5 Monate alter Welpe pöbelt andere Hunde an?

4 Antworten

Hundeschule auf jeden Fall weitermachen. Das hilft nicht nur dem Hund, sondern auch dir. Besprich mit deinem Trainer, was du hier geschrieben hast und wie du dich in bestimmten Situationen verhalten sollst.

Dobis sind sehr sensible Hunde, die nur wenige Fehler verzeihen und je nach Linie kaum noch stressresistent. Du musst gerade am Anfang das Stresslevel deines Hundes gut im Auge haben.

Als Vorschlag: Sieh dich mal in deiner Gegend um, ob irgendein Trainer Social Walks anbietet. Das sind Rudelspaziergänge, bei denen die Hunde lernen zusammen zu laufen, ohne direkten Kontakt miteinander zu haben und die Anwesenheit anderer zu tolerieren. Wichtig ist, dass ein Trainer dabei ist und sich nicht einfach "nur" irgendwelche Menschen mit Hund treffen.

an manchen Tagen ist sie unbeeindruckt und reagiert nicht negativ auf den anderen Hund, schaut diesen nur an und kann dann auch Leckerlis von mir nehmen, an anderen Tagen, fängt sie an zu bellen und heute ist sie sogar nach vorn in die Leine gegangen.

Schreib ein Trainingstagebuch. Was hat der Hund gemacht, wie hat er sich verhalten. Welche Übung muss vertieft werden, was klappt. Was ist passiert, wo wann, mit wem. Wie warst du drauf? Was für ein Wetter war usw. Mit der Zeit kannst du vielleicht ein Muster erkennen, welches Verhalten welche Reaktion auslöst. Und du kannst Rückblickend sehen, welche Fortschritte ihr als Team schon gemacht habt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
Misaxx 
Fragesteller
 01.06.2023, 14:40

das mit dem tagebuch ist eine gute idee, vielen dank

für social walks ist sie leider noch nicht ausgeglichen genug

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Ich würde mir schleunigst jemand mit einen erwachsenen souveränen und gut sozialisiertem Hund suchen, mit dem du zusammen Gassi gehen kannst.

dein Hund muss lernen, wie man höflich mit anderen umgeht. Das kann er nicht von Gleichaltrigen lernen. Auch nicht auf Hundewiesen und auch nicht mit Zufallstreffen und fremden Hunden.

Hundeschule ist sicher eine gute Sache, wenn der Trainer gut ist.

Aber auch hier muss man darauf achten, dass dein Hund nicht gemobbt wird und noch mehr negative Erfahrungen sammelt.

Auch Leinenspaziergänge mit vernünftigen Hunden können hilfreich sein, so dass dein Hund merkt, dass ihm nichts passiert und dass du ihn schützen kannst und er sich der Gruppe anvertrauen kann

Vertrauen braucht Zeit. Am allerbesten ist es immer wieder die gleichen Hunde zu treffen. Die müssen anfangs nicht miteinander spielen. Es reicht schon, wenn sie sich einfach ignorieren. Rest kommt dann, wenn man gemeinsame Spaziergänge und Wanderungen macht.

Misaxx 
Fragesteller
 01.06.2023, 14:40

ich kenne nur einen mit einem gut erzogen und sozialisiertem hund, der ist aber noch kein ganzes jahr alt und sehr groß (cane corso) also weiß ich nicht wie sie reagieren wird. vielleicht wäre es sinnvoller sowas mit einem trainer und dessen hund zu machen? ich hab angst, das sie noch mehr negative erfahrungen sammelt.

hundewiesen betrete ich natürlich nicht und ich lasse auch keinen kontakt mit fremden hunden zu.

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Na die FCI Ahnentafel würde ich gerne sehen.

Nach meiner Meinung hat die Trainerin recht, dass man nicht ständig in Hundebegegnungen eingreifen soll.

In der Regel wird viel zu viel eingeriffen

Hunde müssen auch lernen dürfen, dass ihnen nichts passiert, wenn sie ängstlich sind.

Es gehört zum normalen Lernen von Hunden wie Menschen, die Erfahrung zu machen, dass nicht jedes Gefühl von Angst vom Besitzer betüddelt und beschützt wird. Regelmässig führt das nämlich zu Pöbeleien die dann der Besitzer löst und schnell hat man dann eine unsympathische, miserabel sozialisierte Töle, die überall Ärger anzettelt.

Misaxx 
Fragesteller
 02.06.2023, 11:42

ja, so hat mir die trainerin das auch erklärt und es macht auch irgendwo sinn. es hat sich trotzdem "falsch" angefühlt und ich habe die befürchtung, dass mein nicht eingreifen ihr vertrauen zu mir erschüttert hat und sie deshalb gestern angeschlagen hat.

