Analyse des Gedichtes ,,Punkt“ von Alfred Lichtenstein?


09.06.2020, 16:13

Und wie könnte man das Gedicht auf die heutige Zeit übertragen (Aktualiätsbrzug)?

3 Antworten

Wenn man sich die Signale des Textes anschaut, geht es nur um Empfindungen des lyrischen ich’s. Alles, was es draußen sieht, wird aus dieser Perspektive und gewissermaßen durch diese Brille gesehen. Die letzte Zeile bedeutet dann ein doppeltes Ende, sowohl Des Sehens als auch des gesehenen. Aber auch das gilt natürlich nur für den Blick des lyrischen ich’s. von daher liegst du da mit deiner Interpretation wohl ganz richtig.

Übrigens ist der letzte Satz sehr problematisch, was die Perspektive angeht. Es ist sehr seltsam, dass das lyrische ich hier sich plötzlich von außen sieht.

Die Welt geht für ihn unter, aber aus seiner Sicht ist es ja die Welt, wie er sieh sieht, die untergeht.

Trotzdem sind expressionistische Gedichte oft sehr apokalyptisch angelegt, so dass der Eindruck, die ganze Welt "falle um", deutlich mitschwingt.

Typisch expressionistisch, Reihungsstil, der darauf hinweist, dass die Welt keinen inneren Zusammenhang hat.

Das kannst du vielleicht auf die Aktualität (im weiten Sinne) beziehen.

Expressionismus -- es geht um das Ausdrücken (nach außen bringen) dessen, was innen ist. Hier ein innerer Zusammenbruch, in Bildern der äußeren Welt ausgedrückt; kein äußerer Weltuntergang.