am ende ist alles egal, ist es positive aus dem tod kraft zu schöpfen?

6 Antworten

Hallo,

das Bewusstsein, dass mich am Ende meines Lebens der Tod erwartet und dass er unausweichlich ist, ist für mich oft präsent. Was man aus dem Wissen der eigenen Sterblichkeit folgert, hängt von der Persönlichkeit, dem Charakter ab, den man hat.

Einem grundsätzlich positiv gestimmten Mensch wird es leichter fallen, aus der Sterblichkeit Kraft zu schöpfen oder sich zumindest nicht von ihr negativ beeinflussen zu lassen, als einem pessimistisch geprägten oder einem deprimierten Menschen.

Ich habe den Eindruck, dass die Reihenfolge so ist: es ist mehr die eigene Persönlichkeit und die psychische Konstitution, die den Umgang mit der Sterblichkeit prägt, als dass das Bewusstsein der Sterblichkeit die Persönlichkeit und die Psyche prägt.

Das ist meine These. Ich habe dafür keine Belege wie z.B. Studien. Es sind nur mein eigenes Erleben und die Wahrnehmung der Menschen, die mir diesen Eindruck geben.

Ich persönlich lebe nicht so, als ob jeder Tag mein letzter wäre, was manche aus dem Bewusstsein ihrer Sterblichkeit ja zu folgern scheinen oder dies vorgeben. Mir wäre das viel zu anstrengend. Ich mag zu sehr die Ruhe und die Ausgeglichenheit, als dass ich mich von einem Abenteuer ins nächste stürzen wollte.

Bei den Menschen, die sagen, dass sie sehr intensiv leben, "weil" jeder Tag ihr letzter sein könnte, vermute ich, dass sie grundsätzlich ein Temperament haben, das sie intensiv und abenteuerlich leben lässt. Das Wissen, dass der Tod lauert, dient dann nur der Rechtfertigung des eigenen Lebenswandels. (So nochmal meine These).

Aber vielleicht liege ich auch falsch, oder vielleicht gibt es beides: Menschen, denen das Wissen um des eigenen Todes im Leben hilft, und Menschen, die durch ihren Charakter auf ihre Art mit der Aussicht zu sterben umgehen.

vor kurzem war ich noch auf einem friedhof gewesen und bin da spazieren gelaufen, die menschen die in den gräber lagen, sind mittlerweile vergessen ob sie ein korb bekommen haben, oder sonst in gewissermaße gescheitert sind, wem kümmert das denn noch?

Solche Gedanken sind verbreitet, aber mir kam gerade die Idee, dass man auch ähnliche Gedanken haben könnte, wenn wir unsterblich wären.

Was kümmert es mich oder andere, ob ich vor 120 Jahren mal einen Korb bekommen habe ? Ob ich vor 83 Jahren mal eine Prüfung vergeigt oder vor 174 Jahren mit dem Arbeitgeber Müller Stress gehabt habe - wen kümmert's, das ist Schnee von gestern, der hundert Mal gefallen und geschmolzen ist.

So zu denken könnte auch schlüssig sein, wenn ich mir als Gedankenexperiment vorstelle, dass es den Tod nicht gibt.

Kann man daraus folgern, oder könnte es ein, dass der Tod gar nicht so einen großen Einfluss auf uns hat, wie wir ihn uns oft vorstellen?

Diese Frage stelle ich mal in den Raum und wünsche allen Sterblichen eine gute Nacht. :-)


Terminator47 
Fragesteller
 06.12.2019, 15:43

wow dankeschön soviel gute sätze und inhalt drine. Ich mag die sicht der dinge wie du denkst, und sogar der text von dir hat mich zum nachdenken gebracht, hut ab für deine mühe. Ich verfolg das ganze die tage nochmal, wenn mir was dazu einfällt melde ich mich

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Viele Menschen sagen - raus aus dem Komformzone. Das ist so Art Druck, dass du ändern muss weil die das wollen. Das ist genauso "wenn ich noch mehr quälen werde, hätte ich vielleicht besser Resultat für mein Leben". Du muss erstmal in die richtige Komformzone kommen.

Komformzone ist, wenn du genug Geld hast aber machst immer dieselbe Sache.


Steffile  05.12.2019, 20:00

Komfortzone mit t

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Im Grunde plädierst du für das Sein im Hier und Jetzt, was aber keine leichte Übung ist. Schon der Gedanke an den Tod beamt dich ja aus dem Hier und Jetzt in eine vermutete Zukunft.

Dennoch hast du Recht, ich habe den Tod als meinen Freund angenommen, denn nichts macht so lebendig, wie das Wissen um den Tod.

Allerdings solltest du diese Gedankengänge eher locker sehen und zu deinen Neigungen stehen, wie sie dir wegen deines bisherigen Schicksals am angenehmsten vorkommen. Verbissenheit oder Zwanghaftigkeit, egal in welchen Lebensbereichen ist immer der Feind eines erfüllten Lebens.

Ich wuerde nicht sagen, dass alles egal ist - schliesslich musst du in manchen Faellen mit den Konsequenzen deiner Entscheidungen bis an dein Lebensende leben.

Es gibt natuerlich auch viele Sachen, die man aus irrationaler Angst unterlaesst (weils peinlich sein koennte, weil man vielleicht vor den Kopf gestossen wird...). Da sollte man tatsaechlich versuchen Perspektive zu bekommen.

Jes 51,6 Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.

Mt 24,35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

Mk 13,31 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.

Lk 21,26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.

Lk 21,33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

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nachtodlich werden die im menschen verankerten erdenkräfte zun fähigkeiten umgewandelt!

Woher ich das weiß:Hobby – Wo liegen die Ursachen für das, was in der Welt passiert?