Acidität von organischen Säuren bewerten?

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Von Experte Picus48 bestätigt

In einer Sulfonsäure liegt die Gruppe –SO₂–OH vor; nach Verlust eines H⁺ kann sich die negative Ladung auf drei Sauerstoffatome verteilen. Das ist sehr gut, folglich sind diese Biester stark sauer mit pKₐ-Werten irgendwo um Null.

In der Benzoesäure kann sich die Ladung zunächst zwischen den beiden O-Atomen der Carboxylat-Gruppe verteilen.

Auch beim Phenol geht etwas, indem die Ladung in den Ring gezogen wird (mit exo­cyclischer C=O-Doppelbindung). Daher sind Phenole deutlich saurer als Alkohole, denen diese Möglichkeit fehlt. Aber weil C-Atome nicht sehr elektronegativ sind und daher mit Ladung nicht gut klarkommen, bleibt die Säurestärke immer noch recht bescheiden, etwas in der Preisklasse von Ammonium (−M-Substituenten helfen, z.B. im 2,4,6-Trinitrophenol, das hat dann pKₐ≈0.4).