ADS/ADHS Erfahrung?
Hallo ihr lieben,
ich möchte erst einmal unseren Fall schildern.
Mein Sohn 8 hat die Diagnose ADS gestellt bekommen, es fing alles in der 1. Klasse (2018) an, nach 1 Woche Schule kam die Lehrerin schon und sagte, es geht so nicht, er macht nicht mit hört nicht etc. Naja, erstmal als Hochschwangere Mutter ein Schlag in die Fresse- da ich überhaupt nicht mit soetwas gerechnet habe. Naja, dann wurde ich im Oktober also 2 Monate später zum Gespräch gerufen, sie will ihn testen lassen und ich solle zustimmen. Ich habe dieses getan, habe gleichzeitig Termine beim SPZ veranlasst. Schulpsychologie, Sonderpädagoge, Sozialpädagoge alles war mit dabei. Dann kamen wir zum Ergebnis- er solle die 1. Klasse wiederholen, die Schule wechseln (von einer Halbtags auf eine Ganztagsschule).
Neue Schule begann dann 2019 im September, im Halbjahr 2020 wurde ich dann von der Lehrerin zum Gespräch gerufen, er hat keine Fortschritte gemacht bzw. wenig/nicht das was erwartet wird von einem Wiederholenden Kind. Dieses Jahr waren wir ebenfalls für 4 Wochen in einer Reha da er auch Übergewichtig ist und wir auch dieses in Griff bekommen müssen- dort wurde auch nochmals die ADS diagnostiziert. Im September diesen Jahres also vor 1-2 Monaten wurde ich wieder zum Gespräch gerufen durch die Lehrerin. Es geht so nicht, er ist verträumt und arbeitet den ganzen Schultag über nichts... Das ganze Prozedere von neu- Testung Ergebnis Empfehlung.
Meine Frage an euch, habt ihr ähnliche Erfahrung?
Hat jemand Erfahrung mit Inklusionsunterricht/Förderklassen/Förderunterricht?
Hat jemand Erfahrung mit ADS/ADHS Medikamenten?
Ich freue mich auf eure Antwort.
mami1218
5 Antworten
Also mein Kind hat auch ADHS aber bis zur 6 klasse konnte er in der Schule trotzdem problemlos mithalten, nicht hören und nichts machen hat ja nichts mit AD(H)S zu tun sondern, die Kinder sind halt nur extrem leicht ablenkbar was sie entweder mit Disziplin oder falls diese nicht mehr ausreicht mit Medikamenten behandeln können.
Da mein Kind irgendwann einfach vor lauter Raufasern an der wand vergessen hat 50% der Klassenarbeit aufzuschreiben haben wir auf Medikinet zurückgegriffen, sehr schnell haben wir die passende Dosis gefunden und das Medikament wirkt bei ihm perfekt. Er verhält sich genau so wie vorher und kann sich auf deine Aufgaben konzentrieren.
Hallo...
puhh man kann aus deinem Text die Verzweiflung ja völlig raushören. Es ist schön zu lesen, wie sehr du hinter deinem Kind stehst, und du alles probierst, um die Situation irgendwie zu lösen. Schade, dass die Lehrer da keine Fortschritte sehen.
Medikamente sind sicher auch eine Option, wenn gar nichts mehr geht, was Förderunterricht und so weiter angeht, da können dich andere Betroffene Mamis sicher besser Beraten als ich.
Ich möchte dir aber auch ans Herz legen, mal über Psychotherapeutische Unterstützung nachzudenken. Nicht weil dein Kind "irre" oder "verkehrt" wäre...sondern, um ihn dabei zu unterstützen, neue Strategien zu lernen, wie er mit seinen Einschränkungen und Schwierigkeiten, aber auch mit seinen Potenzialen umgehen kann, sodass er sich vielleicht nicht ganz so überfordert mit den vielen reizen ist, die da in der Schule auf ihn einprasseln.
Momentan wird auch das "Neurofeedback" stark beforscht. Neurofeedback, das ist eine Art EEG, dass dein Kind aufgesetzt bekommt während es-Achtung!- bestimmte PC spiele spielt. Das Gerät wird so eingestellt, das bestimmte Hirnströme- nämlich die, die Konzentration und Gelassenheit fördern, wenn sie zufällig auftreten belohnt werden. Das Flugzeug, das dein Kind lenkt, bekommt dann einen Turbo und fliegt schneller über die Rennbahn. Das schöne ist, das Gehirn lernt dann- hey, wenn ich so arbeite, dann passiert was cooles. Ich habe in einem Praktikum selbst mal mit der Methode gearbeitet und muss sagen, es hat sich echt was getan. Manche Verhaltenstherapeuten bieten dieses Programm auch an, und wenn ihr es dort, oder beim Ergotherapeuten macht, wird es sogar von der Kasse bezahlt. Vielleicht wäre das noch ein Versuch.
