Analoge Kamera kaufen, was beachten?

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Hallo

ein Analogfilm kostet Geld und man braucht zum durchtesten eines 1000 bis 1 plus Sync und B Verschluss und der Lichtdichtheit um 20 Aufnahmen und Zeit dafür, das wollen viele nicht mehr investieren.

Der in Kameras verbaute Spezialschaumstoff für Lichtdichtungen und denn Spiegelanschlag kann zerbrösseln oder sich in zähe Klebemasse umwandeln das hängt auch von der Lagerung ab. Denn Schaumstoff muss man früher oder später eneuern dass ist Zeitaufwändig und das korrekte Material ist sehr teuer geworden, viele nehmen aktuelleren NBR Schaum dass ist bei Rückwänden noch brauchbar. Der Punkt ist den Zustand der Schaumstoffdichtungen kann man sehen/abtasten/fühlen, man kann mit dünnem Papierstreifen die Pressung der Rückwandichtungen prüfen.

Die Pentaprismen sind bis in die 70er meist in einer gefederten Zarge gelagert ab denn 1970ern in Schaumstoff daduch wurden Kameras kleiner/leichter und ab denn 80ern kamen die Canon "Pentspiegelkameras", also ein Plastikprisma. Der Punkt ist die Zarge ist auch mit Schaumstoffdichtungen versehen. Der Schaumstoff der Prismenlagerung zerbröselt auch und landet meist auf der Mattscheibe und in der Kamera.

Auch haben alle Kameras das "Batterieproblem" die werden oft "vergessen" und "gasen" aus bzw "laufen" in der Kamera aus. Das oxidiert/zerstört Kontakte bzw zernagt auch die Mechanik.

Die Pentax P3/30 und P5/50 haben folgende "Macken"/Schwachstellen;

  • der Transportmechanismus ist mit der Zeit verharzt und/oder verschlissen. Ging dann immer schwergängiger bis der Blechkern im Aufzugshebel verbogen/gerissen/abgebrochen ist und/oder die Doppelauslösungsperre "verbogen" wurde dann musste man denn Film mehrmals spannen bis der Verschluss voll gespannt war, man verbrauchte also 2-3 Leer Bilder beim Spannen des Verschluss. Die meisten Neuwarenkäufer haben bemerkt das der Aufzug nicht mehr so "weich" läuft und die Kamera zum Service gebracht. Aber in denn 90ern wurden Handaufzugskameras selten und das waren dann auch meist Grobmotorische Geräte der "samtweiche" Aufzug einer Leica, Contax, Pentax, Mamiya, Fujica, Konica, Olympus, Cosina, Miranda, Topgon, Rollei wurde zu teuer und ging "verloren" bzw es kamen ja die Winderkameras als bilige Problemlösung für teuere Uhrmachermechanik in Kameras. Heisst viele Gebrauchtkamerakäufer befanden denn harten Aufzug normal bzw so lange es tut "reisst" man halt denn Film durch, und tut es nicht mehr legt man die Kamera in die Schublade weil sich die Reperatur nicht rechnet und 20 Jahre später landet die dann als top gepflegets "Erbstück" oder "Dachbodenfund" auf epay
  • Die Plastikrückwandveriegelungsnasen werden im alter spröde, verschleissen und zerbrösseln durch einen Anstoss oder Fallschaden meist haben die Benutzer dann ein Gummiband als Aufspringschutz verwendet manchmal auch Klebeband, beides hinterlässt Spuren

