ADHS Kind, Lehrerin mobbt, was tun?

9 Antworten

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Hallo, meine Mutter ist Grundschullehrerin und vielleicht habe ich eine Erklärung für das Verhalten der Lehrerin. Meine Mutter erzählt oft, dass vor allem in der 4ten Klasse viele Eltern ihre Kinder sehr stark unter Druck setzen. Viele Eltern behaupten dann dass ihr Kind hochbegabt ist und die Lehrerin es einfach nicht versteht. Oft sind diese Kinder aber weder hochbegabt, noch benachteiligt. Oft sind es gerade diese Kinder, die in der Klasse die größten Probleme bereiten. Sich keine Mühe mit den Hausaufgaben geben, die Lehrerin nicht beachten oder andere Kinder ärgern. Zusätzlich zu den Problemen in der Klasse muss sich die Lehrerin dann auch noch mit den Eltern herumschlagen, die einem erkären wollen wie hochbegabt ihr Kind ist, selbst wenn der Artzt das verneint hat. Deswegen ist die vierte Klasse oft ein Albtraum für die Lehrer. Vielleicht hatte die Lehrerin deines Sohnes schon viele solcher Kinder und sieht nicht ganz, dass bei dir der Fall etwas anders liegt. (ärztliches Gutachten, etc.). Wahrscheinlich hat dein Sohn einfach das Pech der Tropfen zu sein, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Was ihr verhalten natürlich nicht entschuldigt Versuche ihr in der Sprechstunde vielleicht das Gutachten vorzulegen. Stelle deinen Sohn auf keinen Fall als unfehlbar oder sie als die einzige böse das, sonst wird sie abwehrend. Versuche ihr das ganze sachlich zu erklären und vor allem versuche Verständnis für ihre Seite aufzubringen. Vielleicht klärt sich das ganze ja als Missverständnis auf. Ich hoffe ich konnte helfen. Liebe Grüße

Thistle

thistle93  21.11.2012, 20:02

Cool, hilfreichste Antwort :D

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Hallo, ich bin selbst Lehrerin und habe reichlich Erfahrungen mit ADHS Kindern gemacht. Grundsätzlich kann ich gut verstehen, dass du eine Medikation ablehnst. Ich weiß aber auch, wie sehr ein Kind mit derlei Problemen die Nerven der Lehrer und der anderen Schüler über Gebühr belasten kann. Schließlich ist dein Kind nicht allein in der Klasse und verhält sich in der Gruppe auch anders als daheim. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Kind von Seiten der Lehrerin gemobbt wird, vielmehr vermute ich, dass auch deine Nerven mittlerweile blank liegen und du empfindlicher auf vermeintliche Missstände reagierst. Für das gemeinsame Gespräch schlage ich deshalb vor, nicht groß in der Vergangenheit nach Fehlern zu suchen, die sicherlich auf beiden Seiten zu finden sind, sondern vielmehr konstruktiv gemeinsam zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Eine gute Schulbegleitung kann die Situation für alle Beteiligten ganz enorm verbessern und die Nerven aller entlasten. Alles Gute!

muc687 
Fragesteller
 20.11.2012, 09:26

Danke für die Tipps, ich weiß, das mit dem "Mobbing" ist vom Begriff her schon relativ hoch angesetzt. Aber verschiedene Kommentare im HA-Heft und unter Arbeiten sind wirklich zum Kopfschütteln. Manchmal fühlen wir Eltern uns als dumm hingestellt. Wir bitten z.B. wegen den 7 Wochen Ausfall (in der Tagesklinik gab es nur 2 Std. "Unterricht") um ihre Hilfe, ihre Zuarbeit, was wir beim Aufholen des Stoffes zu Hause tun könnten und kriegen die Antwort, ...das habe ich dem Kind alles gesagt und sie sagt dazu jetzt nicht nochmal was... Sie ist sicherlich genervt und wird bei lernschwachen Schülern genug gefordert, aber so? Oder das Kind schreibt eine Arbeit aus der verpassten Zeit nach und soll richtige Antworten anKREUZEN. Der Sohn macht bei allen richtigen Antworten HAKEN rein und kriegt alles als falsch gewertet, weils ja keine Kreuze sind... Muß man so heftig bei einem 9-jährigen bewerten?

