Aufgeschubberte Stellen am Pferd?

5 Antworten

hey von meiner Freundin das Pferd hat das auch und bei ihr hat nur eine ekzemerdecke geholfen und seitdem sind schweif und Mähne wieder ganz. sie hatte auch den Tierarzt da aber nichts hatte geholfen. also versuch vielleicht einfach einmal so eine decke den das ist nicht so teuer wie die ganzen Lotionen und das alles. :)

Die Mittel, die helfen, heißen Futtermittel ;-)

Ein Pferd mit einem gesunden Stoffwechsel kommt mit Insektenangriffen, Fellwechsel und was so zu Juckreiz führt, alleine klar, es hat ein funktionierendes Hautimmunsystem.

Läuft im Stoffwechsel was nicht so rund, dann leidet das Immunsystem drunter. Jetzt kann man natürlich am Symptom was machen (Wunden pflegen, Decken drauf und was weiß ich was alles), aber das hilft nichts, wenn die Ursache nicht abgestellt wird. Im Gegenteil, bleibt das, was bis zum aktuellen Punkt geführt hat, erhalten, wird es sich dennoch immer verschlimmern. Die Decken nehmen noch das Licht zur Vitamin-D-Synthese, ihre Randeinfassungen reiben oft, die Pferde schwitzen auch unter dünnen Decken, beim nächsten Regen pappen sie da an ... da hat man mehr neue Probleme damit als Besserungen.

Daher gilt für den (beginnenden) Ekzemer ganz besonders, was eigentlich für jedes Pferd wichtig ist:

  • Heu. Raufutter muss immer zur Verfügung stehen, wannimmer das Pferd Lust drauf hat. Auch, wenn es auf der Weide steht. Es muss vom Raufutter satt sein, die Weide zum Laufen und als Ergänzung nehmen, aber nie stundenlang vom Raufutter getrennt sein.
  • Kraftfutter nach Möglichkeit komplett meiden, wenn es irgendwie geht, dass es genug Energie über das Raufutter aufnehmen kann.
  • KEIN zusätzlicher Zucker! GAR KEINER. Keine Karotten, keine Äpfel, keine Brotstücke, keine Leckerli, kein Müsli, kein Mash. Definitiv kein Zucker!
  • Mehr Zinkanteil in der Nahrung. Grade Ekzemer sollten einen hohen Zinkspiegel in Haut- und Muskelzellen haben. Leider trügt hier das Blutbild: Blut wird von Zink bevorzugt bedient, d.h. wenn irgendwo im Pferd Zink ist, das grade noch so für's Blut ausreicht, ist es eben dort und woanders nicht mehr. Was man im Blutbild sieht ist der mit abfallende Selenspiegel. Oft wird dann Selen supplementiert, was aber das Problem nicht wirklich löst. Da man mit Zink nicht wirklich vergiften kann, muss man hier nicht so vorsichtig sein wie mit Selen. Wichtig ist nur, dass es organisch daher kommt, um wirklich gut aufgenommen zu werden. Ideal, wenn irgendwann der Stoffwechsel wieder so angelaufen ist, dass die Pferde sich das bisschen, was sie mehr brauchen, aus der Nahrung ziehen können. Z.B. Sonnenblumenkerne haben viel direkt an der Schale sitzen.
  • Bewegung so viel irgendwie zu beschaffen ist. Nicht Zwangsbewegung als Sport, sondern natürliche freie Bewegung. Offenstall mit besonderen Bewegungsanreizen, langen Wegen zwischen Weide und Raufutter, zwischen Raufutter und Wasser und zwischen Weide und Wasser, und, und, und. Denn der Stoffwechsel von Boxenpferden läuft im Durchschnitt erheblich schlechter als der von Pferden in bewegungsreicher Herdenhaltung.
  • Den Darm für den Wiederaufbau einer anständigen Darmbakterienpopulation (die Bakterien ziehen das Zink aus dem Speisebrei) wieder fit machen kann eine Hefekur helfen.

Generell darf man aber auch bei all diesen Maßnahmen nie verzweifeln, wenn es dauert. Eine Futterumstellung bis wirklich im Pferd sichtbar wird, kann auch mal 1 bis 2 Jahre dauern, auch wenn es bei vielen Pferden schneller geht. Zwar oft etwas schneller, aber dennoch vielen zu langsam geht, wenn das Pferd bisher in der Box lebt, eine Herdenintegration oder die muskuläre Umstellung auf's viele laufen. In aller Regel muskeln die erst mal ab und sehen dann ziemlich seltsam aus. Danach bauen sie dann wieder auf. Da braucht man gute Nerven. Die meisten greifen grade dann zu Dickmachfutter, das natürlich äußerst kontraproduktiv ist, weil heute dürfen Pferde einfach nicht mehr kantig sein. Auch die untrainiertesten Tiere, die grad mal täglich eine Stunde mit niedrigem Anspruch geritten werden, müssen rund sein. Die meisten Krankheiten, die die Pferde heute haben, kommen nur leider exakt davon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Sollte dein Pferd ein richtiger Ekzemer sein, dann hilft nur eine Stoffwechselverbesserung und eine gute Fütterung und Haltung. Alles andere bringt immer nur max. temporär irgendwas.

Wenn du dein Pferd heilen willst, dann mußt du mindestens 1/2 Jahr Zeit investieren indem du über Fütterung und Halung eine Besserung erziehlst.

Mittelchen von Außen bringen absolut und gar nicht.

Die Seifen von Joveg helfen dabei zwar, aber auch nur wenn die Grundstoffwechselproblematik, die die Ekzemerpferde haben beseitigt wird.

Wir haben auch eine "Sommerekzempatientin".
Ein wirklich zuverlässiges Hilfsmittel haben wir auch noch nicht gefunden.
Wir machen auch die Ekzemerdecke rauf.