Ältere Volvo, Mercedes oder Toyotas, Audi am zuverlässigsten?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich fahre alte Mercedes (W202; W210 könnte irgendwann mal ein Alltagsauto werden) und kann davon nur Gutes berichten. Bis auf Rost sind die Schwachstellen eher harmlos (Zündschloss und ab 1997 Schlüssel; siffende Differenziale - aber wenn's trocken ist, bringt es auch nix, denn dann rostet's; Spurstangenköpfe; beim M111 Vierzylinderbenziner C180/200/220/230 und E200/230 - E220 gab es im W210 nicht mehr bei weit über 200.000 Kilometern möglicherweise aber eher selten die Kopfdichtung; dazu gelegentlich die Hardyscheibe) und auch nicht sehr teuer - Ersatzteile gibt es überall. Der eigentliche ausschlaggebende Grund für Mercedes ist neben der außerordentlichen Zuverlässigkeit auch die problemlose Versorgung mit Ersatzteilen - es gibt nämlich alles, sieht man vielleicht von schwarz-rotem Stoff "Ancora" für den frühen W202 Esprit und ähnliche Besonderheiten ab, und zwar durchweg günstiger als es der Stammtisch behauptet. Mercedes hat viele Gewerbe- und Taxikunden, die auf so etwas achten und das kriegst du auch als Privatfahrer 1:1 weiter.

Ich erzähle immer wieder gern, dass BMW die bis 2005 lackierte Farbe meines alten 728i E38 (263 Dunkelblau) dieses Jahr nicht mehr liefern konnte, weder als Lackstift noch als Spraydose, aber Mercedes binnen 24 Stunden eine aus Strichachter-Zeiten stammende Farbe als Stift und Spray liefern konnte (904 Dunkelblau). Das sagt schon Einiges aus, es gibt noch mehr Beispiele.

Es gibt noch Stücke aus "Rentnerhand" ohne großen Rostbefall; übliche Anrostungen sind meist vorhanden, aber noch beherrschbar und gerade der W202 war immer viel besser als sein Ruf. Es gab vereinzelt wirklich miese Exemplare wie diesen 300D W124 von ca. 1991, der rundherum nicht besser aussah...

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...aber diese schlimmen Mercedes-Exemplare wurden in der Regel meist jahrelang vernachlässigt, wie der grundsätzlich sehr schlechte Gesamtzustand dieses 300ers auch wissen ließ, und so gibt eines eben das Andere. Hier ist noch ein C180 Esprit Champion von ca. 1998 in Vivianitgrün-Metallic, den ich 2017 sah und der wirklich ziemlich übel war; meist sehen die besser aus.

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Ich kann es nur empfehlen, nach einem rostarmen "Benzer" Ausschau zu halten. Hier bin ich zwar auch zum Fan geworden über die Jahre, aber ich weiß einfach auch, was ich an Mercedes habe und die wenigen Schwachstellen sprechen eher dafür.

Toyota ... ist ein Thema für sich. Mein Cousin ist Serviceberater bei einem Händler, gelernter Toyota-Kfz'ler und sagt - die Autos sind ohne Ende robust und laufen, aber wenn mal was kommt, wird es immer teuer und zwar so teuer, dass etliche Kunden ihre Corollas, Carinas oder Camrys schon abtraten wegen Defekten, die man bei einem Opel oder auch einem Mercedes problemlos und schnell hätte reparieren können. Zwar halten die Toyota-Originalteile auch wieder ewig und sind sehr gut, aber bei einem 20-25 Jahre alten Auto überlegt man sich das. Außerdem ist die Verfügbarkeit gebrauchter Altexemplare schlecht: Der Export nimmt fast alles und stehen bleibt nur, was sogar für den Export zu schlecht gewesen ist - und gepflegte Rentnerautos sind eigentlich selten, bleiben meist in der Familie hängen. Ausnahmen bestätigen die Regel; es wird sogar schon schwer, einen Avensis der ersten Serie von 1997 bis 2004 zu kriegen, obwohl das ein Bestseller gewesen ist, der meist von seriösen älteren Kunden gut gepflegt wurde/wird.