Ich wünsche euch jedenfalls alles gute und ganz viel erfolg und krft
Sagen wir so...es gibt wenige Studien dazu, aber die, die es gibt stimmen Optimisitisch. Und es geht um die Zukunft deines Sohnes..also lieber einen Weg mehr machen, und wenn es nicht klappt- ihr habt es probiert.
P.S mir fällt gerade noch ein, dass auch bestimmte Sportarten sich als sehr hilfreich erwiesen haben, z.Bsp Bogenschießen, das inzwischen auch als therapeutisches Bogenschießen angeboten wird. Hier tut es vielleicht aber auch der örtliche Sportverein, ist inzwischen ja recht verbreitet. Wenn dein Sohn Lust und Spaß dran hat, das finde ich auch immer wichtig
Ja soweit sind wir noch nicht leider. Ich muss erstmal abwarten was unser Arzt zur Diagnose sagt, empfohlen wurde uns solch eine Therapie die sich Psychomotorische Therapie nennt. Seit Juli sind wir zurück und ich warte immer noch auf Rezepte, Empfehlungen durch unseren Arzt etc. aber naja, ich kann hier eigentlich mein Gewissen beruhigen und sehe das ich eigentlich so gut wie alles in die Wege leite/geleitet habe 🙃 Bleib gesund!
Genau! Du stehst dahinter, du kümmerst dich. Immer schauen was du tust, nicht was noch passieren muss. Pass auch gut auf dich auf!
Nun bei meinen zwei wurde das nicht festgestellt. Aber meine älteste war ein sehr grosser Wirbelwind im Kindergarten hat man mich auch darauf angesprochen wegen ADHS. Ich hab meine Hausärztin gefragt ob das sein könne neben her hat meine Tochter intensiv ein Bilderbuch angeschaut. Sie meinte zu mir es ist ein schmaler Grad zwischen lebhaft und ADHS. Da war ich beruhigt. Ich musste nur ihre Lebhaftigkeit auspowern das war nicht leicht.
Meine jüngste war ruhig zu ruhig sie hatte auch sprachfehler sie musste einen Test machen auf welche Schule sie gehen kann. Ich sorgte dafür dass sie auf eine Sprachheilschule kam. Ich wollte nicht dass sie auf eine Sonderschule ging. Die Sprachheilschule tat ihr gut. Aber ihre Leistungen waren zu schlecht sie kam einfach nicht mit.
Wir zogen darauf hin sowieso in die Schweiz auch dort wurde ein Intiligenztest gemacht 2 Tage ging der Test. Es kam heraus, Sie war zu klug für die Sonderschule aber zu schlecht für dir Regelschule. Wir bekamen einen Sonderpädagogen für Sie. sie ging ganz normal in die Schule bekam den Sonderlehrer dazu der nur für sie da war er erklärte ihr es vereinfacht machte die Test für sie einfacher so dass Sie mit kam. Ich war froh dass sie nicht in die Sonderschule musste. Sondern in der normalen Schule bleiben konnte. In Deutschland wäre sie auf die Sonderschule gekommen. Heute arbeitet sie im Pferdeberuf.
Ich kann nicht viel helfen aber ein wenig Hoffnung geben die meisten Kinder die positiv denken lernen, machen ihren weg. Und es kommt auch immer auf den Sonderpädagogen an.
Hallo Sylvi,
ich weiss zwar nicht wann du diese Erfahrung gesammelt hast, aber so ähnlich sieht es ja bei meinem Sohn aus, für die Sonderschule zu klug, für die Regelschule zu schlecht, das was deine Tochter bekommen hat, nennt man in BaWü Inklusionsunterricht, die Kinder bekommen speziellen Unterricht aber in einer normalen Grundschule, das ist dass selbe wie eine Sonderschule nur das du in die Regelschule gehst und Sonderpädagogischen Unterricht erhälst. Die Eltern heute haben die Möglichkeit zu entscheiden, direkt Sonderschule, oder Sonderschulunterricht in der Regelschule. Es heisst jetzt übrigens auch nicht mehr Sonderschule sonder Förderschule 😉 alles wird gut geredet, wie immer.
Das war genau vor 11 Jahren. Bei mir hies es in der Sprachheilschule dass sie auf die Sonderschule müsste. Ein Jahr später zogen wir dann in die Schweiz. Sie durfte dann noch solange auf der Sprachheilschule bleiben.
