Aikido vs. Karate vs. Judo?

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

Aikido 50%
Karate 25%
Judo 25%

5 Antworten

Karate

Aikido = Kampfkunst, geht hier viel um innere Einstellung und auch um Charakterprägung. Fallschule ist elementar und das wirst du am Anfang mit Sicherheit lernen müssen. Dazu reine Verteidigung, also die Kraft des Angreifers nutzen und gegen ihn lenken.

Karate = Schwerpunkt auf Schlägen und Tritten, einiges an Katas zu lernen, hier kommst du am ehesten um die Fallschule herum. Bretter zerschlagen wirst du auch nicht zu bald müssen.

Judo = Hier geht es um Würfe, Hebel und Griffe. Du wirst Fallschule sehr schnell lernen müssen und Schläge und Tritte wirst du nicht finden.

Für dich wohl am ehesten Karate, wenn du nicht lernen willst zu fallen.

LizzyC 
Fragesteller
 06.10.2016, 16:52

Dann werde ich es wohl mit Karate probieren und um Judo einen großen Bogen machen :)

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Rottx1512  07.10.2016, 07:40
@LizzyC

Im Karate-do zerschlägt man aber Bretter....und wie er/sie in der Frage schon erwähnt hat: Bretter zerschlagen vermeiden

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AnglerAut  07.10.2016, 10:16
@Rottx1512

Das ist eine Stilrichtung und das dauert, bis man soweit ist ...

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Aikido

Ich habe das Gefühl, dass du falsche Vorstellung davon hast, was in diesen Disziplinen von Anfängern verlangt wird.

Niemand wird einen Anfänger wild zu Boden werfen, oder einen Bruchtest von jemandem fordern, der nicht einmal eine richtige Faust machen kann. Deine Ängste vor dem Abrollen oder Bruchtests sind also unbegründet.

Von einem Anfänger wird gerade einmal verlangt, dass er gerade stehen und gehen kann, also keine Angst vor Überforderung. :-)

Übrigens mag ich das "vs" nicht, denn letztlich haben alle drei Disziplinen ihre Berechtigung und ihre ganz eigenen Besonderheiten.

Ich werde jetzt etwas über das Aikido erzählen - und am Ende dieses Artikels einen Link zu einer besseren Beschreibung von Techniken, Hintergründen usw. geben, inklusive ein paar Videos.

Fallschule

Die Fallschule (Ukemi) ist nichts was man fürchten muss, auch wenn sie im Aikido und Judo wegen der Würfe und Hebel von großer Bedeutung ist.

Die Fallschule ist praktisch das erste was man lernt und im Laufe seines Lebens immer weiter üben wird, um das sichere abrollen und freie Fallen zu erlernen. Das ist also nicht nur für Anfänger wichtig.

Auch im Alltag hat mir das Training schon geholfen und vor einigen Stürzen bewahrt.

Da du nach dem Unterrichtsablauf beim Aikido fragst, so unterscheidet er sich bei den verschiedenen Stilen und Vereinen etwas voneinander.

Grundschule

Bei uns wird zunächst Sitzmeditation geübt. Dann setzt man sich in einer Reihe im Kniesitz (Seiza) und es folgt das gemeinsame Angrüßen mit dem Lehrer.

Im Anschluss daran läuft man drei lockere drei Runden um die Matten, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.

Es folgen Dehnübungen und Übungen zur Schulung des Körpergefühls. Diese Art spezielle Gymnastik wird "Aiki Taiso" genannt.

Dann gibt es die Fallschule - je nachdem welche Techniken man schon beherrscht, werden Vorwärts- und Rückwärtsrollen, sowie das freie Fallen geübt.

Es folgen Einzelübungen, die erneut die Körperwahrnehmung fördernd und die Achtsamkeit auf das Hara, den Körperschwerpunkt im Bauchraum, richten.

Haupttraining

Dann setzen sich die Schüler im Kniesitz (Seiza) hin und der Lehre erklärt und demonstriert die jeweilige zu übende Technik mit einem Schüler.

Anschließend übt man mit einem Trainingspartner gemeinsam die gezeigte Technik. Der Lehrer gibt bereits bei der Durchführung erste Hilfestellungen und erklärt nach einer Weile, wenn alle wieder sitzen, welche Fehler ihm so auffielen.

Dadurch, dass der Lehrer es allgemein formuliert wird niemand bloßgestellt ("Karl hat es falsch gemacht"). Man steht wieder auf und es wird eine weitere Runde gemeinsam mit dem Partner geübt.

Abhängig davon, wie weit die Schüler sind, werden beim Anfängerkurs natürlich andere Techniken vermittelt, als fortgeschrittenen Schülern.

Den Abschluss bildet noch einmal das gemeinsame Sitzen in Meditation. Dann wird mit einer gemeinsamen Verbeugung abgegrüßt und man verlässt die Matte.

Hier ist mal ein Beispielvideo aus einem Aikido-Unterricht:

https://youtube.com/watch?v=21hriC94NmU

Waffentraining

Je nach Kurs findet nach dem unbewaffneten Training auch das Training mit Übungswaffen aus Holz statt. Auch hier gibt es letztlich den gleichen strukturellen Ablauf, wie beim Training ohne Waffen.

Häufig wird der Waffenunterricht als Extrastunden, also zusätzlich zum sonstigen, waffenlosen Training angeboten.

Allerdings kann es sein, dass der Lehrer auch beim normalen Training bestimmte Bewegungsmuster unter Zuhilfenahme von Waffen erklärt - etwa weil ein Schlag mit der Handkante (tegatana) den Bewegungen eines Schwertes entspricht.

Sonstiges

Wenn du mehr über Aikido wissen willst, habe ich hier bereits einiges zusammengetragen und mit ein paar Videos kombiniert:

https://www.gutefrage.net/frage/welche-kampfsportart-gefaellt-euch-und-warum-welche-macht-ihr?foundIn=list-answers-by-user#answer-202694589

Ob Aikido das Richtige für dich ist, erfährst du aber weder durch meine Texte, noch durch irgendwelche Videos, sondern indem du einen Termin für ein Probetraining in deiner Nähe ausmachst.

Das gleiche gilt natürlich für Karate, Judo......

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Bretter zerschlagen kommt in keiner dieser Kampfsportarten vor. Im Karate je nach Stiilrichtung, und dann erst später.

Fallen und Abrollen ist im Aikido und im Judo DAS A und O, das wird in jeder Stund du es kannst, und dann immer weiter. Das machen aber auch die höchsten Meister imemr und immer wieder.

Ich habe keines der drei Kampfsportarten/Kampfkünste angetippt. Du sagtest bereits dass du "Sachen wie Abrollen und Bretter zerschlagen vermeiden" möchtest. Nun, ich persönlich trainiere seit 3 Jahren traditionelles Taekwondo, welches den uralten Shotokan Karate Stil ähnelt. Und ja, hier werden Bretter zerschlagen.

Zum Thema "Abrollen". Das lernst du in Judo als auch im Aikido. Im Judo gibt es auch die bekannte "Fallschule". Wo du richtig landen bzw. fallen lernst. Das ist absolute Pflicht für einen Judoka! Selbes in Aikido. Aikido ist im gegensatz zu Karate und vielen anderen Stilen sehr harmonisch, doch auch hier landet man auf dem Boden (wenn auch auf der Matte) und dann heißts auch hier abrollen bzw. richtig landen.

Wenn du also gar nichts mit "Bretter zerschlagen" oder "Abrollen" zu tun haben möchtest dann würde ich dir eine andere Kunst/ einen anderen Stil empfehlen. Welche? Da gibts genug. Muay Thai, Boxen, Kickboxen etc.

Woher ich das weiß:Hobby – Trainiere seit mehreren Jahren Kampfsport (trad. Taekwon-Do)

Fallschule ist elementarer und extrem wichtiger Bestandteil von vielen Kampfsportarten und Kampfkünsten, auch von Aikido und Judo.

Der Erlernen der Fallschule macht einen erheblichen Teil der ersten Übungsstunden aus. Der große Vorteil auch außerhalb des Dojos ist, dass Fallschule im alltäglichen Leben sehr nützlich ist.

Bruchtests kommen beim Karate nicht in jeder Stilrichtung vor und auch dort, wo es geübt wird, nicht gleich zu Beginn. Mit Karate kenne ich mich jedoch nicht so gut aus.

Enzylexikon  06.10.2016, 17:26

Soweit ich das beurteilen kann, völlig richtig - zumal es gerade im traditionellen Karate auch noch Stile mit Würfen und Gelenkhebeln gibt, so dass auch hier Fallen eine wichtige Fähigkeit ist.

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