Ab welcher Notfalls Situation bekommt man eine Spritze ins Herz?

5 Antworten

In Filmen und Serien wird m.e. öfter eine Entlasstungspunktion durchgeführt als eine Injektion. Die ist eine Maßnahme bei einer sogenannten Herzbeuteltamponade, zB nach einem stumpfen Thoraxtrauma. Flüssigkeit im Herzbeutel, die das Herz zusammen drückt und behindert, wird abgesaugt.

Das ist eine absolute Notfallmaßnahme die nur in seltenen Fällen duch die geschlossene Brustwand gemacht wird.

https://youtu.be/wKYWhutqzyg?t=329

Diese Applikationsart (Verabreichungsart), findet heutzutage aufgrund des Vorhandenseins von andereren, sichereren und weniger invasiven alternativen Applikationsarten quasi keine Anwendung mehr und sie taucht meines Wissens nach auch in keinen Leitlinien mehr auf, zum Beispiel in den ERC Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation von 2015, da habe ich kein einziges Mal die "intrakardiale Applikation" vorgefunden. Heutzutage, gibt es die Möglichkeit, auch beim erwachsenen Notfallpatienten einen intraossären Zugang zu etablieren, wenn ein intravenöser Zugang nicht rechtzeitig angelegt werden kann. Ein Arzt "der alten Schule", der könnte die intrakardiale Applikation als letztes Mittel versuchen anzuwenden, dass ist natürlich eine indivuelle, ärztliche Therapieentscheidung im Einzelfall aber heutzutage eben kein Standardverfahren mehr und nicht mehr empfohlen. Mfg.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Kann man leicht bei Goggle nachlesen. Als letztes Mittel bei einem Herzstillstand.

Allerdings ist das ganze wohl umstritten man kann wohl sagen wenn man das Herz mit einem Defi nicht mehr in Gang bekommt war es das.

Ist halt wieder so ein typischer Unsinn der in Filmen gerne mal gezeigt wird.

Hi,

die intrakardiale Gabe von Medikamenten spielt in der Medizin praktisch überhaupt keine Rolle mehr.

Sie war eine Alternative in Notsituationen, die eine sofortige medikamentöse Therapie notwendig machte, aber kein intravenöser Zugang etabliert werden konnte - z.B. beim Kreislaufstillstand.

Mit dem Aufkommen anderer Applikationswege - u.a. intraossären Zugängen - wurde die risikobehaftete intrakardiale Gabe obsolet.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Der Inhalt solcher Filme hat rein gar nichts mit der Realität zu tun...