2.5 Liter 4-Zylinder vs. 6-Zylinder - Was ist der Unterschied in der Praxis?
Hallo, besonders Japanische Hersteller wie Toyota, Subaru, Mazda und Mitsubishi bieten in einigen ihrer Fahrzeuge "große" Motoren mit 2.5-3.2 Liter Hubraum als 4-Zylinder an, während Hersteller wie BMW oder Chevrolet z.B. früher 2.0-2.5 Liter Motoren als 6-Zylinder bauten oder 3.0 und 3.5 schon als V8 anboten, während andere wie Nissan oder Mercedes sogar bis 3.8 Liter diese noch als V6 bauen.
Welche Vor oder Nachteile hat es für den Endverbraucher ob er jetzt ein kleinen Motor mit mehr Zylindern hat oder ein großen Motor mit wenig Zylindern? Viele Informationen die ich so recherchiert habe widersprechen sich.
8 Antworten
Das Thema ist äußerst vielschichtig, so ungefähr hin kommen aber wohl diese Grundsätze:
6-Zylinder: schwerer und länger (möglicherweise Platzprobleme), mehr Bauteile und Aggregate, damit mehr Fehlerquellen.
Dafür aber besseres Ansprechverhalten und Laufruhe durch häufigere Zündung (alle 60° Kurbelwellendrehung), durch kleineren Hubraum pro Zylinder auch geringeren Kolbenweg. Durch geringeren Kolbenweg und Hubraum pro Zylinder tendenziell drehfreudiger.
Der Vierzylinder ist eben kürzer, günstiger und weniger Komplex, mehr Drehmoment pro Zylinder durch größeren Brenn- und Hubraum, dafür durch größere Einzelmassen und Kurbelwege weniger spritzig und laufruhig.
Rein technisch gesehen galt oder gilt immernoch, dass 0,5 L pro Zylinder das thermische Optimum dastellen.
Für den Endverbraucher.. naja mehr Hubraum mehr Kolbenbewegung zwischen oberen und unterem Umkehrpunkt, was ganz ohne andere Einflussgrößen grundsätzlich erstmal mehr Kraft bedeutet. Mehr Zylinder klar weniger Vibrationen und bessere Laufruhe. Ausnahmen sind in beiden Fällen der Wankelmotor, aber auf sonst alle herkömmlichen Verbrenner anwendbar.
Alles andere.. V8 mit wenig Hubraum oder 6 Zylinder mit viel Hubraum sind unter oder über dem Optimum von 0,5l/Zyl.
Gründe sind Gewichtsersparnis bei nem V8 mit wenig Hubraum und mehr Kraft bei wenig Kosten, durch einfache Technik zum Beispiel bei alten 4 L V6. Oder einfach >0,5l/Zyl
hat sich aber alles nicht durchgesetzt, zumindest bei den Großen mit Baukastensystem.
Gruß
ein motor mit mehr zylindern ist entsprechend laufruhiger, da die masse sich anders verteilt. das ist aber in der praxis kaum merklich, da durch ausgleichswellen etc. auch ein vierzylinder sehr laufruhig zu kriegen ist.
ausnahmen bilden 3 oder 5zylinder Motoren. die haben natürlich schon "charakter" das muss man halt eben mögen....
motorren mit mehr zylindern haben auf grund der tatsache, dass sich die arbeitstakte eben über mehrere zylinder verteilen mehr duchzug von unten raus. das nominale drehmoment durfte zwar je nach dem auch gleich ausfallen, aber 2 kleine stöße, wo beim vierzylinder ein großer entsteht, machen das bild sprichwörtlich runder.
dafür hat natürlich so ein v8 gegenüber einem reihenvierer deutlich mehr bewegliche teile, was zu mehr wärmeverlusten führt... abgesehen davon ist son v8 natürlich auch sperriger, passt also nicht so gut in ein kleines auto, außerdem wiegt er natürlich mehr, jedes kg auto muss ja bewegt werden. dazu kommt noch, dass die beweglichen teile ja auch bewegt werden wollen - stichwort massenträgheit..
für einen schweren panzer wie meinen E420 möchte ich den V8 nicht missen. aber ein kleiner, spritziger cityflitzer mit V8 - NEEE! das macht kein spass.
daher haben aus meiner sicht beide motorenkonzepte ihre daseinsberechtigung...
lg, Anna
Es wäre mir neu, wenn es noch Hersteller gibt, die in Großserie über 2,2l Hubraum als 4-Zylinder anbieten.
