Architektenhonorar bei Umbau?
Hallo zusammen,
ich plane in einem Einfamilienhaus noch eine Einliegerwohnung zu integrieren. Der Bereich der neuen Einliegerwohnung wird jetzt bereits bewohnt und ist als Wohnraum genehmigt. Nach der Baumaßnahme soll der aktuelle Zuweg zu der neuen Wohnung geschlossen werden. Stattdessen soll eine Außentreppe gebaut werden und den neuen Eingang zu der Wohnung bilden. Hierfür muss ein Durchbruch durch die (tragende) Außenwand durchgeführt werden. Die Wohnung ist in einem vollausgebauten Dachgeschoss. Die neue Wohnung wird aufgrund von Dachschrägen eine Nettowohnfläche von ca. 45 qm haben. Die Grundfläche müssten so um die 65 qm sein. Es müsste dann noch eine Nutzungsänderung des Hauses vom Einfamilienhaus in ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung vorgenommen werden.
Meine Frage:
Kann jemand hier einschätzen welches Honorar ungefähr für einen Architekten angemessen wäre. Sprich alle Unterlagen für den Bauantrag sowie Nutzungsänderung erstellen und bei der Behörde einreichen und das Genehmigungsverfahren begleiten. Den eigentlichen Bau würden wir hinterher selbst durchführen (außer Durchbruch usw.). Außerdem bräuchte ich einen Statiker für den Durchbruch der tragenden Außenwand. Kann jemand abschätzen was dies Kosten sollte?
Leider habe ich gar keine Vorstellung was so etwas ungefähr kosten sollte. Es geht mir jetzt nicht um eine sehr genaue Zahl, sondern eher eine ungefähre Einschätzung in welche Richtung so etwas gehen könnte und sollte.
Danke schon einmal für die Hilfe!
3 Antworten
Genehmigungsplanung = Leistungsphase 4. Das wären nur 3% der Baukosten. Es sind sicher Aufmaßarbeiten notwendig. Nach der Honorarordnung kann man so eine kleine Leistung wahrscheinlich nicht berechnen. Es wird sicher der Stundenaufwand angesetzt und dann pauschaliert. Der Statiker wird auch ein paar Stunden berechnen. Evtl. muss er auch genehmigungstechnisch aktiv sein und seinen Stempel benützen.
Ja, das ist nicht nett. Aber vielleicht verständlich. Vielleicht sollte man den notwendigen Planungsaufwand durchsprechen. Ich denke, der Schwerpunkt wird das Aufmaß sein, da es wahrscheinlich keine Pläne gibt. Dort muss man schon ein paar Stunden ansetzen. Das übertragen ins CAD dauert ein bißchen und 4-fach ausdrucken. Amtlichen Lageplan anfordern + Maßnahme eintragen. Dann Einholen der Nachbarunterschriften (könnte der Bauherr machen), Formularzeugs ausfüllen und Post zum Bauamt. Man kann ungefähr die Stunden danach berechnen x Ingenieursstunde. Der Architekt muss auch versichert sein, da er bei Problemen haften muss (kommt noch dazu).
Ja leider in der aktuellen Zeit sehr schwierig. Ganz lieben Dank für die ganzen Hinweise. Das ist für einen Laien wie mich eine große Hilfe. Ich denke das Aufmaß wird sicherlich ein Thema sein. Der BPlan ist aus den frühen 70er Jahren. Daher wird es da wohl noch keine digitalen Unterlagen geben. Eigentlich sollte eine Bebauung ohne Abstandsflächen/Bauwich erfolgen. Der Nachbar hat sein Haus auch an der Grenze stehen. Wir halten jedoch 3 Meter ein. Aufgrund einer Änderung des Landesbaurechtes wurden dann eine abweichende Bauweise mit Abstandsflächen in den BPlan nachträglich eingefügt. Das macht es ein wenig kompliziert, da nicht klar ist, ob wir in die Grenze bauen können. Danke in jedem Fall schon einmal für die Hilfe. Da weiß ich schon einmal was ungefähr auf mich zukommt.
OK. Die nicht abgeschlossenen B-Planänderungen dürfen nicht für die Bauwirtschaft hinderlich sein. Das würde eine Beschwerde für das Amt bedeuten.
Kann jemand hier einschätzen welches Honorar ungefähr für einen Architekten angemessen wäre.
Nein. Das kann man anhand deiner Beschreibung nicht abschätzen. Auch nicht grob. Das kommt zum Beispiel stark auf die genaue Situation vor Ort und die Preise in deiner Region an.
Kann man so schlecht sagen. Von - bis...
Die Höchst- und Mindestsätze für Architekten wurden vom EUGH vor wenigen Jahren gekippt, sodass alles Verhandlungssache ist.
Super ganz lieben Dank schon einmal für die Einschätzung! Ja ich kann mir gut vorstellen, dass nach Stunden berechnet werden könnte. Da das Haus ja seit 40 Jahren steht und nur ein Umbau geplant ist, haben mir leider zwei Architekten bereits abgesagt, da es denen zu klein ist.