Auffahrunfall mit 250 km/h?

10 Antworten

Was den LKW angeht, haben es einige schon geschrieben. Der Aufprall wird vom Fahrer definitiv bemerkt und je nachdem, wie genau der PKW aufprallt hat der Fahrer auch seine liebe Not, den LKW unter Kontrolle zu behalten.

Was die Chancen des Autofahrers angeht...

Das, was bei so einem Unfall den Autofahrer tötet, ist entweder die heftige Beschleunigung bei einer Abbremsung auf sehr kurzer Strecke, oder dass die Ladefläche des Aufliegers die A-Säulen durchbricht und im Bereich von Kopf und Oberkörper des Fahrers anklopft.

Und da kommt es jetzt darauf an, wie stabil ist der Unterfahrschutz des LKW und wie hoch ist der PKW.

Wenn das aufprallende Auto komplett unter den Auflieger passt, ist es besser wenn der Unterfahrschutz nicht allzu stabil ist, beim Energieabbau abbricht und ein weiterer Energieabbau an der Hinterachse des Aufliegers stattfinden kann. Das ist eine relativ* lange Verzögerungsstrecke, damit eine relativ* geringe Beschleunigung, damit relativ* gut überlebbar.

Wenn das Auto hoch genug ist, dass der Fahrer mit dem Kopf auf Höhe der Ladefläche kommt, muss auf jeden Fall vermieden werden dass die Ladefläche bis in den Fahrerraum durchdringt. Im Idealall sind Unterfahrschutz des LKW und Knautschzone des PKW zusammen so effektiv, dass das letzte Bisschen Anprallenergie von den A-Säulen aufgefangen wird. Die Beschleunigungswerte sind dabei aber höher als beim o.g. Beispiel mit dem flachen Sportwagen.

Richtig schlecht ist, wenn der Unterfahrschutz entweder zu stabil ist und das aufprallende Auto unnötig plötzlich abbremst (es kommt gar nicht bis zur Ladefläche), denn dann sind die Beschleunigungswerte am Höchsten, die der Fahrer erfährt. Oder eben wenn der Unterfahrschutz zu wenig stabil ist und dem Anprall zu wenig Energie abnimmt und das Auto zu schnell durchlässt, sodass die Ladefläche den Fahrerraum und damit auch den Kopf und ggf. Oberkörper des Fahrers zertrümmert.

Es ist je nach den Umständen sicher nicht ausgeschlossen, dass der Fahrer des PKW so einen Crash überlebt. Diesbezüglich können ggf. auch die Rettungskräfte einen erheblichen Unterschied machen, also wie schnell der Fahrer aus dem Wrack herauskommt und wie schnell er in einem geeigneten Schockraum liegt.

Aber es können ganz klar auch Umstände zusammen kommen, die das Überleben absolut ausschließen.

___

*Es ist immer noch ein Horrorcrash bei extrem hoher Geschwindigkeit!

Natürlich wird er das bemerken weil die Wucht entsprechend groß ist. Denn die Karre knallt ja mit 170 Km/h auf den LKW. Dann kommt es ein bisschen darauf an was der LKW-Fahrer macht bzw. was dann passiert.

Im absoluten Idealfall kann er den LKW abbremsen und zum stehen bringen. Aber wenn der z.B. aus Schreck das Lenkrad verreist, kann der LKW, falls das aufgrund der Aufpralls nicht ohnehin schon passiert, außer Kontrolle geraten.

Das ist um so wahrscheinlicher je mehr Gewicht der LKW hat. Sollte das passieren könnte das auch für den LKW-Fahrer nicht gut ausgehen. Im übrigen ist auch entscheidend was es für ein LKW ist. Bei einem Sattelzug ist es anders als bei einem Gliederzug.

Der kann Einknicken dann ist die Sache durch. Zudem dann noch ob es ein fester Aufbau oder einer mit Plane/Spriegel ist. In dem Fall ist er nicht so stabil.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – berufl. Hintergrund, 2Rad, Autoverm., Maintenance, Leasing

Wenn der Aufprall nicht absolut zentral und gerade erfolgt, wird es dem LKW das Heck verreißen, er kommt ins schleudern und knallt gegen die Leitplanke oder fährt in den Graben. Womöglich kippt er dabei auch um.

Bei 240 km/h hat das Auto pro Gewicht die 9 fache Bewegugnsenergie wie der LKW.

LKW 40, 45 Tonnen, aber auch das Auto wird nahe 2 T haben.

Also fügt er. Den LKW 8/20 oder anders gesagt fast die Hälfte der bestehenden Bewegugnsenergie zu. Der LKW beschleunigt damit auf ca. 100 km/h, ruckartig. Ja das fühlst du als Fahrer. Ist so wie mit 20 km/h rückwärts gegen die Wand. Nein nicht dramatisch, mit gutem Sitz und Gurt sicher unverletzt. Aber so ein Stoß und auch die Beschädigung hinten wirkt sich nicht grad toll auf das Fahrverhalten aus, der LKW kommt mit Sicherheit auch ins Schleudern und muss zusehen nicht einen Folge Unfall zu haben. Wie und ob der Fahrer das abfängt, Sache von Können und Glück.

Herfried1973  29.03.2024, 10:23

Nachtrag. Wenn der LWK leer ist, nur wenige Tonnen wiegt, wird die Sache ungleich gefährlicher für dessen Fahrer. Das Auto pflügt sich durch den Ladebereicj, es dauert etwas länger bis die Energie abgegeben wurde, dafür ist das Verhältnis dann ggf. nur 2 T zu 12 T. Die Bewegungsenergie des LKW wird dann 8 / 6 mehr als verdoppelt, das geht dann auf 120 km/h, so wie 40 km/h rückwärts gegen die Wand. Ja die Sicherheitssysteme sollten schützen, aber Schleudertrauma ist gesichert. Auch muss der Fahrer dann den kaputten LKW mit 120 Sachen, und sicher aus der Spur geschossen worden erst abfangen. Viel schwieriger, Vorteil, solange Bremsen gehen, bremst ein leerer LKW einfach abartig gut. Ein querstehender, schleudernder leerer LKW mit intakten Reifen wirft alleine durchs Schleudern den Anker, wie es kein Auto je kann.

4
Auffahrunfall mit 250 km/h?

Welch' immense Kräfte hierbei wirken, kann man anhand dieses Tests (Pkw mit ca. 200 km/h gegen Reisebus) schön erkennen:

https://www.youtube.com/watch?v=rEGe3mJOkkc

Woher ich das weiß:Recherche
Xearox  29.03.2024, 20:17

Würde zu gerne sehen, was passiert, wenn ein Auto mit 200 kmh gegen meine Rangierlok fährt. Da ist ja viel mehr Masse vorhanden.

0
Xearox  30.03.2024, 10:47
@checkpointarea

jup, Baureihe 294 (V90). Die wird ja auch noch durch die Schienen "fest gehalten". Ein Drehgestell wiegt auch schon so um die 5 Tonnen.

0
checkpointarea  30.03.2024, 11:06
@Xearox

Ich vermute, dass Du einen deutlichen Ruck spüren würdest. Vielleicht steigt auch eine Seite ein paar Zentimeter hoch.

0