Aufgabe zur Plasmolyse/Deplasmolyse?

1 Antwort

Moin,

na, die Kartoffelstäbe (Pommes) werden doch entweder größer (länger), bleiben gleich groß oder schrumpfen (werden kürzer). Das siehst du an den Werten der Tabelle.

Es entsteht also die Frage, wieso das so ist, wie es ist?!

Das hat etwas mit dem Wasserhaushalt der Kartoffelzellen in der Kartoffel zu tun. In so einer Zelle hast du ein wässriges Milieu mit gelösten Stoffen (Cytoplasma; vereinfacht Wasser mit Zuckern, Salzen...). Die gelösten Substanzen binden Wasser, weil das Wasser zur Ausbildung einer Hydrathülle um die gelösten Teilchen benötigt wird. Das Wasser, das nicht für Hydrathüllen benötigt wird, kann als freies Wasser Zellmembranen durchdringen.

Wenn du nun in der Umgebung dieser Zellen (dem Außenmilieu) auch ein wässriges Milieu mit gelöstem Zucker hast, dann kannst du drei verschiedene Situationen vorliegen haben: entweder ist die Konzentration an gelösten Teilchen im Außenmilieu größer als die in der Kartoffelzelle oder die Konzentrationen in beiden Milieus sind gleich oder die Konzentration im Außenmilieu ist kleiner als in der Zelle.

Soweit, so klar?!

Tja, wenn nun die Konzentration an gelösten Teilchen im Außenmilieu kleiner ist als in der Zelle (hypotonische Lösung), dann steht im Außenmilieu mehr freies Wasser zur Verfügung als im Zellinneren, weil im Außenmilieu weniger Wasser für die Ausbildung von Hydrathüllen benötigt wird.
Na ja, und dann strömt im Zuge von osmotischen Vorgängen eben mehr Wasser in die Kartoffelzelle als aus dieser heraus. Wenn aber unter dem Strich mehr Wasser in die Kartoffelzellen strömt, werden diese praller (Deplasmolyse) und die Zellen strecken sich, wodurch die Kartoffelstäbe länger werden.
Das gilt für alle Zucker-Lösungen von 0,8 bis 1,4%.

Sind die Lösungen außen und innen aber gleich groß (isotonische Lösungen), strömt genauso viel Wasser in die Kartoffelzellen ein wie auch aus diesen hinaus. Das bedeutet, dass sich an der Länge der Kartoffelstäbe nichts ändert.
Das gilt für die Konzentration von 1,5%-iger Zuckerlösung.

Und wenn die Lösung im Außenmilieu konzentrierter als das Cytoplasma ist (hypertonische Lösung), dann strömt in der Bilanz mehr Wasser aus den Kartoffelzellen ins Außenmilieu als umgekehrt. Dann setzt eine Plasmolyse ein, die Kartoffelzellen werden kleiner (je mehr Wasser sie verlieren), die Kartoffelstäbe schrumpfen.
Das liegt bei den Zucker-Lösungs-Konzentrationen von 1,6 bis 2,2% vor.

Den Rest schaffst du jetzt sicher allein, oder?

LG von der Waterkant

le4ndoer 
Fragesteller
 19.12.2023, 20:52

vielen, vielen dank ❤️

0