Da wir schon länger weg sind von den alten Zeiten "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen ausser durch Hubraum", sollte wohl das entscheidende Kriterium Minimierung des Bauaufwandes wie auch der inneren Reibungswiderstände sein.
Des weiteren muss man sich auch vor Augen halten, dass die Entwicklung eines Motors in seiner Grundkonzeption nicht auf Jahre, sondern Jahrzehnte erfolgt; soll heissen, ein Motor wird solange weiterentwickelt, wie er das Potential dafür liefert.
Mazda taugt auch wenig als Beispiel aufgrund der Baugleichheit Diesel/Benziner.
Da wir schon länger weg sind von den alten Zeiten "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen ausser durch Hubraum"
Aus den Zeiten sind wir ganz klar noch nicht weg. Hubraum ist nicht ersetzbar. Man kann zwar einen Turbo oder Kompressor einbauen, die Leistungscharakteristik eines richtigen Saugers wird aber total verfälscht. Der Hubraum wird nicht ersetzt. Denn Ersatz ist für mich etwas gleichwertiges-und bis heute kommen die meisten Turbomotoren ab Werk nicht an die richtigen Saugmotoren ran. Sound, Leistungscharakteristik, Ansprechverhalten, Haltbarkeit. Nur beim Verbrauch können die etwas besser ausfallen. Wobei ein Corolla mit nem 1,6 Liter Motor mit einem ähnlichen Spritverbrauch zu bewegen ist wie ein Golf von 2016 mit 1,4 Litern Hubraum und Turbo.
Von daher ganz klar:
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Die Alternativen sind Dreckig (Direkteinspritzung) oder verfälschen das Fahrerlebnis radikal und beanspruchen zusätzlich das Material deutlich mehr.
Doch, das gibt es heute noch, z.B.
Mitsubishi Pajero bis heute 3.2L Diesel 4-Zylinder
Subaru Impreza WRX STI 2011-2015 2.5 L 4-Zylinder
Mazda 6 bis heute 2.5 L 4-Zylinder
Toyota Hilux bis heute sogar mit 2.7 L Benzin und 2.8 L Diesel 4-Zylinder
Offroader nehme ich mal aus, zu mal dort auch die Reparaturfähigkeit in der 3. Welt eine Rolle spielt. Subaru ist eine Ausnahme insoweit, als dass ihnen das Geld/die Modelle für 6-Zylinder-Boxer fehlen ... Bliebe also nur der Mazda 6 als einziger Großserien-Pkw, der in einem Modell einen 2,5l-4Zylinder verbaut. Halte die Ausnahme in soweit für die Bestätigung der Regel.
Wat ein Schwachsinn. Subaru baut 6-Zylinder Boxermotoren, zum Beispiel aktuell im Subaru Outback. Dort wird ein 3,6 Liter Boxer mit Saugrohreinspritzung verbaut.
Hallo!
Vierzylinder sind in der Herstellung oft etwas günstiger und zudem kompakter, d.h. man kann sie auch möglicherweise in anderen Konzernmodellen einbauen, was für einen größeren Sechszylinder nicht immer machbar ist.
Vom Laufverhalten her sind sie oft brummiger und ruppiger als Sechszylinder, wobei es auch Sechszylinder gibt, die sehr enttäuschend und rauh laufen. Gerade V6-Motoren sind diesbezüglich oft sehr schlecht und kaum besser als ein gut abgestimmter Vierzylinder.
Ich habe den 2,2-Liter Vierzylinder-Ottomotor des Opel Omega B 2.2-16V ab 1999 als immer sehr angenehm empfunden, was Laufkultur, Kraftentfaltung und Drehmoment anging. Da waren die "kleinen" Sechszylinder mit 2.5 und 2.6 Litern Hubraum unkultivierter und kaum schneller.
Das Thema Laufkultur ist ein interessantes. In der Tat ist so mancher R4 einem V6 überlegen, wenn er, wie der genannte Motor des Omega, mit Ausgleichswellen bestückt ist. R6 sind hingegen nicht zu schlagen von einem R4.
Nanu? Da hätte ich jetzt aus eigener Anschauung genau das Gegenteil gesagt.