Finde ich gut dass es endlich sowas in BaWü gibt vor 13 Jahren gab es nur Sonderschulen. Fand ich sehr schade. Ja da bin ich der gleichen Meinungen man kann auch alles schön Reden, aber Mist bleibt Mist egal wie man den nennt stinken tut er doch. 😁
Ich denke wegen deinem Sohn wenn der Sonderpädagogen gut auf dein Sohn eingeht kann er es vielleicht auch ohne Medis schaffen und wenn nicht denke ich wird der Pädagoge schon sagen jetzt hilft nur noch Medis. Ich kann dir nur Raten eng mit dem Pädagogen arbeiten ab und an auch mal Rückmeldungen holen vielleicht vierteljählich oder alle 2 Monate. Ob es noch gut läuft. Ich wünsche dir dass du einen guten Pädagogen für deinen Sohn bekommst. Damit steht und fällt alles.
Schwieriges Thema.
Es gibt verdammt viele Ansätze für therapien welche unterm Strich einfach durchprobiert werden müssten. Meist wird auf mehreren Ebenen gearbeitet und sowohl das Kind selbst (mit bspw. Ergotherapie) als auch die Eltern geschult.medikamententechnisch muss gesagt werden, das hier nur eine symptomatische Behandlung erfolgt und die Medikamente auch nicht ohne sind. Dennoch sind diese meist wichtig - man sollte lediglich Dosistechnisch ziemlich aufpassen.. Da könnten einige Anpassungen Nötig werden. Ritalin ist da so ziemlich der bekannteste Vertreter, es laufen /liefen aber auch Studien mit bspw. CBD als Mittel gegen die Unruhe, welche vielversprechend waren.
Gegen die Medikamente arbeiten wir, es ist unser Ziel es mit anderen Therapien (Ergotherapie, Psychomotorischetherapie) irgendwie hinzubekommen aber ich weiss das unser Kinderarzt wieder die Empfehlung aussprechen wird Medikamentös zu beginnen, nach den ganzen Nebenwirkungen die man liest ist man als Eltern auch etwas skeptisch
Hast du dir mal die möglichen Nebenwirkungen von Koffein, Ibuprofen und Zucker durchgelesen? Da bekommst du richtig Angst.
Die beste Therapie gegen ADHS ist Disziplin und klare Regeln und Abläufe. ADHS erkrankte haben eine andere Art des Denkens und der Struktur die sie benötigen um einen „normalen“ Tagesablauf zu haben, da ich selber an ADHS leide (es aber aufgrund meines Altern halbwegs unter Kontrolle habe, konnte ich meinem Kind viele Tricks und Kniffe beibringen mit dieser Krankheit Strukturen zu entwickeln und die Konzentration weitestgehend zu steuern. Natürlich haben wir auch Therapien probiert, meine Frau (ohne ADHS) fand das auch sehr vielversprechend, die Perspektive von mit und meinem Kind (beide ADHS) war eine deutlich andere so das wir nach längerer Diskussion die Therapie abgebrochen haben.
Da hast du wohl recht, nein die Nebenwirkungen von Schmerzmittel habe ich nicht angesehen. So wie ich rauslesen konnte bist du Vater, und du kannst es sicherlich verstehen das man sich als Elternteil extreme Sorgen macht um das eigene Kind. Bei uns in der Familie gab es so einen Fall nicht, deshalb ist alles so neu. Manchmal frage ich mich, ob ich das auch nicht hatte? Manchmal sehe ich meine Kindheit in meinem Sohn aber trotzdem habe ich mich durchs leben geboxt und trotzdem etwas erreicht. Hat dein Sohn Medikamente genommen?
Ja mein Sohn nimmt sie immer noch und ist sehr froh über die Wirkung, die bei ihm aber auch dem Ideal entspricht also er kann sich konzentrieren, ist ansonsten völlig normal (auch aufgedreht, aktiv und wild wie Kinder in dem Alter halt sind) einzige Nebenwirkung ist das er keinen Appetit hat, dies hält aber nur von der Einnahme der Tablette (nach dem Frühstück) bis etwa 13-14Uhr an und dann gibt es eh erst Mittag da er in der Schule nicht isst sondern zuhause. Die Nebenwirkungen lesen sich furchtbar treten aber sehr selten ein (wie bei fast allen Medikamenten), wir haben zu Medikinet gegriffen da er anfing Depressionen zu entwickeln da er „anders“ war als alle anderen Kinder und sich selbst Vorwürfe machte warum er nichts richtig ausführen kann, egal ob es Aufgaben von uns (aufräumen, essen abräumen etc.) waren oder eigene Aufgaben (ich gehe jetzt baden, ich ziehe mich jetzt an und gehe raus, ich rufe einen Freund an) da er sich auf dem Weg ins Bad hat ablenken lassen von jeder Kleinigkeit und dann nicht mehr wusste warum er überhaupt im Bad steht. Ich kenne auch Fälle wo Medikinet zu Lethargie oder anderen unerwünschten Wirkungen führte, hier ist aber Medikinet einfach das falsche Medikament gewesen und nach absetzen der Tabletten war alles wieder wie vorher und das innerhalb eines Tages. Unter ärztlichem Rat und Aufsicht würde ich es in deinem Falle aber versuchen da es viele Probleme deines Kindes lösen kann.
