Aus welchem Grunde und wie werden katholische "Heilige" wieder entheiligt?

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Das kommt ganz drauf an, was man unter heilig versteht, denn das ist kein eindeutig festgelegter Begriff. Der Begriff stammt von "Heil" ab, was ursprünglich ganz, gesund bedeutet.

Die Kirche bezeichnet sich selber als heilig und hauptsächlich in der Vergangenheit wurden viele zu Heiligen erklärt, wenn sie der Kirche von großem Nutzen waren, ihr also Heil brachten, auch wenn es Mörder waren wie z.B. Kaiser Konstantin.

Wenn nun der gute Werner keinen Nutzen mehr bringt, sondern eher noch Schaden, ist er auch keine Heiliger mehr.

"Werner von Oberwesel" wird als einer der sieben "Weinheiligen" verehrt. Das ist auch nach wie vor so. 1963 wurde er lediglich als Gedenktag aus dem Diözesankalender gestrichen (Regionale Verehrung und häufig auf die betreffende Diözese beschränkt). Das ist nicht so ungewöhnlich. Im Zuge der Liturgiereform 1969/1970 wurden viele Heiligengedenktage gestrichen. Es wurden im Laufe der Jahrhunderte einfach zu viele.

Für die Gedenk- und Festtage gibt es für die Liturgie eine Graduierung (Hochfest, Fest, gebotene und nicht gebotene Gedenktage). Je nach Bedeutung werden mache Festtage verdrängt, entweder nachgefeiert (wie z. B. 19. und 25. März) oder fallen in dem betreffenden Jahr ganz weg. Das ändert jedoch nichts an ihrem Status, sondern sie werden lediglich nicht gefeiert. So ist es auch mit Streichungen aus dem Register der Gedenktage von Heiligen. Der Status ändert sich nicht — das heißt, sie werden nach wie vor als Heilige betrachtet — aber sie werden nicht mehr öffentlich in der Liturgie erwähnt und gefeiert.

Die Entfernung als Gedenktag ist also keine Rücknahme oder das Eingeständnis eines Fehlers des "Unfehlbaren". Sie ist praktisch das Ergebnis einer "Aufräum-Aktion".

Ich hab mal bissel recherchiert, da mir der Name nichts sagt. Offensichtlich wurde „der Gute Werner“ benutzt um die Judenverfolgung zu befeuern. Er wurde ermordet, sein Tod den Juden angelastet und später gab es Behauptungen, an seinem Grab wären Wunder geschehen.

Man kann also davon ausgehen, das der Mord an einem 16jährigen und seine anschließende Verehrung, reine Propaganda war die 1963 mit der entheiligung entgegengewirkt werden sollte.

Letzlich blieben bis zum Schluss sein Name mit Judenpogrome und Antijudaistische Propaganda verbunden.

Hier mal alles SEHR ausführlich

Früher war die "Heiligsprechung" eine Sache des gläubigen Volkes, später des Bischofs vor Ort.

Solche Fälle wie der des "heiligen" Werner von Oberwesen führten dazu, dass irgendwann der Papst die Kompetenz für Heiligsprechungen an sich gezogen hat.

Weil man eine andere Ansicht nun davon hat, was die Person einmal geleistet hat. Finde ich eh überbewerteten Quatsch, da viele auch erst Jahrhunderte später erst heilig gesprochen werden und irgendwann wieder nichtmehr. Hat für mich kein Hand & Fuss. Entweder - oder, aber nicht ändern wie es einem gefällt.