An die Christen: Ist Gott mit einer Todesstrafe einverstanden?
Ich finde, die Strafen in Deutschland sollten härter sein. Die Verbrecher müssen gefasst werden und die Kinder und Jugendlichen müssen vorsichtiger sein, damit sie keinem Gewaltverbrechen mehr zum Opfer fallen. Wer Menschen ermordet, hat bis zum Tod eine lebenslange Freiheitsstrafe verdient. Eigentlich war ich immer gegen eine Todesstrafe, weil ich der Meinung war, jeder hat das Recht auf Leben. Auch Mörder, Kinderschänder, Vergewaltiger, Kinderentführer, Entführer, Sexualstraftäter usw.. Aber mittlerweile wünsche ich manchen Menschen doch den Tod, so grausam wie sie sind. Ist Gott mit einer Todesstrafe einverstanden?
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13 Antworten
An die Christen:
Als Christen ist unser Denken stark von der Möglichkeit zur Umkehr und Buße geprägt, die man einem hingerichteten nehmen würde. Ich denke, dass gerade diese Idee da gegen die Todesstrafe spricht, gerade wenn ich an das Gleichnis vom Schalksknecht denke: Wenn Gott uns gnädig ist und unseren Tod in Jesus auf sich genommen hat, wie könnten wir dann noch jemanden zum Tod verurteilen?
Ja. Trotzdem. Wir sind Menschen und ich finde, es ist menschlich, Rachegefühle zu haben, wenn einem ein Mensch weggenommen wird, den man liebte.
Rache ist ein schlechter Ratgeber. Sie macht blind gegenüber der Objektivität und lässt dich hassen.
Natürlich ist es eine normale menschliche Regung, im ersten Moment "Boah, den würde ich jetzt am liebsten..." zu denken, aber Schmerz vergeht und dann sollte die Rationalität wieder die Oberhand gewinnen.
Die Zusage gemäss Bibel gilt jedem Menschen:
…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
Wir sollten selber nicht Richter sein, denn wir kennen die Täterin/den Täter nicht. Wir wissen nicht, wie viel Glück wir im Leben hatten, dass wir nicht selber so wurden. Ich habe sehr viele Biografien über solche Menschen gelesen, was die zum Teil als Kinder/Jugendliche durchmachen mussten, wünsche ich keiner anderen Person. Hier nur zwei Beispiele:
https://www.youtube.com/watch?v=Ld22wYkZgr8
https://www.youtube.com/watch?v=_sLUF_Wy_5w
Gott/Jesus gibt jedem Menschen, egal was dieser getan hat, eine zweite Chance. Rache und Hass schadet dem Opfer mehr als das es hilft. Corrie ten Boom, die in mehreren KZ war und fast alle Angehörigen im 2. Weltkrieg verloren hat, arbeitete über Jahre mit Opfern. Ihre Erkenntnis, nur Vergebung bringt Heilung. Sie hat das auch selber bewiesen, als sie ein ehemaliger Aufseher um Vergebung bat.
Tobias Merckle geht einen anderen Weg. Er bietet jungen Tätern, egal was sie getan haben (ausser Sexualdelikten) eine Haft ohne Gitter und Mauern. Die jungen Männer sollen die Chance geboten werden, ihre Tat ehrlich zu bereuen und später einen anderen Lebensweg einzuschlagen.
Nachzulesen ist das im Buch: "Jeder verdient eine zweite Chance"
https://www.youtube.com/watch?v=TbzuwWxqjTM
Aktuellste Mitteilung:
42 Jahre lang sass Kevin Strickland unschuldig wegen dreifachen Mordes hinter Gittern – jetzt kam der 62-Jährige frei. Strickland hatte seine Unschuld immer beteuert, ein Berufungsgericht hob das Urteil in dieser Woche auf
https://www.gmx.ch/magazine/panorama/jahrzehnte-unschuldig-gittern-62-jaehriger-endlich-36372484
Der Vernunft sei Dank spielen religiöse Ansichten vor Gericht kaum eine Rolle. Hier werden weltliche Verbrechen von weltlichen Tätern weltlich abgehandelt.
Die Erfahrung zeigt, dass durch die Todesstrafe immer wieder Unschuldige hingerichtet wurden und werden. Außerdem ist eine Hinrichtung um ein Vielfaches teurer als die lebenslange Verwahrung. Und eine abschreckende Wirkung hat die Todesstrafe ebenfalls nicht, wie die Kriminalstatistiken der USA zeigen.
Die Justiz in Deutschland setzt auf Rehabilitation und nicht auf Rache. Niemandem ist mit "Auge um Auge, Zahn um Zahn" gedient. Und auch eine von einem Gericht angeordnete Ermordung eines Menschen ist immer noch Mord.
Würdest du das mit deinem Gewissen vereinbaren können, wenn du als Richter jemanden zum Tode verurteilt hättest und sich hinterher herausstellt, dass er es gar nicht war? Ich sicher nicht.
Und letztlich: "Gott" hat dazu überhaupt keine Meinung, denn das wird dieser Fantasiefigur nur angedichtet, damit sich Menschen aus der Verantwortung stehlen können.
Ein Christ, der nicht an Gott glaubt. Wow. Toll. Interessant.
