband seinem Arbeitgeber vorwirft ist nicht außergewöhnlich.

Du schreibst:

Soll ich evtl. auch positive Punkte erzählen und auch sagen, warum ich mich genau für ihre Firma entschieden habe?

Das kannst du natürlich machen. Von größerem Interesse werden allerdings die Gründe sein, die zum Abbruch der Ausbildung geführt haben.

Ob du erwähnen solltest, warum du dich für die neue Firma entschieden hast, lässt sich nicht so einfach sagen.

Vor dem Hintergrund, dass du dich auch für deinen jetzigen Betrieb entschieden hast, solltest du evtl. darauf verzichten.

Von Interesse wird sehr wahrscheinlich auch sein, ob du deinen jetzigen Arbeitgeber bereits über einen Wechsel informiert hast, oder ihn lieber vor vollendete Tatsachen stellen willst, sobald du einen neuen Ausbildungsbetrieb gefunden hast?

Gut zu wissen:

Wird für den neuen Betrieb nicht wirklich ersichtlich, warum du die Ausbildung abbrechen willst, wird er im Zweifel auf eine Einstellung verzichten!

Du solltest auch nicht davon ausgehen, dass weitere Nachfragen erfolgen.

Und natürlich sollte dein Statement kurz und bündig sein. Lange Texte werden häufig erst gar nicht gelesen und wandern in die Tonne.

Viel Erfolg!
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anonym8750 
Fragesteller
 15.10.2021, 12:23

Hi Heureka, vielen herzlichen Dank für deine Antwort! Es ist eine lange Story, kurz gesagt wurden und werden meine Rechte oft verletzt. Drohungen mit Kündigung (Probezeit), Provokationen, normale Arbeitszeit stimmt mit dem vom Vertrag gar nicht, Beleidigungen/dumme Sprüche wie “Du bist mir zu langsam”, “Ihr (meine Familie) seid ein Kindergarten”, “Wer denkt dein Vater, dass er ist, ein Anwalt?!” Und noch viele andere Sprüche, musste Reifen tragen vom Chef, ständiges Mobbing/Bossing oder mein Heft wurde auch zerrissen (Grund: Du schreibst hässlich), Nachholen von der fehlenden Zeit, egal ob man einen Arztzeugnis hat oder auch fehlen darf man nicht, denn der Hausarzt entscheidet das nicht, sondern der ZaZ oder Chef, ständige Strafen weil ich in der Ausbildung Fehler mache, schulisch bin ich jedoch sehr gut.

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heurekaforyou  16.10.2021, 11:14
@Anonym8750

Was du beschreibst ist leider auch heute noch gängige Praxis. Insbesondere in kleineren Familien-Betrieben spielt die Hackordnung Lehrling - Geselle - Meister (Chef) nach wie vor eine zentrale Rolle.

Gesellen, die heute den Auszubildenden kommandieren, machen letztendlich nur das, was sie selbst während der Ausbildung erfahren haben. Die Werkstatt fegen, den Müll entsorgen, usw.

Auf dem Bau sind die Stifte auch heute noch die, die häufig zum Einkaufen geschickt werden. Und geht die Welt unter, wenn der Azubi mal den Wagen vom Chef durch die Waschanlage fahren soll?

Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das sollte man einfach sportlich sehen.

Bei dem was du beschreibst, geht es häufig aber um etwas ganz anderes.

Der Wettbewerb ist knallhart und der Chef muss dafür sorgen, dass er seinen Angestellten am Monatsende auch noch ihren Lohn zahlen zahlen kann.

Unternehmer, die permanent unter Druck stehen, reagieren oft gereizt, wenn nicht alles reibungslos funktioniert. Das führt dann nicht selten dazu, dass man sich im Ton vergreift.

Als Ausbilder hat der Chef selbstverständlichlich eine Fürsorgepflicht seinen Auszubildenden gegenüber. Respektloses Verhalten des Arbeitgebers lässt sich durch nichts rechtfertigen und muss auch auch nicht einfach hingenommen werden.

Dein Chef kann verlangen, dass du dein Berichtsheft ordentlich und lesbar führst. Das Heft zerreißen ist unprofessionell und nicht akzeptabel.

Druck erzeugt Gegendruck und das macht es in den meisten Fällen auch schwer den Sachverhalt fair und angemessen zu bewerten.

Dein Chef hat ganz sicher eine andere Sichtweise als du.

Deshalb würde ich dir vorschlagen, dich bei Problemen besser an eine kompetente Beratungsstelle wie diese zu wenden:

Hilfe in der Ausbildung: Wo finden Azubis Ansprechpartner?

https://www.ausbildungsstellen.de/ratgeber/hilfe-in-der-ausbildung-wo-finden-azubis-ansprechpartner.html

Hier bekommst du bestimmt auch Tipps, wie du die Angelegenheit am besten im Falle einer Neubewerbung behandelst.

