Als frischer NotSan gleich in der Landrettung fahren?

3 Antworten

Das musst du für dich selbst entscheiden. Bin zwar kein Notfallsanitäter aber bei der freiwilligen Feuerwehr.

Hättest du jetzt gesagt du willst von dem Lande zu Großstadt hätt ich gesagt überleg es dir zweimal weil der Übergang von wenig Einsätzen zu vielen und vielleicht auch etwas brutaleren Einsätzen nicht ohne ist.

Aber wenn du direkt nach der Ausbildung es ruhiger haben möchtest finde ich das absolut oke.

Woher ich das weiß:Hobby – (Seit 2018) FFW und qualifizierte SS (seit 2024)

Menschen haben unterschiedliche Vorlieben.

Für mich war von Anfang an klar, dass ich definitiv keine Stadtrettung fahren will. Klar, die Bagatellen gehören mit zum Beruf, aber es ist halt doch ein Unterschied, ob du pro Schicht 1-2 Bagatellen fährst oder ob sie dich ständig davon abhalten, wenigstens mal 'ne Kleinigkeit zu essen.

Auf der anderen Seite: Klar, die Chance auf interessante Einsätze ist in der Stadt höher. Dadurch, dass die Einsatzrate insgesamt höher ist, kommt auch mit höherem Anteil von Bagatellen eine größere Zahl interessanter Einsätze zustande.

Es kann auf dem Land durchaus auch interessant werden. Ich hatte gestern auf heute 24 h Dienst auf einer Wache im hintersten Winkel des Landkreises - jeder weiß, dass der nächstgelegene Notarzt selbst dann nicht innerhalb der Hilfsfrist eintreffen wird, wenn er nicht schon anderweitig gebunden ist. Bei einem entsprechenden Einsatz kann der NFS also eigenständig alles aussspielen was er kann, statt ab Minute 2 einem NA zuzuarbeiten. Und dann hast du mindestens 25 km in einen Dorf-Schockraum und 30-50 km in einen richtigen Schockraum... Nur dass du halt nicht alle zwei Wochen, sondern eher alle zwei Monate mal einen Patienten hast, der in 'nen Schockraum gehört. So gesehen ist der Spruch "meistens entspanntes Rumpimmeln und nur manchmal totaler Stress" in der Landrettung wohl ausgeprägter als in der Stadt.

Also, ich als überzeugter Landretter sage, komm' aufs Land ;)

Inkognito-Nutzer   28.01.2024, 18:08

Danke für deine Antwort :) einerseits möchte man gerade als junger, frischer NotSan direkt in den Beruf durchstarten und sein Know-how anwenden können, aber was man teilweise in der Stadtrettung fährt, ist nicht mal mehr KTW-würdig… Besserausgebildete Taxifahrer

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Für mich wäre die Arbeit in der Großstadt nichts. Hier in der ländlichen Gegend fahren wir zwar weniger Einsätze, aber die Einsätze dauern länger, weil die Strecken weiter sind und die Einsätze sind teilweise auch fordernder weil es eben auch mal 20 Minuten dauern kann, bis ein Notarzt da ist. Langweiliger ist es daher auch nicht wirklich. Ich bin damit sehr zufrieden. Ich bin zwar nicht auf einer komplett ländlichen Wache, aber in einer Kleinstadt mit ca. 10.000 Einwohnern mit zwei RTW, einem Notarzt und einem nur von 7-19 Uhr besetzten Notfall KTW. Ich arbeite im 24h Schichtdienst und kann mit etwas Glück auch Nachts mal schlafen oder zumindest ruhen so das ich auch morgens nach dem Dienst garnicht unbedingt nochmal lange Schlafen muss. Ich bin nunmal auch Dorfkind und fühle mich in größeren Städten auf Dauer zum wohnen und auch zum Arbeiten nicht wohl.

Ich kann den Rettungsdienst auf dem Land nur empfehlen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäterin, Feuerwehrfrau, Rettungshundeführerin