Arbeit mit Jungpferd, wie viel ist gut?

3 Antworten

Sorry, aber das alles hört sich nicht an, als wüsstet du wirklich, was du tust. Schön, dass du davor gelesen hast, was mit einem Jungpferd zu tun ist - aber das reicht bei weitem nicht aus. Da gehört Praxis und Erfahrung dazu, du hast ja bereits selbst gemerkt, dass es nicht so einfach ist... also hol dir jemanden, der sich mit Jungpferdearbeit auskennt (!!!), an deine Seite und hör auf zu "basteln"! Du solltest dir schon klar sein ob dein Pferd irgendwas macht, weil es gar nicht genau weiß, was du von ihm willst, weil es überfordert ist oder schlicht der Meinung ist, du hast ihm nichts zu sagen.

Dein Pferd schlägt, hat dich schon 2x getroffen, was kommt als nächstes....??? Ich erlebe es in meinem beruflichen Alltag als Bereiter leider so oft, dass die Erziehung und Ausbildung eines jungen Pferdes gründlich schief geht! Es gehört nun mal sehr viel mehr dazu, als "nur" gut zu reiten - und Versuch und Irrtum ist hier nicht! Die Erfahrungen, die ein Pferd in dieser sensiblen Phase macht prägen es - genau wie ein Menschenkind - für seine Zukunft.

Ein junges Pferd soll lernen, sich vertrauensvoll in die Hände (s)eines Menschen zu begeben. Der es dann (im Tempo des Pferdes) sowohl geistig als auch körperlich weiterentwickelt. Wenn der Mensch hier mit dem nötigen Sachverstand und der nötigen Konsequenz aber auch Sensibilität zur Werk geht, dann stehen die Chancen sehr gut, später ein gutes, verlässliches Reitpferd zu bekommen! Wenn nicht, kommt da sehr oft wein weiteres verkorkstes Pferd heraus, dass letztendlich als Wanderpokal endet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
FuchsLuna 
Fragesteller
 28.11.2018, 16:39

Ich "Bastel" ganz bestimmt nicht an ihr herum. Ich probiere nichts aus von dem keine Ahnung habe, denn da werd ich nur unsicher und das weiß sie gekonnt auszunutzen, wie ich lernen durfte. Hilfe habe ich mir geholt, nachdem ich drei Monate alleine da stand und nichts mit ihr getan habe, bevor ich ihr fehlverhalten beibringe. Anfangs als ich sie mir geholt hatte, hatte ich auch noch hilfe einer Bereiterin, doch die hat sich nicht mehr gemedelt und die Pferde vernächlässigt. (Ich war bei ihr im Offenstall) Ich bin mit ihr in einen anderen kleinen Privat Hof gezogen, wo sie auch nicht mehr von den anderen Pferden verprügelt wird, was beim alten stall leider irgendwann der Fall war.

Seit einen halben Monat arbeite ich nun wieder mit ihr und einer Freundin, die ebenfalls mit Jungpferden zusammenarbeitet nur auf andere art. Da sie mehr Pferdeerfahrung hat und besser Grenzen setzten kann, ist es auch angenehmer geworden. Inzwischen weiß sie ganz klar wer das sagen hat und wer nicht. Das treten ging dabei ganz alleine auf meine sache, sie hat nicht willig nach mir getreten sondern hat aus übereifer aus geterten. Ich stand halt falsch und wurde getroffen, da ich die reichweite ihrer Hufe weit unterschätzt habe.

Das treten ist daher keine böswillige Absicht, sondern passiert aus Eifer an der bewegung. Denn mal läuft es und mal nicht, dann wird sie übermütig und möchte einfach nur Rennen. Weshalb wir das zu zweit an der Longe üben wollen ohne sie damit zu überfordern. Sie soll auch nicht mit ihrem dirtten Lebensjahr perfekt unterm Sattel laufen, wie es viele Pferde tun. Sondern sie kann sich ruhig zeit mit ihrer Entwicklung lassen, sowohl vom Kopf her als auch vom Körper. Nur man merkt ihr halt an das sie beschädtigt werden will.

Mir fehlt die nötige Erfahrung in der Praxies, aber ohne das ich es nicht versuche lerne ich doch auch nichts. Also wie soll ich es deiner Meinung nach Lernen, wenn ich nicht mal Praktikas in diesem Bereich finde weil ich zu unerfahren bin? Das war nämlich die begründung von den meisten Stellen: Nein wir haben jemanden und ich brauche praktische Erfahrung mit Jungpferden.
JA wie denn bitte wenn ich nirgends was lernen kann?! Es ist gar nicht so leicht in diesen Bereich was zu lernen ohne das man sich selber ein Pferd kauft. Und Reitbeteidigungen gibt es in meiner Gegend nicht, hab bei sämtlichen Ställen und Privatleuten nachgefragt, sowie ich bei der Jungpferdausbildung dabei sein kann.

Ich weiß sehr wohl das Reiten alleine nichts bringt. Konsequenz , nötigen Pferdeverstand, Sensibilität gehören ebenfalls dazu. Sie vertraut mir, das spüre ich und merke es an ihren Verhalten. Der Respekt ist auch geklärt worden und sie weiß das ich inzwischen das Sagen habe und nicht sie.

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Hjalti  28.11.2018, 18:29
@FuchsLuna

Aber 'ne Nummer kleiner ging nicht für den Anfang? Musste dann gleich was ganz junges sein?

