Aufreibung am Oberschenkel wegen Sattel?
Ich habe heute einen Sattel probegeritten aber habe jetzt nach dem Reiten habe ich so komische ,,Quetschungen" (???) an den Oberschenkeln
....wahrscheinlich liegt es an dem Blatt über den Steigbügeln...kann ich etwas dagegen tun oder passt der sattel dann für mich nicht?
7 Antworten
War der Sattler dabei? Dann berichte ihm davon.
Ansonsten: Ich hatte immer das Problem, dass ich anatomisch so geformt bin, dass ich bei allen Sätteln Druckstellen von den Steigbügelaufhängungen hatte. Mir wurde zu runter ziehen der Bügelriemenschnalle (da gibt's dann so Ledermanschetten zum Überdecken) beziehungsweise zu solchen Monoriemen geraten und vieles mehr. Aber auch das Leder, das sich um die Sturzfeder biegt, war schon zu viel. Bis ich mein eigenes Pferd hatte und einen Sattlertermin machte, um einen Sattel für das Pferd und mich zu finden und der Sattler mir sagte, das wäre völliger Schmarrn, denn wenn ich nur einfach den Druck nehme, ist meine Sitzposition zur Bügelaufhängung ja auch nicht besser und genau die ist nicht nur druckverursachend, sondern auch zum Reiten Unfug. In der Tat habe ich auch mein ganzes Reiterleben vorher Mühe gehabt, aufrecht zu sitzen.
Bei mir war der Haken, dass mir die Pferde mit einem oben schmal gebauten Brustkorb in Verbindung mit weniger geschwungenen Rücken sehr liegen, wie es bei Vollblütern der Fall ist, ganz viel in der alten Trakehnerzucht zu finden war und bei vielen schmaleren Warmblütern auch ist, wo der Rippenbogen also von oben her mehr abfällt als bei anderen und der Rumpf die breiteste Stelle tiefer hat als bei den Dressurpferden aus den 2000er Jahren, die doch einen sehr hoch-breiten Rippenbogen zeigen. Jetzt langsam sieht man unter den jungen Pferden wieder mehr so mir liegende laufen. Diese haben alle recht viel Widerrist, manche so viel, dass auch bei top Sportbemuskelung noch ein kleiner Axthieb bleibt (den könnte man dann nur noch mit Speck überdecken - von wegen bei einem gut gerittenen Pferd gäbe es den nicht).
Nun war es aber so, dass ich vor dem eigenen Pferd oft auch Schulpferde geritten habe, die durchaus nicht immer mit gut passenden Sätteln gesegnet waren. Es wurde ein Sattel drauf gelegt, der gleichmäßig auflag. Aber durch die "Bauart" der Pferde lag der nie so richtig im Schwerpunkt und genau deshalb konnte ich nie einfach bequem aufrecht sitzen. Der Sattler brachte auf meine Beschreibung meines Pferdes hin nur Sättel mit, die für solche Pferde passen und egal, welchen ich probierte, ich saß nie, kein einziges Mal auf einer Bügelschnalle. Reiten war ein völlig neues Gefühl für mich. Ein schönes.
Heute weiß ich auch, dass deshalb, weil da eben nicht so viele Sättel infrage kommen und oft die Menschen hoffen, der Sattel, den sie schon haben, tut's so viele dieser Pferde mit atrophierten Trapezmuskeln leben müssen. Der Sattel, der nicht im Schwerpunkt liegt, drückt nämlich in der Bewegung genau dort drauf. Für solche Pferde ist es auch Gift, die vordere Gurtstrippe zuerst zu gurten, die sollte dann nur nachgefasst werden, dass sie nicht lose hängt aber die hintere ist die, die bei diesen Pferden sitzen soll.
Daher kann mit gar nicht so geringer Wahrscheinlichkeit Deine schmerzhafte Kollision mit der Bügelaufhängung durchaus nicht nur auf einen für Dich unpassenden Sattel hindeuten, sondern auch auf einen für das Pferd unpassenden. Auch wenn er für den Laien gut aussieht, nicht aufschwimmt etc.
Nochmal testen u. darauf achten, ob die Schnalle vom Steigbügel wirklich ganz oben ist, keine Falte in der Hose, korrekte Bügellänge. Wenn es dann immer noch reibt u. du das Thema in anderen Sättel nicht hast, dann liegt es womöglich wirklich an diesem Sattel. Dann würde ich darin nicht reiten.
Es kann durchaus sein dass der Sattel einfach nicht zu Dir passt. Ich hatte ein ähnliches Problem mal mit einem Dressursattel bei dem ich mir jedes Mal die Knie an der Pausche aufgerieben habe. Anfangs dachte ich noch es länge an der Hose oder der Bügellänge, letztlich hat aber eben einfach die Position der Pausche nicht zu mir gepasst. Mit anderen Sätteln hatte ich das Problem nie.
Ich würde an deiner Stelle diesen Sattel noch ein, zwei Mal reiten. Wenn du da jedoch das selbe Problem hast oder Dich eben evtl. auch einfach nicht wohlfühlen dann schau nach einem anderen denn dann wirst du damit auch dauerhaft nicht glücklich werden. Ein Sattel muss eben auch einfach zu beiden passen - zum Pferd UND zum Reiter.
Wenn es Dir nicht weh tut und es bequem zu sitzen ist sind das evtl normale Druckstellen von Reithose. Ansonsten sollte der Sattel Dich nicht drücken also je nach Leidensdruck anderen Sattel suchen ?
Wo genau sind denn die Stellen?
Du könntest als erste Maßnahme die Schnalle vom Steigbügelriemen nach unten zum Steigbügel ziehen. Achtung, dann mußt Du den losen Teil mit einem Gummi o.ä. festmachen.
Generell kommt das aber auch gerne von Klemmen mit den Oberschenkeln/angespannter Muskulatur.