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Goodnight  02.06.2023, 15:02
@Misaxx

Das ist deine Unsicherheit und Angst.

Dein Hund muss Vertrauen in sich selber lernen.

Das Vertrauen in dich wächst indem du die Bedürfnisse deines Hundes zuverlässig erfüllst.

Essen geben, Gesundheitsvorsorge, regelmässige Spaziergänge und Abenteuer, Sozialisation gewährleisten, Erziehung, Hund nicht zu früh und zu lange allein lassen, Hund nicht vernachlässigen.

Das beinhaltet auch deinen Hund zu begleiten und ihm zutrauen, dass er es lernen wird mit anderen Hunden umzugehen.

Das ist der Weg zu einem glücklichen Hund.

Gib deinem Hund die Chance zu merken, aha Hundebegegnungen sind nicht schlimm. Hab vergebens Angst gehabt.

Das ist befreiend und bringt Selbstbewusstsein und Vertrauen in die Welt.

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Der Besuch einer Hundeschule kann ich nur empfehlen aber nicht mehr diese Hundeschule.

...der andere war aufgedrehter und kam mehrfach direkt auf sie zu, sie war (meiner Meinung nach) sehr ängstlich, hat bei mir Schutz gesucht und lautstark gebellt und sich auf den Boden gelegt. Die Trainerin meinte, es gäbe keinen Grund dazwischen zu gehen, ich persönlich habe das anders gesehen, aber ich bin auch kein Hundetrainer.

Dein Eindruck war richtig bei diesem Hundekontakt dazwischen zu gehen.

Deine Hündin braucht keine Kontakte mit distanzlosen Hunden sondern mit zurückhaltenden Hunden, die sie nicht bedrängen.

Eine gute Hundeschule erkennt man daran, dass die Trainer/innen erkennen welche Hunde miteinander Kontakt haben können und bei welchen Hunden es nicht funktioniert.

Vielleicht findest du Hundehalter mit souveränen Hunden mit denen du zusammen Gassi gehen kannst. Anfangs sind alle Hunde angeleint.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
Misaxx 
Fragesteller
 01.06.2023, 14:38

ja, ich werde sie mit diesem hund auch nicht mehr ins freispiel lassen, danke, dass du mein gefühl gestätigst. der andere hund war wenig an ihr interessiert und gelassen, denkst du mit dem kann ich sie "spielen" lassen, oder in der welpengruppe lieber gar nicht?

ich kenne nur einen mit einem gut erzogen und sozialisiertem hund, der ist aber noch kein ganzes jahr alt und sehr groß (cane corso) also weiß ich nicht wie sie reagieren wird. vielleicht wäre es sinnvoller sowas mit einem trainer und dessen hund zu machen? ich hab angst, das sie noch mehr negative erfahrungen sammelt

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Flauschy  01.06.2023, 15:29
@Misaxx

Wenn der andere Hund wenig an deiner Hündin interssiert ist kannst du die Hunde zusammen laufen lassen. Sie müssen auch nicht unbedingt zusammen spielen. Vielleicht schnüffeln sie nur irgendwo gemeinsam.

Ein Trainer ist sinnvoll weil er seinen eigenen Hund einschätzen kann und auch deine Hündin und weil Trainerhunde im allgemeinen gut erzogen sind. Der Hund des Trainers ist aber nicht unbedingt für einen Kontakt mit deiner Hündin geeignet.

Du kannst versuchen mit dem Cane Corso zusammen Gassi zu gehen wenn der andere Hundehalter damit einverstanden ist, dass beide Hunde bei den ersten ein bis zwei Treffen angeleint bleiben und wenn der andere Hundehalter seinen Hund auch im Freilauf kontrollieren, also abrufen kann.

Negative Erfahrungen wirst du leider nicht völlig vermeiden können. Irgendwann läuft ein unangeleiner "Tut Nix, hört aber auch nicht" in deine Hündin rein. Wichtig ist, dass du deiner Hündin in der Situation hilfst wenn sie Hilfe sucht, also versuchst den anderen Hund wegzuschicken oder zu blocken. Und lass dich nicht von irgendwelchen Sprüchen anderer Hundehalter verunsichern. Niemand kennt deine Hündin besser als du.

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Misaxx 
Fragesteller
 01.06.2023, 15:39
@Flauschy

ich danke dir für die tipps und die ausführliche antwort. kannst du mir erklären, wieso der hund eines trainers ungeeignet für meine hündin sein könnte?

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