Saab und Volvo sind wiederum okay und empfehlenswert, bei Volvo taucht immer mal wieder eine schöne Stufenhecklimousine aus erstem Besitz auf - kann man kaufen, bei Ersatzteilen helfen Spezialanbieter. Preislich geht das gerade noch so, die Autos sind an sich sehr solide - ein Geheimtipp sind die ungeliebten 850er Stufenhecks/S70-Modelle von 1991 bis ca. 2000. Selten, aber solide und meistens eine passable Alternative - Saab unter GM, etwa beim 9-3, war auch besser als es eingefleischte Saab-Fans wahrhaben wollen; ohne Fanbrille sieht man die Dinge objektiver.

Audi ... ist ein Thema für sich. Ich hatte einen 100 von 1989 und mein Bruder hatte einen 80 von 1989; mein Onkel fuhr das auf dem B3 basierende Coupé von 12/1988 über 290.000 Kilometer lang - und die Autos halten echt was aus. Sind aber inzwischen steinalt und was man da kriegt, ist nicht immer mehr in einem Zustand, den man empfehlen kann - du kriegst eher einen guten älteren Mercedes als einen guten älteren Audi 80 oder Audi 100 und die Sicherheitsausstattung ist in W202 und W210 auch besser - man muss das mal so sehen: Der W202 ist der Konkurrent des A4 gewesen, der 1994 den Audi 80 beerbte und der W210 war aktuell, als Audi bereits den A6 C5 im Programm hatte. Es ist eine andere Generation Auto und beim Fahren merkt man das. So gut mein Audi 100 war - der war besser als Opas W124 und auch solider verarbeitet - der W202 und der W210 können das alles besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Auto, KFZ, Mercedes Benz)  - (Auto, KFZ, Mercedes Benz)
Simonweiss1 
Fragesteller
 19.10.2020, 19:17

Vielen lieben Dank für deine wirklich ausführliche Hilfe, bin sehr beeindruckt!😊

tendiere auch sehr stark zum w202 am besten vor 1995 da die ohne LMM ein Problem weniger haben und vor allem lese ich die haben weniger Rost Probleme aber ob das stimmt (?)

ich würde vermutlich die günstigsten Motorisierung auswählen, den c180 mit 122ps auch wenn viele sagen der sei wie Kaugummi aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Weil 122PS für ein relativ leichtes Fahrzeug ausreichend sein sollten, natürlich erwarte ich keinen Sportwagen damit aber das will ich von einem alten Benz auch nicht.

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Ältere Volvo, Mercedes oder Toyotas, Audi am zuverlässigsten?

Sind allesamt ziemlich zuverlässig - wobei natürlich jedes Modell so seine spezifischen Macken hat, wie bei neueren Fahrzeugen halt auch. Eine generelle Empfehlung abzugeben, ist also schwierig.

Dann gibt es noch die Schweden wie Volvo oder Saab bei denen ich immer wieder über die hohen Kilometerständen bei gebrauchten erstaunt bin (oft weit über 350.000km)

Das würde ich allerdings als eher wenig relevantes Kriterium ansehen, denn Fahrzeuge halten so lange, wie der Fahrer gewillt ist, es instandzuhalten. Laufleistungsrekordhalter findet man dementsprechend querbeet durch alle Marken, man kann in die größte Krücke massiv Geld pumpen, wenn man aus irgendeinem Grund Lust darauf hat, das Fahrzeug so lange wie möglich nutzen zu können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

HALLO,SUCH DIR EINEN W124,DER noch nicht stark rostet!Dankbarer Wagen,sehr billig in Ersatzteilen und ein Hobbyschrauber kann alles selbst noch reparieren!!👍

Luxe67  19.10.2020, 21:24

MEINER IST JETZT 30 UND FÄHRT SICH WIE EIN Neuwagen!

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