Als Lehrer respektiert und ernst genommen werden?

6 Antworten

Mit Strenge allein verdienst du dir keinen Respekt. Mit einem Anruf bei den Eltern erst recht nicht.

Ich habe immer die Lehrer respektiert, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie nicht unterrichten, weil sie müssen, sondern weil sie mir wirklich etwas beibringen wollten.

Ein wenig Humor und das Wissen darüber womit sich die Jugendlichen/ Kinder aktuell so beschäftigen hilft natürlich eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Ich bin mir sicher, dass wenn du die nächste Stunde mit dem Thema Fortnite anfängst, alle total gespannt zuhören was du zu sagen hast. Dann findest du noch eine gute Überleitung und schon hast die Kinder auf deiner Seite.

HobbyMusikerin 
Fragesteller
 05.12.2018, 17:14

Danke dir! Das ist eine gute Idee! Ich will auch eigentlich nicht so streng sein. Mit kleineren Gruppen komme ich auch perfekt zurecht, aber mit so vielen, wo dann auch noch jeder ein Instrument in der Hand hält, bin ich einfach ein bisschen überfordert.

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Also Kinder wittern halt unsicherheit. Es gibt 2 Formen wie man das lösen kann:

Du wirst zu einem Lehrer den die Kinder einfach sehr mögen (mit Spielen, Süßigkeiten verteilen mal oder so) irgendwie dich sehr sympathisch machen. Solchen Menschen hört man automatisch mehr zu wenn man sie mag und man versucht sie ja nicht traurig zu machen durch das stören.

Oder du wirst wirklich strenger und musst irgendwie dich durchsetzen. Wenn du widerrum lieb bist, kannst du ihnen ja eben drohen keine Spiele mehr zu machen oder so. Die gute Mischung macht es aus finde ich, die Kinder werden dann auch früh merken dass es ihnen auch besser geht wenn sie sich richtig verhalten.

Tipp: Vielleicht mal die Schüler umsetzen dass sie nicht neben ihren besten Freunden sitzen wo man mehr quatscht?

HobbyMusikerin 
Fragesteller
 05.12.2018, 17:21

Vielen Dank! Ja, ich wollte immer schon der Lehrer sein, bei dem die Kinder einfach das Gefühl haben, das ich ihnen nur helfen will. Spiele werde ich mal probieren, da muss ich was suchen, wo nicht geredet wird, sodass es nicht noch unruhiger in der Klasse ist.

Ich habe da halt überhaupt kein "Druckmittel", kann keine schlechten Noten, Hausaufgaben, Verweise verteilen.

Manchmal rennen die Schüler sogar im Zimmer herum oder sitzen auf dem Boden. Nicht einmal da hören sie so richtig auf mich. Ich finde das echt schwierig und die ganze Situation macht mich fertig, ich zweifle ständig an mir selbst und meiner Berufswahl. Ich will ihnen ja etwas beibringen und es soll ja Spaß machen, weil sie es in ihrer Freizeit machen. Deswegen will ich nicht zu streng sein, aber wie man sieht, bringt das ja auch nichts.

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Krodama  05.12.2018, 17:34
@HobbyMusikerin

Du bist ja auch gerade im schwierigsten Fall gelandet, erstmal hast du eben kein Druckmittel, dann ja auch noch Musikunterricht der zum quatschen einlädt, das dann mit freiwilligen Schülern und das gerade am Anfang, da ist es vorprogrammiert dass es nicht sofort läuft. Viele Lehrer haben am Anfang Sorge, aber komm erstmal in Klassen, die wirklich nicht ganz so pflegebedürftig sind, das ist ja eine andere Welt.

Deine Einstellung ist ja schon mal sehr gut, wieso du den Beruf ausübst und so. Die Kunst gerade bei jungen Schülern ist es eben, die Sache so interessant wie möglich rüber zu bringen, denn die denken ja noch nicht an ihre Zukunft und machen das alles von alleine, die denken nur an den Moment und der muss spannend sein. Du wirst es schon packen, irgendwie lustige Spiele einzubringen oder so. Man muss nur kreativ sein :)

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Sich die verhaltensauffälligen Kinder merken und deren Eltern kontaktieren. Diesen dann klar machen das es so nicht geht. Eine 2. Chance verdienen sie natürlich, aber wer die nicht nutzt fliegt raus.

Oder dem Schulleiter klarmachen das die Klasse für Blockflöten zu groß ist und fragen ob es möglich ist sie in 2 Kurse zu teilen.

Das Unterrichtsmodell ist ein totgeborenes Kind.

Strebe an, die Klasse in kleinere Gruppen aufzuteilen. Wenn Dir das verwehrt wird, lass es ganz sein. Es hilft niemandem, im Gegenteil.

Du kannst dann die Familien der interessierten Kinder ansprechen und auf anderer Basis, vielleicht auch privat, Gruppenunterricht anbieten.

Mit 25 Leuten diszipliniert zu proben kann sogar auch mit Erwachsenen eine Herausforderung sein...

Ich finde, du kannst durchaus Bedingungen stellen unter denen du deine Arbeit anbietest und musst dir nicht alles von der Schulleitung auf's Auge drücken lassen, was ihr einfällt. Wenn das nicht akzeptiert wird, müssen sie sich eben einen anderen Dummen suchen...

Naheliegende Bedingungen wären die Aufteilung in mehrere Gruppen praktikabler Größe so wie das ausschließen von permanenten Störern aus dem Ensemble.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung