Arbeiten mit Jährling?
Hey ich habe eine 2 jährige Stute und diese möchte was tun, damit meine ich das ihr das tägliche auf der Koppel stehen zu langweilig ist. Ich habe dann angefangen alle 2 Wochen mal mit ihr in den Roundpen zu gehen und mit ihr zu spielen und mit den Basics angefangen. Nun wird ihr dies auch zu langweilig und möchte mehr tun als Schritt-anhalten-rückwärts-schritt. Im Internet steht immer man sollten die Pferde bis zum 3 Lebensjahr erstmal in ruhe lassen und das verstehe ich natürlich da die Pferde zeit brauchen um kopfmässig soweit zu sein und natürlich auch erstmal die Kindheit zu genießen. Nun stellt sich mir die Frage kann ich weiter machen und mehr mit ihr machen wenn sie es selber anbietet? Oder sollte ich sie lieber in Ruhe lassen und in einem Jahr erst Anfang? Ich rede hier nicht von Reiten sondern Spazieren gehen, Tricks beibringen und Freiarbeit.
danke im voraus für eure Antworten
Lg Lissy
11 Antworten
Spazieren gehen, Dinge einbauen wie mal ne Stange zwei, Schrecktraining, Führtraining auf beiden Seiten, Leg mal einen Ball ins Roundpen und schau was sie damit macht. Kopfmässig kannst du ein jungen Pferd defintiv schon auf vieles vorbereiten, Körperlich muss man halt etwas drauf achten da zb Longieren stark auf die noch weichen Gelenke gehen
Wir haben letztens mit verschieden altrigen Pferden vom Stall einen Gymkhanakurs gemacht vom Boden aus. Gymkhana ist in der Schweiz Geschicklichkeitsreiten. Kann dir gerne ein Video verlinken von mir, da hast du einen groben Einblick und siehst was da alles so vorkommen kann. Da kann man nach und nach immer wieder was neues einbauen
Richtig, solide führen und zwar Schritt/Trab/Halten/rückwärts sind nicht einfach. Das muss man erstmal richtig machen können - sowohl als Pferd, wie auch als Mensch.
Wenn du die Möglichkeit hast, nimm dein Pferdchen doch mal als Handpferd mit, wenn das funktioniert.
Longenarbeit würde ich noch abraten, zumindest regelmässig. Der Wachstum ist noch so schnell im Gange, dass das schnell auf Knochen und Gelenke gehen kann. Dasselbe ist es mit Roundpenarbeit.
Pferde sind neugierig, die jungen besonders. Die bieten deutlich mehr an, als man fordern sollte!
Fohlen abc, ruhig stehen und anbinden lassen, medical training, brav beim Schmied stehen, ggf mal als Handpferd mitnehmen usw..
Alles in Minutendosis.
Meiner war mit 2 auch immer super gelangweilt, körperlich aber noch nicht wirklich bereit für 'richtige' Arbeit. Ich habe angefangen, ihm Kunststücke beizubringen (erst einfache, mittlerweile ist er 6 und kann alles mögliche: Ja & Nein sagen, gähnen, steigen, wiehern, Küsschen, liegen, Kompliment, Spanischen Gruß und Schritt, er ist abrufbar, kann sich auf Kommando drehen.. Würde aber am anfang keine dominanten Übungen mit ihr machen, sondern zb sowas wie Küsschen geben).
Das ist richtig gute Kopfarbeit, aber das Pferd muss natürlich auch gefallen daran finden
Sonst kannst du ja auch das Freilongieren langsam mit ihr erlernen, oder zb in deine Führübungen Stangen und Pylonen einbauen, das ist ja auch ein bisschen was für den Kopf.
Schrecktraining ist natürlich auch super toll, da muss sie nämlich nicht nur drüber nachdenken, sondern lernt auch was für die Zukunft.
Mehr würde ich nur machen, wenn ich dem Pferd die Knochen im Wachstum ruinieren will.
Gerade ein Roundpen ist ein recht enger Kreis für so ein junges Pferd! Aus meiner Sicht dürfte es da definitiv in dem Alter gar nicht erst rein.
Solides Führen, Schritt-Halt-Schritt, ggf. Antraben am Strick, ohne großartiges Gezerre, Hufe geben und auch mal länger hoch halten und sich überall anfassen lassen. Das ist viel, wenn man es gründlich macht.
Dieses "sie bietet das doch an" ist gerade bei jungen Pferden ein großes Problem - nämlich es dann NICHT anzunehmen. Dieses "gefallen wollen" bzw. "Will to please" ist Gift für das Wachstum. Für Gleichaltrige Kumpels sorgen, Basics/Fohlen-ABC abfragen und damit ist absolut genug getan.