Argumente gegen Leben wie Mennonite und Amische?

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Gegen die Lebensweise der Amische und der Mennoniten spricht, dass der Mensch sich strengen Regeln unterwerfen muss, die sein Freiheitsempfinden, seine Weltoffenheit und seinen Willen, das Leben in all seinen Facetten kennenzulernen, stark einschränken. Die Amische dürfen keine Autos besitzen, lehnen jede Form der Technik ab, dürfen keine Musik hören bzw. intonieren, trinken keinen Alkohol, besitzen keinen Computer, lehnen Fotos von sich selbst ab. Der Gedanke steht dahinter, dass kein Stolz, keine Eitelkeit - etwa durch Posieren vor der Kamera - gefördert werden soll. Die Frau ist in erster Linie Hausfrau und Gehilfin des Mannes. Sex vor der Ehe ist streng verboten. Die Frauen dürfen nur Männer aus der Amisch-Kirche heiraten und umgekehrt. Die Abkehr von der übrigen Gesellschaft ist zwingend geboten, denn dort, außerhalb der Amisch-Gemeinde, seien die Menschen verdorben und der Herrschaft des Teufels ausgeliefert. Ein weiteres Hauptcharakteristikum der Amische ist ihre Selbstlosigkeit, ihre Hilfsbereitschaft und die Ablehnung jeder Gewalt.

Die Mennoniten sind nicht ganz so streng. Z.B. sind sie der Technik gegenüber aufgeschlossener als die Amische.

Also: es ist ganz klar, dass ein Mensch, der der modernen Welt zugewandt leben und die Welt umfassend kennen lernen möchte, der freiheitsbewusst sein eigenes Leben gestalten möchte, kein Amisch und auch kein Mennonit sein kann.

Doch die Frage ist, ob viele Frauen und Männer überhaupt in der modernen Welt leben wollen. Die Gefahren der modernen Welt sind unübersehbar, nicht nur äußerliche Gefahren, z.B. kann man oft nur schwer einen Arbeitsplatz finden, auch innerliche, d.h. Gefahren für die Seele drohen. Das moderne Leben lässt den Menschen durch Film, Fernsehen, Computer oft in schauerliche Abgründe blicken. Gleichzeitig zeigen sich überall derartige Verlockungen, dass der Mensch dieser Faszination des „weltlichen“ Lebens leicht erliegen kann. So gibt es Menschen, die die moderne Welt verabscheuen und sich den Verlockungen des freien Lebens, die gleichzeitig gefährlich für das Seelenheil sein können, nicht ausliefern wollen. Um nicht als Nonne oder Mönch ins Kloster zu gehen, bietet für diese Menschen, die vor der Welt - gerade in der heutigen Zeit - große Angst verspüren, ein streng geregeltes Leben wie bei den Amischen oder den Mennoniten eine Art Zuflucht. Nicht jeder will z.B. eine Frau haben, die bedingungslos vom Manne Sex verlangt, sondern die ihm in erster Linie eine Gehilfin im Leben ist. Nicht jeder will – wie in der modernen Gesellschaft üblich – seinen Egoismus entfesseln, um durch äußere Erfolge stolz zu sein und bei anderen Ansehen zu gewinnen.

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