Interpretation von dem Gedicht 'prophezeiung' von Alfred Lichtenstein ?
Hallo Leute ich bin momentan am lernen fürs Abi und bin auf dieses Gedicht gestoßen
Manche stellen sind mir jedoch recht unklar zB was mit 'mimen bersten' oder 'klauentatzen' gemeint ist
Und wie man das Gedicht im allgemeinen interpretieren kann, finde leider kaum was im Internet was dazu
Hier das Gedicht:
Prophezeiung
Einmal kommt – ich habe Zeichen –
Sterbesturm aus fernem Norden.
Überall stinkt es nach Leichen.
Es beginnt das große Morden.
Finster wird der Himmelsklumpen,
Sturmtod hebt die Klauentatzen.
Nieder stürzen alle Lumpen.
Mimen bersten. Mädchen platzen.
Polternd fallen Pferdeställe.
Keine Fliege kann sich retten.
Schöne homosexuelle
Männer kullern aus den Betten.
Rissig werden Häuserwände.
Fische faulen in dem Flusse.
Alles nimmt ein ekles Ende.
Krächzend kippen Omnibusse.
3 Antworten
Vielleicht hilft dir dieser Text:
"Mimen" sind Schauspieler
"Klauentatzen" kann ich mir bildlich sehr gut vorstellen.
Das Gedicht erinnert mich an Bilder von George Grosz:
https://web.archive.org/web/20070224211527/http://www.abcgallery.com:80/G/grosz/grosz8.html
Das sehe ich persönlich nicht so, für mich ist es ein furioses Endzeitszenario - es trifft Mensch wie Tier.
Das sind auf jeden Fall Neologismen , Mimen kann man ja von ,,Pantomime " ableiten und dies würde in dem Kontext bedeuten, dass Schaupsieler jämmern , denke ich zumindest
Apokalyptisches Bild der Vernichtung von Mensch, Tier, Technik und Kultur.
Umsturz von allem Gewohntem, scheinbar Sicheren, einschließlich der Gestirne, der Naturgesetze und der Moral.
Geradezu lustvoll und zynisch ausgemalter Schrecken (Mädchen platzen etc.)
Das Gedicht kann man als eine Vorahnung des 1wk sehen, könnte man es auch so interpretieren das dieses Gedicht halt auch eine verkrustete Gesellschaft darstellt? :)