Nein, ich bin vor vielen Jahren schon aus dem Verein ausgetreten und besitze sogar eine Enttaufungsurkunde. Ich bin Atheist und Antitheist par excellence 😁
JHWH führt persönlich Todesstrafen aus (zerstört zB Städte) und hat im Alten Testament etliche Todesstrafen als Gebot angeordnet.
Das Neue und Alte Testament verbietet nur das Morden (ungesetzliche Tötung), aber nicht das Töten an sich. Darum war die Todesstrafe auch im Christentum üblich:
Nachdem das Christentum 380 zur Staatsreligion geworden war, nahmen staatliche Exekutionen jedoch nicht ab, sondern eher zu. Die Kirche war nun aktiv daran beteiligt.
der Katholizismus ist nicht DAS CHRISTENTUM: Kaiser Konstantin und die Verfolgung der Urchristen (theologe.de)
der Katholizismus ist nicht DAS CHRISTENTUM
kannst du eine Bibelstelle nennen, die die Todesstrafe verbietet?
"Darum war die Todesstrafe auch im Christentum üblich"
ab Minute 38:30 https:// www.youtube.com/watch?v=91i1CtToi4U&t
Katholizismus enthält andere Glaubensrichtungen
ich wiederhole meine Frage:
kannst du eine Bibelstelle nennen, die die Todesstrafe verbietet?
Lass dich mit dem nicht ein - Zahlenguid.. Der will das Thema zerfleddern und ablenken, seh ihn wie ein Kind das stört, wenn 2 Erwachsene reden
wieso versteckst du dich als Mann
was du alles glaubst zu wissen.
Täuschen UND tricksen
Argumentum ad hominem.
https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem
Da du keine Argumente hast, wirst du persönlich.
Ich wiederhole meine Frage: wo steht das Verbot der Todesstrafe?
die King James Bible?
Die gute alte englische King-James-Bibel, durch die diese Formulierung in die englische Standardsprache gelangte, ist normalerweise viel genauer in ihrem gelehrten Umgang mit dem hebräischen Original.
Und viele Jahre wunderte ich mich, wie den gebildeten Philologen, die diese ausgezeichnete Übersetzung anfertigten, bei einem so einfachen Ausdruck – den jedes jüdische Schulkind verstanden hätte – ein solcher Fehler unterlaufen konnte.
und:
Einer der ärgerlichsten Fälle war für mich immer die Übersetzung des Sechsten Gebotes: »Du sollst nicht töten«.
https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/du-sollst-nicht-morden/
Althebräisch:
לֹ֥֖א תִּֿרְצָֽ֖ח׃
trə·ṣāḥ. lō
https://biblehub.com/hebrew/tretzach_7523.htm
The imperative not to kill is in the context of unlawful killing resulting in bloodguilt.
"Wer nach dem Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen."
Kommt drauf an, welchen Christen man fragt.
Die Southern Baptist Convention (SBC) befürworten/begründen die Todesstrafe biblisch:
Southern Baptists support capital punishment because it is a “biblical position” that remains applicable,
Und zwar zB mit Genesis 9,6:
In support of the death penalty, he cited Genesis 9, in which God commanded Noah to use the death penalty prior to the establishment of Israel, and Romans 13, in which Paul says it is “still a valid exercise of government to use capital punishment,”
Das sind bibeltreue Protestanten und keine Katholiken.
ich nehme die Stelle auch für kriegerische Aktivitäten in Anspruch
Die SBC war auch für den Irak-Krieg:
Land, president of the Southern Baptist Ethics & Religious Liberty Commission, listed a number of reasons why military action, as envisioned by President Bush against Hussein’s Iraqi regime, would be justified under “Just War” ethical standards.
ja, ich allerdings nicht und die Situation wo Jesus das sagt, ist ja fast kriegerisch
52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen. 53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken?
Sollte es Gott geben, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass er mit der Todesstrafe (ganz gleich aus welchen Gründen) einverstanden wäre.
Ich selber bin auch gegen eine lebenslange Haftstrafe, wenn sie denn tatsächlich "lebenslang" bedeuten würde. Ich denke, keine Strafe sollte über 15 Jahre hinausreichen. Sie solle immer in erster Linie der Resozialisierung der Häftlinge dienen und nicht einer Art von Rache.
Ein Gottesbild, das ich mir vorstellen kann, würde vielleicht ähnlich denken. Einen Gott, der die Todesstrafe befürwortet könnte ich dagegen nicht akzeptieren.
Du glaubst als Christ nicht an Gott? Toll. Interessant.
Ich habe nicht geschrieben, dass ich nicht an Gott glaube. Im übrigen bin ich Mitglied der "Evangelischen Landeskirche". Aber ich weiß natürlich ebenso wenig wie jeder andere Mensch, ob es Gott gibt. Ich glaube es, aber wissen kann ich es nicht.
Da hast du auch wieder recht. Soll jeder für sich entscheiden, was Fakt ist und was nicht.
Ja. Aber ist es nicht verständlich, dass man manchen Menschen den Tod wünscht, für das, was sie getan haben? Nämlich anderen Menschen die Person nehmen, die man liebte.