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FuchsLuna 
Fragesteller
 28.11.2018, 19:19
@Hjalti

Warum ich sie mir gekauft habe, hat nichts damit zu tun was ich wissen wollte. Daher ist dein Kommentar nicht hilfreich

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Hjalti  28.11.2018, 20:31
@FuchsLuna

Für das Pferd ist nicht hilfreich, was du mit ihm machst. Bleibt zu hoffen, dass du es hinkriegst...

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Wieso man sich ohne die nötige Erfahrung ein so junges Pferd holt ist mir sowieso fraglich. Wieso man sich dann keinen kompetenten Trainer anschafft, umso mehr.

Du schreibst zwar, dass du mal einen hattest, der aber unzuverlässig war.
Dann schaut man sich halt nach einem WIRKLICH kompetenten um.

Deinem Pferd bringt es doch auch nichts als Verwirrung, wenn immer mal wieder was mit ihm gemacht wird, dann kommt es wieder in die Ecke, dann gibt es wieder regelmäßig Training und dann wieder nichts.
Wenn man anfängt mit dem Tier zu arbeiten (in der entsprechend sanften Dosis versteht sich) sollte man auch dran bleiben.

Das die Tritte nicht böswillig, sondern im Eifer des Gefechts entstanden sind, kannst du dir gerne einreden.
Die Wahrheit sieht aber so aus, dass Pferde eine extrem gute Wahrnehmung haben, für das, was um sie herum passiert. Und dementsprechend kannst du dir ziemlich sicher sein, dass dein Pferd wusste wo du stehst, es ihm aber einfach egal war.

Also suche dir vernünftige Hilfe.

Also ich kann mich Hjalti nur anschließen und muss dir leider auch widersprechen, wenn du glaubst, du würdest nicht "herumbasteln". Allein in dem Moment, wo du dir Hilfe/Ratschläge aus dem Internet holen musst, bist du am basteln. Ein ordentlicher Ausbilder weiß, was er tut. Wenn er tatsächlich mal bei einem Pferd auf ein Problem stößt, wird er eher Trainerkollegen fragen, anstatt sich im Internet belesen. In der Regel stellen sich aber solche Probleme einem guten Ausbilder gar nicht, weil er bestimmte Dinge gar nicht erst "auslöst" bzw. sofort im Keim erstickt. Er zeigt auch keine Unsicherheit, sondern ist für das Pferd eine eindeutig zu identifizierende "Leitperson".

Die Aussage, wie soll man was lernen, wenn man nie damit anfängt, finde ich insofern etwas fatal, weil man vergisst, dass man mit eine lebenden Wesen arbeitet, dem man bestimmte Dinge nicht "erklären" kann, sondern arbeiten muss.

Mein Pferd steht auch in einem Trainingsstall, erlebe bei meinem Trainer auch immer wieder, dass Leute ohne Ahnung Jungpferde kaufen und dann selbst die Vorarbeit zum Anreiten machen wollen. In all den Jahren, in denen ich jetzt schon in dem Stall stehe, habe ich das bislang allenfalls 1-2 mal erlebt, dass der Besitzer tatsächlich selber so viel Erfahrung hatte, dass er die Vorarbeit gut gemacht hat. In den anderen Fällen waren Pferde zur Ausbildung da, die zum Teil gefährlich geworden sind, weil sie eben durch den unerfahrenen/unsicheren Besitzer genau die falschen Dinge gelernt haben. Wenn man dann mal realistisch ist, sollte man sich darüber bewusst sein, dass man gefährliche Unarten einem Pferd oftmals nicht mit einer "netten Methode" ausbauen kann. Auch finde ich persönlich es fraglich, was es dem Vertrauensverhältnis zu einem Pferd bringen soll, wenn es einerseits Dinge darf/lernt, die eigentlich falsch sind und die dann wegtrainiert werden müssen. Ich würde mich da ehrlich gesagt, auch veräppelt vorkommen, insofern halte ich diese ganzen "Vertrauenssprüche" für falsch.

Ich habe ebenfalls 2 Jungpferde gehabt, die ich vom Profi hab ausbilden lassen, meine Pferde waren vom Charakter her auch ganz nett, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie mir vertraut haben. Aber damit das auch so bleibt, habe ich eben NICHT angefangen, ernsthaft mit ihnen zu Arbeiten, weil ich genau wusste, dass ich hier eben nicht in der Lage bin, auf bestimmte Situationen so zu reagieren, dass das Pferd das RICHTIGE dabei lernt. Die Ausbildung beim Profi hat mit Sicherheit auch das Vertrauensverhältnis nicht zwischen uns gestört, sondern eben eher dafür gesorgt, dass ich das Pferd nicht mit meinem Unwissen und falschen Verhalten verwirrt habe.

Es ist in meinen Augen durchaus ein Unterschied, ob ein Pferd im Umgang "weiß, wer das sagen hat", oder ob es bei neuen Sachen eben möglicherweise ganz eigene Lehren aus den Übungen zieht.

Wenn du es partout nicht lassen willst, such dir erneut Hilfe vor Ort und arbeite mit dem GEMEINSAM. Fragen , die du dann über das Internet lösen musst, sollten dann gar nicht erst auftauchen, dafür ist ja dann der Profi zuständig. Solche Unterstützung kriegt man halt nicht zwingend umsonst, sondern muss sie bezahlen. Aber darüber ist man sich eigentlich im klaren, wenn man sich ein Jungpferd kauft, dass man letztlich doch etliches in die Ausbildung des Pferdes investieren muss/sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hjalti  29.11.2018, 14:20

Danke - ganz genau!

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