Mein Tipp:

Wenn du die Ausbildung erst begonnen hast, wäre es wohl am sinnvollsten, entweder klar und deutlich zu klären, wie es weiter gehen soll, oder aber in den sauren Apfel zu beißen und die Reißleine zu ziehen.

Auf Verdacht da zu bleiben halte ich für weniger erfolgreich. Das angespannte Verhältnis wird sich unweigerlich auch deine Leistung bemerkbar machen. Schlechtere Benotungen machen es aber auch schwieriger etwas Neues zu finden.

Manchmal muss man einfach neue Wege gehen, um nicht auf der Strecke zu bleiben.

Viel Erfolg!

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Anonym8750 
Fragesteller
 16.10.2021, 12:51
@heurekaforyou

Sehr gute und neutrale Antwort von dir! Leider brachte auch ein Gespräch zwischen mir und der Ausbildnerin nichts. Auch meine Eltern versuchten es aber es veränderte sich kaum was. Nur das ständige Mobbing hat aufgehört, was die ganze Situation leichter gemacht hat. Trotzdem versuchen sie, mir irgendwelche Aufgaben zu geben, die niemand machen möchte. Als wir es versuchten, mit dem Chef zu reden, meinte er "Ich habe keine Zeit." , er (mein Vater) kanns über Telefon besprechen, was wirklich extrem unprofessionell wirkt und sowas ergibt wohl gar keinen Sinn, denn ob es über Telefon besprochen wird oder in der Praxis, spielt ja letztendlich gar keine Rolle. Man kann sich gar keine Zeit sparen.

Ich kanns natürlich auch durchziehen... Die Frage ist: Was bringt mir sowas, wenn ich um die Ecke eine bessere, professionelle Praxis habe, mit besseren Arbeitszeiten, wo meine Rechte eingehalten werden?

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Anonym8750 
Fragesteller
 16.10.2021, 19:18
@heurekaforyou

Wir sind 4 Azubis. Bisher haben seeehr viele abgebrochen, es gab zahlreiche Beschwerden in der Berufsschule und auch beim Berufsbildungsamt. Als ich es mit dem Lehrer besprechen wollte, wusste er sofort um welchen Betrieb es sich dabei handelt und glaubte mir sofort, dass es auch stimmt. Er meinte auch, dass der Betrieb bekannt in der Schule ist und ich mich das Amt einschalten soll.

Viele abgebrochen, viele gewechselt, viele Beschwerden und kein Lehrling ist zufrieden in dem Betrieb.

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heurekaforyou  16.10.2021, 19:56
@Anonym8750

Wie lange dauert die Ausbildung noch? Vielleicht klappt es ja doch irgendwie. Noch was von der neuen Firma gehört?

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Anonym8750 
Fragesteller
 16.10.2021, 20:08
@heurekaforyou

Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Ich habe mit der Ausbildung im August angefangen und werde dann irgendwann in 2,5 Jahren fertig.

Noch nichts, sie haben mir aber mitgeteilt, dass es länger dauert, bis ich eine Antwort bekomme, sie ist mir aber garantiert. Ich denke aber, dass ich den Platz schon bekomme, denn meine Noten sind wirklich seehr gut in der Berufsschule und ich bin auch vorbei gegangen und meine Bewerbung abgegeben. Sowas macht sicherlich einen guten Eindruck.

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1. Schlechte Kommunikation

2. Man fühlt sich nicht gut aufgehoben

3. Ausbildungsinhalte werden nur unter Druck an dich vermittelt

4. Mitarbeiter haben kaum Zeit zur Anleitung und Überprüfung oder Motivation der Ergebnisse

5. Du hast Angst am Ende nicht viel praktisch draufzuhaben und eine spätere neue Anstellung zu finden (bei Nichtübernahme nach Ausbildung)

Woher ich das weiß:Hobby

Eigentlich würde ich keine Gründe nennen und wenn doch dann würde ich eher in die Richtung gehen das man sagt es hat für mich nicht gepasst also es war nicht das richtige kommt ja vor nicht jeder weiß von Tag eins was er sein ganzes Leben lang machen möchte. Vielleicht hättest du das mit der Chemie nicht erwähnen sollen, weil ich denke es hätte für den Anfang gereicht nur zu schreiben das du dich gerade in einer anderen Ausbildung befindest ohne den Grund. Die Gründe für deinen Wunsch zu wechseln hättest du auch im Vorstellungsgespräch nennen können , nur als Tipp fürs nächste mal. Jetzt würde ich sagen du redest den anderen Betrieb eher nicht ,,schlecht" sondern schreibst sowas in die Richtung das es deiner Meinung nach nicht das richtige für dich war und du gerne was anderes machen wollen würdest.

LG