Denkt ihr dass das Auto als Statussymbol irgendwann ausgedient hat?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

...schwierig zu sagen!

In großen Metropolen, wo die Jugendlichen inzwischen gar nicht mehr alle für die Fahrschule lernen und lieber Bus oder Zug fahren oder Fahrräder kaufen, mag das schon so passiert sein, aber andererseits war das vor 20 Jahren schon ähnlich und ist kein 2019er Phänomen.

Ansonsten sind Autos sicher weiterhin zum gewissen Grad Statussymbole - man denke nur an Dinge, die früher mal der letzte Schrei waren und heute total überflüssig sind oder typischen Luxus wie Goldschmuck, exklusive Designer-Kleidung, teure Armbanduhren oder ähnliches, das kein Mensch so richtig braucht, bzw. das es günstiger mit dem gleichen Funktionsprinzip auch gibt. Das ist ja beim Auto ähnlich - niemand braucht ein fettes, geländeuntaugliches SUV oder einen kopflastigen kleinen GTI wirklich, aber gekauft wird's dennoch.

Dabei ist die Jugend oft materialistischer als gedacht: Ich kenne etwa einen dicklichen, dümmlichen, primitiven Laberkopf von 24 Jahren, den hier keiner ernst nimmt und der noch nie eine Freundin hatte, weil er einfach unangenehm und prollig ist; der hatte erst einen Suzuki Swift Sport mit krachendem Sportauspuff und fetter Anlage, den er in die Leitplanke legte und fährt jetzt den obligatorischen Golf GTI mit vollem "Assipaket". Das Auto ist totaler Krampf, aber er scheint das als Statussymbol irgendwie zu brauchen. Solang ich so etwas sehe, glaube ich nicht an eine Veränderung, und dieser GTI-Assi ist nur einer von vielen.

Bevor man aber allgemein das Auto in die Grütze schreibt, sollte man erst mal die ÖPNV-Konzepte fernab Metropolen und Ballungsräumen ausbauen auf ein zumindest mal "funktionierendes" Level: Man muss Konzepte für den "ländlichen Raum" finden, den Politiker immer so hoch loben und dann doch vergessen, sobald sie gewählt wurden. Nur ein Beispiel: Auf dem Land rollt der Opa oft wirklich nur deswegen bei grenzwertiger Verfassung an der Grenze zur Fahruntüchtigkeit (und das oft sogar noch wissentlich!) bis zum Sankt- Nimmerleins-Tag in seinem Kadett, Golf 2 usw. durch die Gegend, weil er keine Alternative hat, die Kinder oder Enkel oder Nichten/Neffen halt nicht vor Ort sind oder arbeiten/keine Zeit haben und ihm nix Anderes bleibt als selbst zu fahren, um zum Arzt zu kommen oder einzukaufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

wenn es eine 08/15 kiste ist wie ich eine fahre ist es kein statussympol.am land bei uns brauchst in jedem fall eines bis zum nächsten bahnhof hab ich 20km.die öffis können das nicht wenn alle die zu arbeit wollen in verschiedenen richtungen unterwegs sind.ist heute schon so mit dem auto bin ich in 15 oder 30 min am gewünschten ort der bus braucht über eine std.da er an jedem gartenzaun hält

Wenn man bedenkt das ein Auto 99+% des Tages ungenutzt auf der Strasse steht, man dafür aber 100% bezahlen soll (Steuern, Versicherung etc) dann ist das ein No-Brainer.

Mit den neuen Technologien (E-Autos, globale Vernetzung etc) wird es in Zukunft so sein, das der Besitz eines Autos unwichtig wird...die Verfügbarkeit hingegen bleibt aber weiter relevant. D.h. im Klartext das 80% aller Autos weg können (Pareto Prinzip) und man die Laufzeit der verbleibenden Autos erhöht.

Es wird wahrscheinlich in Zukunft so sein, das man auf dem Handy ein Auto bestellt...und 10 Minuten später eins zur Verfügung hat. Praktisch ein Netflix für Autos... on-demand halt.

Nehmen wir mal an, öffentliche Verkehrsmittel würden eine richtige Alternative darstellen. Damit würden Autos nutzloser werden. Würde das ihrem Ruf einen Abbruch tun? - Vermutlich eher im Gegenteil, denn teure aber nutzlose Dinge waren schon immer beliebt, um seinen Reichtum zur Schau zu stellen.

Nein, das denke ich nicht. Es wird ggf. von nicht materiellen Dingen eingeholt. Freie Zeiteinteilung ist z. B. so ein Statussymbol.

Frangoo1992 
Fragesteller
 19.10.2019, 12:17

Stimmt, das merkt man auch in den sozialen Medien, dort haben sie ihren Ort zum prahlen.

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Frangoo1992 
Fragesteller
 19.10.2019, 14:08
@lesterb42

Die Leute die ihr Geld z. B. durch Wohnungs Vermietung verdienen und dadurch keinem geregelten Job mehr nachgehen müssen prahlen in den sozialen Medien wie toll das Leben und der Kapitalismus doch ist;)

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lesterb42  19.10.2019, 15:08
@Frangoo1992
wie toll das Leben und der Kapitalismus doch ist.

Stimmt. Was hat das mit Prahlerei zu tun?

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Frangoo1992 
Fragesteller
 19.10.2019, 15:20
@lesterb42

Weil freie Zeiteinteilung etwas ist das sich die meisten nicht leisten können ;)

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lesterb42  19.10.2019, 16:03
@Frangoo1992

Und weil ich es mir leisten kann, muss ich das nun für mich behalten? Ich rede eigentlich nur darüber, wenn ich danach gefragt werde. Das ist für mich in Ordnung.

Wenn bei dir Neid eine Rolle spielen sollte, kann ich nichts dafür.

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