Aquarium mit Besatz neu einrichten, erneut Einfahrphase?

3 Antworten

Das ist nicht so ganz einfach.

Durch das Abtragen des Bodens kommen Faulgase an die Oberfläche, die z.B. durch verrottete Wurzeln entstanden sind.

Ich würde daher immer stückchenweise den Boden absaugen und neu anlegen. Nie zu viel wegmachen, sonst blubbert es heftig und ggf sind die Tiere dann tot.

Grobbeldopp  10.06.2023, 05:02

Das dauert ewig.

Ich denke der TE dachte an Fische rausnehmen, alles tauschen, Fische zurück. Da sind ja keine Faulgase mehr drin weil das Wasser zu 100% getauscht wird.

Mit deiner Methode kommen die Fische ja gerade eben mit den Faulgasen in Kontakt. Mit einem rabiaten Austausch nicht.

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SoHardToBeNice  10.06.2023, 09:25
@Grobbeldopp

Für ein so großes Becken würde ich nie 100% tauschen. Da muss er schon einen sehr großen Filter haben, um genügend Filterbakterien zu haben. Ich denke, dann würde ich eher parallel ein zweites Becken aufstellen und einlaufen lassen, wo die Fische übergangsweise wohnen.

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Grobbeldopp  10.06.2023, 10:54
@SoHardToBeNice

So ein Aufwand- wozu?

Dann hat er halt weniger Filterbakterien und muss im schlimmsten Fall 2 3 4 mal Wasser wechseln.

Mal davon abgesehen dass man das zweite Becken dann künstlich mit extra Schmutz oder Ammoniak einlaufen lassen muss sonst ist es ja auch nicht auf die Fische vorbereitet da es ja kleiner sein würde.

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SoHardToBeNice  10.06.2023, 11:08
@Grobbeldopp

Ich habe das Gefühl, dass die Fische von heute halt immer sensibler werden. Früher hatte ich zig verschiedene Fische und die waren so robust, die haben schier alles überlebt. Ich wohne noch immer in der selben Gegend und die Fische halten rein gar nichts mehr aus, sodass ich es mittlerweile aufgegeben habe, weil es reine Geldverschwendung ist. Daher würde ich mit den heutigen Fischen so vorsichtig wie möglich umgehen, weil ich damit rechne, dass sie sofort umkippen, wenn sie nen 90% WW bekommen.

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Grobbeldopp  10.06.2023, 12:46
@SoHardToBeNice

Kann es sein dass das bei dir aber auch so ein bisschen im Gefühl liegt dass man da eben vorsichtig ist?

Ich kann das insofern verstehen dass große Wasserwechsel bei Becken wo man sowieso selten Wasser wechselt auch mal das Milieu deutlich verändern können.

Aber ich sags mal so...mein normaler Wasserwechsel ist 70% auch mal 80% und im Notfall 90%+. Ich habe noch nie ein Tier dadurch verloren seit ich das mache.

Das mit dem vorsichtigen Wasserwechsel steht eher in den Büchern.

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SoHardToBeNice  10.06.2023, 13:06
@Grobbeldopp

Also ich wechsel allerhöchstens 50%, außer die Tiere sind krank. Mehr zu wechseln wurde mir schon einmal empfohlen, mit dem Resultat dass viele Fische plötzlich krank wurden. Also wieder back to the roots und 50% gewechselt.

Meine vorletzten Kardinalfische sind 10 Jahre alt geworden... Als ich sie mir dann nachgekauft habe, weil sie mir so gut gefielen und sie so robust waren, gingen sie immer wieder ein, trotz guten Wasserwerten und einer Bepflanzung wie damals auch. Seitdem hab ich das Hobby an den Nagel gehangen.

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Grobbeldopp  10.06.2023, 13:47
@SoHardToBeNice

Das ist schade. Aber.. Kardinalfische sind so Kandidaten... es ist ganz interessant sich in den Foren immer auf dem aktuellsten Stand zu halten. Kardinalfische gehören definitiv zu den Fischen wo man Pech haben kann. Einige Aquarianer sind mittlerweile der Meinung dass man sie nur mit extremen Temperaturschwankungen nach unten halten soll ie. besser im Freiland oder in extrem kühlen Wohnungen. Ob das des Rätsels Lösung ist...weiß nicht.

Aber es gibt immer wieder mal so "Fischarten von denen man von unerklärlichen Todesfällen hört" und derzeit gehört der Kardinalfisch definitiv dazu.

Wobei 10 Jahre sind schon sehr sehr stabil, mit 10 Jahren sind das alles Senioren.

Andere Fische wo amn viel über Probleme mit Fischen aus dem Handel hört sind Diamantregenbogenfisch und ganz besonders Trichogaster lalius. Bei Trichogaster lalius stimmt nichts- absolut nichts mehr was man früher über den geschrieben hat, die Fisxhe haben mittlerweile den Ruf quasi alle krank zu werden und hyperaggressiv zu sein.

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Nun möchte ich mein Aquarium neu gestalten. Die 2. Schicht Soil-Boden mit 90% Kies tauschen, in den anderen 10% sollen die Pflanzen in Soil kommen.

Das sieht idr. richtig scheiße aus- ich würde dann 100% Kiesboden nehmen und ggf. einige Stellen mit Nährboden unterfüttern.

bräuchte ich doch keine erneute Einfahrphase oder?

Mal mit Logik drangehen: Du hast doch sowieso kein eingefahrenes Aquarium wo du sie stattdessen reinsetzen kannst. Also wenn du eine 3 4 wöchige Einfahrphase machst wie man es üblicherweise empfiehlt- hast du währenddessen doch sowieso keinen besseren Ort für die Fische. Allein deshalb ist es doch klar dass die Fische sofort (also nach den....6 Stunden oä die das ganze dauert) wieder zurück ins Aquarium kommen.

Desweiteren, die Einfahrphase ist kein Gesetz und nichts was jeder tut. Es wird heute von vielen empfohlen und ist auch nicht völlig sinnlos, aber nötig ist die Einlaufphase eigentlich nicht. Es ist keineswegs so, dass grundsätzlich während der Einlaufphase selbst eines ganz neuen Aquariums akut toxische Wasserwerte erreicht werden.

Und wenn doch dann sieht man das mit den Äugelein und macht einen 90% Wasserwechsel.

Absolut typisch ist es dass die Leute beim Einfahren wie gebannt auf praktisch unbedeutende Nitritwerte starren- denn Nitrit ist im Leitungswasser nahezu ungiftig weil Leitungswasser das Gegengift Chlorid enthält. Also ist es sinnlos bloß wegen 1 mg/l Nitrit Wasser zu wechseln wenn die Fische in Ordnung sind. Andererseits wird Ammonium oft nicht gemessen. Dieses ist aber von Bedeutung. Statt es zu messen- Fischverhalten beobachten. Bei den typischen Vergiftungserscheinungen 90% Wasserwechsel sofort und am dritten Tag nochmal. Das löst das Problem in der Regel.

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PS selbstverständlich muss mit dem Wechsel des Bodengrunds auch das Wasser zu 100% gewechselt werden und kein Schmodder vom alten Boden massenhaft im Wasser zurückgelassen werden.

Für den Neos und Salmer sollte das kein Problem sein. Garnelen sind beim Wasserwechsel gerne mal empfindlich. Aber du kannst auch das Origialwasser zumindest zur Hälfte aufheben und dann wieder einfüllen.