Armierung unter Reibeputz - ja oder nein?
Wir haben ein altes Haus gekauft und wollen anstatt zu Tapezieren in einigen Räumen die Wände mit Reibeputz (z.B. Münchner Rauputz) verkleiden. Wir wollen viel selber machen, ich habe nun die Meinung von 2 bekannten Heimwerkern. Der Untergrund ist ein Mischputz aus Mörtel und teilweise Lehmputz. Der eine sagt man muss grundsätzlich Armierungsgewebe drunter spachteln oder kleben, da es sonst zu Rissen kommen wird. Der andere sagt, dass es nicht nötig ist. Wie ist eure Meinung? Ist ja eine Fragen von Kosten und Arbeitsaufwand. Danke
5 Antworten
Wenn die Wände vorher keine Risse hatten, dann werden nachher auch keine Risse entstehen. Da mit Reibeputz allerdings keine Unebenheiten ausgeglichen werden können, ist ein guter Untergrund sehr wichtig. Größere Unebenheiten sollten vorher abgespachtelt werden. Wenn einzelne Wände tatsächlich mit Lehm - und mit normalen Putz verputz wurden, dann sollte man eventuell an den Übergängen Gewebestreifen einarbeiten. Denn dort kann man mit Rissen rechnen.
Armierungsgewebe benutz man eigentlich nur für Aussenputz, wenn dieser auf ein Wärmedämmsystem aufgebracht wird.
es kann risse geben, ohne armierung, muss aber nicht. daher würde ich an eurer stelle armierung drunter ziehen. nimm am besten armierungsmörtel.
Bau bitte vor dem Verputzen alle Schalter und steckdosen aus (oder lass sie ausbauen) denn im Gegensatz zur Tapete trägt der Putz zu dick auf, wenn du die Schalter mit einputzt kann das nämlich probleme geben...
und wenn du es türkisch machst (rahmen mit einputzen) kannst du probleme kriegen, wenn mal was mit dem Lichtschalter ist...
lg, Anna
Eine pauschale Antwort kann man ohne Kenntnis der Gegebenheiten nicht geben.
Das Entscheidende ist doch wie die Wände jetzt im Moment aussehen.
Hat der Untergrund schon Risse wirst du sie anschließend auch wieder in deinem Rauhputz haben. Dann sind bei kleineren Rissen die Problembereiche mit Malervlies vorzubereiten. Größere Risse sind auszustemmen und anschließend mit Gewebespachtelung neu aufzubauen. Es lohnt sich auch immer genauer zu untersuchen warum ein Riss entstanden ist.
Bei einem makellosen Untergrund bereitet man lediglich die Oberfläche sorgfältig vor und verarbeitet ein geeignetes System aus Voranstrich und Endbeschichtung nach Herstellervorgaben.
Ich wohne auch in einem Haus 100 Jahre alt. Als hier eine abgewohnte Wohnung renoviert wurde, hat der Maler vor allen Dingen Unebenheiten und kleine Risse gespachtelt mit dünnem Überzug und dann gestrichen. Sieht gut aus und es bilden sich keine Risse. Außen musste Armierputz drauf, da der abblätternde Altanstrich nicht runter ging. Unsinn ist es auf jeden fall, in den Zimmern überall neuen Putz aufzutragen, wenn es kein Rohbau ist.
Bei Innenputzen kenne ich das eigentlich nicht, bei Aussenputzen schon.