Aktuelle Maßnahmen zum Umweltschutz fragwürdig?

3 Antworten

Ganz so einfach ist es nicht. So weit es nicht teurer ist, bereiten sich vor allem kleinere und mittelgroße Firmen ein Stück weit schon auf die mögliche gesetzliche Zukunft vor. Das erkennt man manchmal an der Homogenisierung von Verpackungsmaterial (nur noch eine Plastikart) teils an der leichteren Trennbarkeit, z.B. von Papier und Plastikfolie. Auch habe ich inzwischen neuere Elektrogeräte (Fernseher) gesehen, die tatsächlich auf gute Zerlegbarkeit hin konstruiert schienen. Aber das ist natürlich noch viel zu wenig.

So meine ich, du hast grundsätzlich Recht. (Doch) diese Wirtschaftsform ist zuerst mal voll darauf ausgerichtet, mit so wenig wie möglich Kosten, möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Daran will auch Demokratie als Staatsform, gesetzlich verordnet nichts ändern, eher im Gegenteil. Allerdings, da es nicht festgeschrieben ist, ist das trotzdem "Verhandlungssache". Nötigerweise, da sich ohne Natur und sinnvolle Lebensbedingungen auch keine leistungsfähige Wirtschaft und damit auch der staatlich demokratische Einfluss nicht aufrecht erhalten lässt. Der ist ja auf eine funktionierende Gesellschaft aufgebaut, die sich auch selbst versorgen und gemeinschaftlich agieren kann.

Weinanbau in D gibt es u.a. deshalb, weil dieser W. ausreichend teuer verkauft werden kann, im Verhältnis zu den Produktionskosten und dem gewünschten, bzw. machbaren Gewinn.

Von diesem praktischen Beispiel aus stellt sich natürlich immer schnell die Frage, was machen diese Ex-Winzer dann, was machen wir Alle in einer ökologischeren Zukunft? Wo schränken wir uns ein, und wo ist Einschränkung und warum, gar nicht akzeptabel? Da landet man ja zur Zeit argumentativ konfrontiert immer noch in Lichtgeschwindigkeit bei "sollen wir wieder wie die Höhlenmenschen leben?". Und natürlich immer gefangen in der Realität und dem Gefühl, das auch unter kapitalistischen Verhältnissen mitmachen zu müssen. Wobei ich mir sicher bin, dass gar keine Veränderung, noch mehr Probleme und schlimmere Szenarien zulässt.

Meine Ansätze sind: Mindestens möglichst schamlos darüber reden, die Notwendigkeit so oft als möglich klar machen. Ist anstrengend, und bei der Betrachtung meines eigenen unperfekten, praktischen Verhaltens auch nicht so motivierend vorbildhaft, wie ich es selbst gern hätte.

Mich "sticht" übrigens noch viel deutlicher das Thema "Werbung". Aber auch das hängt höchst eng mit dieser Wirtschaftsform zusammen, bei der es bereits positiv besetz ist, wenn viel gearbeitet und gekauft wird, ohne Beachtung, ob die Produktion bzw. der Einsatz des Produktes sinnvoll ist. Diese Entscheidung überlässt man dem Nutzer, lediglich näher bestimmt durch Preis und praktischen Nutzen. Hintergründe zur Produktion und Nutzenanalysen sind kein Bestandteil der "Marktkommunikation". Sollen sie, traditionell, auch gar nicht sein.

Das wäre also durch eine (zwangsweise?) Einführung/Festlegung einer solchen zusätzlichen Kommunikation, ein Bestandteil, der nicht kapitalistisch förderlich wäre, im Sinne von "frei privaten Gewinn" erwirtschaften. (Auch) hier wäre es ein gesellschaftlicher Gewinn. Und den "darf" man nicht einfach so erwirtschaften, da ist festgelegt, das dass höchst demokratisch entschieden wird, und damit viel schwerfälliger und langsamer. Zumal die "Wirtschaftsseite" hier oft, trotzdem es sich um gesamtgesellschaftliche und nicht privatwirtschaftliche Belange geht, starkes Mitspracherecht und Mit-Entscheidungsgewalt. Als stünde sie außerhalb dieser demokratischen Gesellschaft.

Es gibt auch grundsätzliche Aussagen (nicht von mir) - Kapitalismus ist mit Umweltschutz nicht vereinbar.

Die Obsoleszenz die mittlerweile weitgehend präsent ist, viele Produkte werden bewusst so hergestellt das sie weder nachhaltig eingesetzt noch selber repariert werden können.

Das ist eine Folge des Kapitalismus, der von neoliberalen Politikern unzureichend reguliert wird.

Kapitalisten interessieren sich nur für ihren eigenen unmittelbaren Profit.

Milliardäre interessieren sich nicht für die Umwelt oder für arme Menschen.

Wieso fokussiert man sich so krampfhaft auf die Reduzierung der CO2 Emissionen während weiterhein Wälder, Wiesen und andere lebhafte Biotope vernichtet werden?

Zwei hauptsächliche Ursachen. Nummer eins ist die Priorisierung von Problemen. Wenn man jetzt nichts gegen den Klimawandel unternimmt, wird das schwerere Folgen haben, als wenn man jetzt die Wälder unzureichend schützt. Nummer zwei ist wieder das kapitalistische Gewinnstreben und die zwanghafte Wachtsumsdoktrin. Wenn es um Geld und Wirtschaftswachstum geht, ist der Wald scheißegal.

Wieso werden nicht unrelevante Wirtschaftszweige außer Kraft gelegt? Ein Bsp. wäre der Weinanbau, es gibt in einigen Regionen Deutschlands massenweise Wingerts. Diese nehmen extrem viel Platz weg und stellen noch nicht mal eine Ernährungsgrundlage dar!

Weil es zu viele Menschen gibt, die davon enorm stark profitieren und gewaltigen politischen Einfluss haben. Du kannst im Kapitalismus nicht ohne weiteres einen ganzen Wirtschaftszweig stillegen.

Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist ein fundamentaler Baustein für den Umweltschutz. Dennoch legen alle Ihre Hoffnungen in Elektro-Autos statt vllt. Alternativen zu überlegen die Ressourcenschonend sind.

Elektroautos sind der Weg, der fast keine Umstellung erfordert und der Weg, der das größte Gewinnpotenzial bietet.

Banjo112 
Fragesteller
 28.02.2024, 22:00

Kurz gesagt gierige Menschen sind das Problem

1
ForzaFerrari178  28.02.2024, 22:03
@Banjo112

Meistens sind gierige Menschen das Problem. Und halt auch unser aktuelles politisches und wirtschaftliches System, dass Gier sehr stark fördert und belohnt.

1

Schon mit bekommen hier gehört nicht alles dem Staat?! Was will mir das sagen? "Wieso werden nicht unrelevante Wirtschaftszweige außer Kraft gelegt"? 

Banjo112 
Fragesteller
 04.03.2024, 22:19

Komisch bei den Corona-Lockdowns hat das alles funktioniert.

0