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Mia2711  21.11.2012, 08:29
@muc687

Ich bin geschockt! Spinnt die Frau denn? Das ist ja echt Mobbing!

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Mein Sohn hat dasselbe Problem wie Deiner. Nur haben alle in der Grundschule und jetzt auf der weiterführenden Schule (Klasse 6 mittlerweile) super reagiert. Die haben alle echt Verständnis und helfen ihm wo's nur geht. Ich würde darum bitten, dass noch ein weiterer Lehrer oder der Direktor bei dem Gespräch dabei ist. Ist sie mit anderen Kindern weniger streng als mit Deinem Sohn? Wenn sie dann sagt, dass Dein Sohn sich nicht zu benehmen weiss, dann kann ein anderer Lehrer vielleicht bestätigen das es nicht so ist. Sprich mit der über Deine Sorgen, aber flipp nich aus. Dann hat er bestimmt noch schlechtere Karten. Wünsche Dir viel Glück!

Auf jeden fall die Hochbegabung fördern, alles so machen wie es möglich ist, Lehrer müssen oder sollten Erkrankungen dieser Art akzeptieren lernen. Vermutlich müssen Alltagstätigkeiten ebenso gefördert werden wie die Begabung. Keine Medikation finde ich okay aber dann bitte ohne Nachteile für das Kind, abgesehen von der vielleicht mangelnden Akzeptanz der anderen, es muss ja niemand wissen das er nicht medikamentös eingestellt ist. Eine Lehrerin die mit eine bestimmten Taktik versucht ihre Nicht-Kompetenz zu kompensieren indem sie eine Person anders behandelt weil sie anders ist, ist in meinen Augen keine gute Lehrerin. Es ist geradezu menschenrechtsverletzend. Als schlechtes Beispiel müsste sie ja dann auch mit minderbemittelten Kindern, Ausländer, anderem Geschlecht etc jeweils anders umgehen als sie eigentlich sollte. Sie wird doch wohl nicht rassistisch sein oder Mädchen bevorzugen weil die schwarzerische Emanzipation es so propagiert hat?! Auch dürfen persönliche Gründe keine Rolle spielen.

War die Schulbegleiterin schon mit im Unterricht? Oder ist es noch in Planung? Wenn es innerhalb der nächsten Zeit geschehen soll, dann würde ich die Tage noch abwarten und hören, was die Schulbegleiterin zu sagen hat.

Allenfalls würde ich ein Gespräch mit dieser Lehrerin gemeinsam mit dem Rektor suchen.

Ich persönlich gehe schon immer sehr vorsichtig mit den Informationen der Kinder über diesen und jenen Lehrer um, die Kinder übertreiben bisweilen gerne und dramatisieren auch häufig. Aus einer Nichtbeachtung kann dann ein "übermäßiger Aufmerksamkeitsdrang" werden, aus einer persönlichen peniblen Bewertung der Schularbeiten wird dann "ich bewerte alle Arbeiten gleich" und so fort.

Was definierst du denn als harte Strafen?

muc687 
Fragesteller
 20.11.2012, 09:34

Nein, die Schulbegleiterin wird wohl Anfang Dezember kommen. Das ist momentan so ein wenig meine Hoffnung, dass es da besser wird. Dass die Aussagen meines Sohnes immer in seinem eigenen Interesse sind, habe ich schon in den letzten Jahren gelernt und kann damit umgehen. Die Kommentare im HA-Heft und unter Arbeiten sind aber direkt von der Lehrerin. Wir Eltern haben uns auch in der Uniklinik zum Elterntraining angemeldet, das dauert aber noch, weil es da schwer ist, Plätze zu bekommen.

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