Das ist doch schonmal ein Anfang, und ja, es ist okay in diesem falle, mit den meds vorsichtig zu sein. Sind tatsächlich keine smarties. Das Problem liegt halt häufig darin, daß das Kind eben in der Schule bspw. Nicht mitmacht - und sind die Lehrkräfte damit überfordert oder ist die Schule einfach nicht auf "Unruhe Stifter" ausgelegt, dann hagelt es meist Probleme mit der Schule.. Und in der Theorie könnte da tatsächlich eine leichte medikamentierung helfen. Allerdings sollte es auch hier (meiner Meinung nach) nur die letzte Option bei Kindern sein.. Evtl. Gibt es ja aber bei dir auch, wie du schon angedeutet hast, spezielle Schulklassen,wo die entsprechenden Leute auch ausgebildet sind, hier in meiner Nähe bspw. Habe ich solch eine Einrichtung, und dort wird bewusst so lange wie möglich auf medis verzichtet. Da hat fidreliasis nämlich recht : klare Regeln etc. Können da schon Wunder helfen.
Du kennst die Seite sicher schon aber dennoch :
Gilt nicht nur für Jugendliche ;)
Ich habe nächsten Donnerstag einen Termin mit der Lehrerin und am Freitag mit unserem Kinderarzt. Ich weiss nicht, aber bisher war er immer gegen eine Ergotherapie da es seiner Meinung nach nichts bringt. Dann bin ich mal gespannt was auf uns zu kommt und was der Arzt uns empfiehlt nach der Diagnose der Reha. Für eine Spezielle Schule bzw. Speziellen Unterricht bin ich, und ich werde alles tun um ihn in der Richtung zu fördern. So wie @Fidrealiasis schon Erfahrung mit Depressionen gemacht hat, habe ich Angst das mein Sohn auch Depressiv wird und ich es evtl. garnicht mitbekomme. Vielen Dank für eure Antworten.
Welche Studien weisen bitte darauf hin das CBD „vielversprechend“ ist? Aktuelle Meta-Studien erkennen ausschließlich „wenige Hinweise auf einen Nutzen“ da ist also nichts vielversprechend.
Wenn ich Zeit hab, werd ichs, dir raussuchen, das grosse Problem (auf den Nutzen bezogen) ist, das keine bisher sinnvolle Dosierung benannt werden konnte. Und mit sinnvoll meine ich in einem einigermaßen sinnvollen Rahmen.. Die Dosierungen bei den Probanden war extrem hoch (hoher Wirkstoff Gehalt) und man benötigte dennoch ne ganze Zeit, bis man einen tatsächlichen Unterschied feststellen konnte. Das ist dann auch die Definition von "wenige Hinweise auf einen Nutzen" ; methylphenidate helfen schneller und zuverlässiger. Bei Der Untersuchung von cbd als Arzneimittel oder zumindest begleitende Arznei ist derzeit einfach noch kein sinnvolles Verhältnis bekannt zwischen Dosierung und Wirkung.
Ich suchs nachher mal raus.kann dir aber ich versprechen, daß der Artikel und die publikation dazu kostenlos ist *hust.. Zur Not Sci hub.. Hust*
Mein älterer Sohn hat das auch, aber so krass waren die Lehrer nicht drauf. Er hat es immerhin in die 4. Klasse geschafft und wurde erst jetzt mit ADS diagnostiziert. Medikamente bekommt er nicht, eine Rückstufung in die 3. Klasse hat sehr geholfen. Aber jedes Kind ist anders, in deinem Fall kann es also viel extremer sein. Bei einem Gaming-Kollegen (auch Vater) hat eine Montessori-Schule geholfen (das lasse ich mal neutral stehen). Er muss aber dafür jeden Monat um die 700 € zahlen, weil es diese nur privat gibt.
In der Reha gab es viele Menschen aus verschiedenen Bundesländern, leider musste ich feststellen das dass Schulsystem in BaWü Katastrophal und unmenschlich ist. Liegt vielleicht auch da dran das man meinen Sohn nicht duldet.
Danke für deine Antwort. Ich habe eigentlich versucht gelassen zu schreiben trotzdem hast du mich irgendwie erwischt und gesehen das ich verzweifelt bin 😉 Neurofeedback ja, habe ich auch schon überlegt aber auch hier wie auch bei der Ergotherapie war unser Kinderarzt dagegen, da es seiner Meinung nach nichts bringt. Wenn wir dann aber bald ein Ergorezept bekommen, werde ich es trotzdem versuchen ohne das der Arzt es mitbekommt.