die P3/P30/P5/P50 Serie ist eine "verbesserte" ME Super mit "echter" Mechanik und solider "Elektrotechnik" also die Kamera ist reparierbar konzipiert. Die Kameras wurden ab 1984 gebaut/verkauft und die "Made in Japan" Versionen bis etwa 1988 sind/waren robust und Problemlos wenn auch nicht so robust wie eine Pentax K 1000,,,, aber im Vergleich zur Konkurrenz von Canon, Nikon, Minolta, Cosina, Chinon, Praktika, Contax der späten 80er und 90er war die P Serie ein Mängelzwerg der Problemlos lief und kaum Wartung brauchte. Ab 1988 wurden P3/30 in Asien hergestellt vermutlich Vietnam aber es gab auch Gerüchte das die ehemalige Rollei Singapore oder Samsung/Rollei in Süd Korea die Kameras montierte. Auf jeden Fall gab es ab 1988 erste "Produktoptimierungen"/Sparmassnahmen und Zeitversetzt einen Knick in der Zuverlässigkeit bzw eine Häufung von Ausfällen, speziel bei denn P3/30N und T. Aber oft bei denn typischen 1Film/Jahr Kameras die lange rumlagen. Ein Problem ist zb das Pentax das Transportgetriebe unter dem Schnellspannhbel von Blechzahnrad auf selbstschmierendes Kunstoffzahnrad umgestellt hat wie bei der Konkurrenz schon lange üblich und sich das übliche Langzeitversprödungsproblem der Plastikzahnräder eingefangen hat. Pentax baute ja damals noch die K1000 Serie für die "Freunde der Vollmechanik" (der "VW Käfer" bei denn Kameras) aber ab denn 1990ern wurden Pentax auch zu denn Plastikkameras nach Canon/Minolta Vorbild weil das waren die Hersteller mit der grössten Rendite. Wobei Pentax und Nikon noch keine Vollplastikkameras bauten das Know How war eigentlich Canon Exklusiv bzw ausser Canon traut sich keiner zu dem Schritt der "Wegwerfkamera" in der SLR Klasse. Oder so gesagt Canon konnte jeden Schrott in Milionenstückzahlen verkaufen bei Minolta hat der Versuch Canon bei denn Schrottkameras zu folgen die Pleite eingeleitet.

Also der Punkt ist entweder man prüft die Kamera vor dem kauf selber durch und kauft bevorzugt beim Letztbesitzer direkt oder man kauft eine geprüfte/serviciert Occasion bei einem Fotofachgeschäft und hat Gewährleistung. Das Fachgeschäft prüft und justiert die Kamera und putzt die auch meist durch denn Service muss man bezahlen. Dazwischen gibt es die Fotobörsen wo sich eigentlich eher Sammler und Spezialhändler tummeln aber das findet schon seit 20 Jahren vermehrt auf Epay statt. Man kann auf epay problemlos gernalüberholte/neuwertige Kameras mit Garantie oder Gewährleistung kaufen nur halt nicht unter 100€ bzw neuwertige Analogkameras werden meist zum ehemaligen Neupreis verkauft ausser "Kultkameras". Noch gibt es die Möglichkeit Analogkameras korrekt aufzuarbeiten, in wenigen Jahren ist das weggestorben.

Deswegen kauft man jetzt eine möglichst gute/überholte Kamera die dann 20-30 Jahre funktioniert in 10 Jahren ist das Thema "gelaufen"

Bei so alten Kameras kann halt immer irgendwas sein, und die wenigsten Verkäufer haben die Kamera komplett getestet, weil Film halt Geld kostet. Insofern ist es immer ein wenig Glücksspiel.

Aber bei den paar Euros, die diese Kameras kosten, ist das ja ein kalkulierbarer Verlust. Wenn sie nicht mehr geht, bau dir ne Lampe draus.

https://youtu.be/9ai4RlTsivs

Und wenn die Kamera mehr als 50-60€ kostet kannste dich ja vielleicht mit dem VK drauf verständigen, ob du die Kamera auf Eigenkosten zurückschicken kannst, falls sie nicht funktioniert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Ich würde niemals eine gebrauchte Kamera von einem Unbekannten kaufen, der mir ihre GÄNZLICHE Funktionsfähigkeit nicht zusichern kann, sondern nur einzelne Fähigkeiten (Auslöser, Blende, Anzeige) dafür verdächtig aufzählt! Zumal noch, wenn er sogar selbst zugibt, dass die Kamera gar nicht getestet ist...! NO GO!