22 jaehriger Wallach -> Bewegung?

3 Antworten

gerade etwas ältere schulpferde muss man oft nach dem aufwärmen sehr lange lockern und dann in beide richtungen biegen und immer wieder geraderichten.

der aussengalopp liegt daran, dass das pferd sich auf der entsprechenden hand hohl macht, also in sich in die falsche richtung gebogen ist.

im trab solltest du daran merken, dass es "komisch läuft"

solange das pferd nicht auf beiden händen elastisch ist und sich mit aufgewölbtem rücken weich um den inneren schenkel biegt (wobei es aussen deutlich "länger" wird), galoppiert man überhaupt nicht. solange soll man auch im trab nicht aussitzen.

dabei musst du dem pferd zeit geben, sich zu "finden" und zu beginnen, sich zu tragen.

das musst du dir erreiten. es gibt heute leider nicht mehr viele reitlehrer, die das lehren, weil es heute nicht mehr viele reiter gibt, die die geduld dazu mit dem pferd und vor allem mit sich haben. die grundlagen für diese art zu reiten kann man in der legerete finden.

rechne 15 minuten schritt zum anfang der einheit. wovon die ersten 5 minuten das pferd sich in der reitbahn richtungsmässig bewegen darf, wie es will, am langen zügel läuft, aber der kopf begrenzt wird, sobald er sich nach unterhalb des buggelenks bewegt. treiben nur, wenn das pferd zu langsam wird, dann einmal kurz und aufhören, sobald das pferd das gewünschte grundtempo wieder erreicht hat.

danach beginnt man mit übungen zur lockerung der ganaschen und des kiefergelenks.

dann kann man mal vorsichtig antraben und wird in der regel merken, ob es noch holpert oder schon flüssig läuft. holpert es, reitet man weiter schritt.

bis das pferd soweit ist, dass man eine reprise von 15 minuten arbeit einbauen kann, dauert es bei mir im winter in der regel etwa 40 minuten, in der warmen jahreszeit geht es etwas schneller.

die einheit besteht also in der regel aus 15 minuten einschritten, 25 minuten dehnen und elastizieren bis das pferd bereit für die eigentliche arbeit ist, der eigentlichen arbeit von 15 minuten und 10 minuten ausschritten.

denn immerhin bist du diejenige, der die stolze arbeit zukommt, die arbeit auszugleichen, die das pferd in ständiger rücksichtnahme auf ungeübte reiter und anfänger leisten muss.

bei den "gelenken wie ein dreijähriger" musste ich schmunzeln. nette umschreibung. die gelenke eines draijährigen sind nämlich nicht allzu belastbar. ;)

pferde, die viel mit anfängern unterwegs sind, werden vorwiegend auf der linken hand arbeiten müssen.

also ist es deine aufgabe, die rechte hand elastisch zu machen.

wie gesagt - verzichte zunächst ganz auf das galoppieren, arbeite im trab auf grossen und mittleren gebogenen linien und erreite dir volten und kurzkehrt und andere kleine biegungen und die abfolge mehrerer kurz aufeinander folgender biegungswechsel im schritt. klappt das allein über den sitz, also ausschliesslich über den sitz, kannst du beginnen, auf der linken hand die aussenstellung zu erarbeiten.

nächstes jahr um diese zeit kannst du dann fragen, wie es weitergehen soll.

ach ja - und unterricht natürlich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Nachtaktivesss 
Fragesteller
 27.05.2023, 20:27

Danke fuer die Ausgiebige Antwort:)

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pony  27.05.2023, 20:39
@Nachtaktivesss

ich finde, so ab 20 werden pferde erst wirklich interessant.

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Hallo

Es braucht einfach Zeit. Mach mehr Dehnübungen auf seiner "schlechten" Hand. Also viel Wechsel, Zirkel, Volten, viele Übergänge. Gallopiere auf der "schlechten" Hand auch länger als auf der guten.

Vielleicht gibt es da einfach Muskelverkürzungen, die man so dehnen und trainieren kann.

Erstmal solltest Du mit dem Besitzer sprechen, der ihn den Rest der Woche reitet.
Also, wie läuft das Pferd bei ihm, treten diese Probleme da auch auf.
Wenn nein, liegt es schlicht an Dir.
Wenn ja, ist das Pferd halt schlecht ausgebildet bzw. hat es altersbedingte Steifheiten und muss besser gymnastiziert werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970