18. Jh wurde am englischem Hof Französisch gesprochen?

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Französisch war seit dem 15JH die Sprache der Adelsleute nicht mehr. Aus dieser Zeit kam die Phrase, the King's English, weil König Henry V hat seine Nachricht vom Schlacht Agincourt auf Englisch schreiben gelassen, sodaß alle Leute es ohne Dolmetscher verstehen könnten. Aber im 18 Jh war keiner als gutgelernt genommen, wenn er/sie keinen guten Französisch könnte.

liesl1303  03.10.2017, 13:42

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Ab 1714 stellte das deutsche Fürstenhaus Hannover die englischen Könige, die aber gleichzeitig Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg waren.  Der erste, George I., sprach kaum Englisch, lieber Deutsch oder Französisch, die damals auch in GB übliche Diplomatensprache. Er beherrschte auch Latein und Italienisch. Auch danach war neben Englisch Deutsch die Sprache der Königsfamilien bis Ende des 18. Jahrhunderts.

Ein Fürstensohn außerhalb der deutschen Königsfamilie lernte neben Englisch meist Französisch, Latein und Italienisch. 

Französisch war (und ist) schon lange eine "Diplomatensprache" gewesen ... französisch ist präziser, wie englisch und es hat keine Dialekte, wie Deutsch. 

Sogar in DE wurde, in adeligen Kreisen, oft französisch gesprochen. Dies auch weil Dialekte "Bauernsprache" sind.

Schon Heinz Erhard hat festgestellt, dass es nichts ungewöhnliches ist, wenn die Herrscher das "Volk" nicht verstehen.

Ab dem 17. Jahrhundert wird Französisch die Lingua franca des europäischen Adels, zunächst in Mitteleuropa, im 18. und 19. Jahrhundert auch in Osteuropa (Polen, Russland, Rumänien); zahlreiche Gallizismen gelangen in die Sprachen Europas.[16] Jahrhundertelang wurde das Französische vom Adel und den Intellektuellen Europas gesprochen und galt als Sprache des Hofes und der Gebildeten.

aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Sprache

Die richtigen Sachen stehen in Wiki schon drin, wenn man die richtigen Seiten aufschlägt.

Französisch ist ja auch heute noch die führende Diplomatensprache.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Im 11. Jahrhundert bestanden die Kreuzfahrerheere in erster Linie aus Rittern und deren Gefolge – aus Franzosen, französischen und süditalienischen Normannen, Flamen und Lothringern, aber auch aus Rittern aus ganz Europa. Die Heerführer waren vor allem französischsprachige Adlige. In diesen Heeren wurde Französisch zur Verständigungssprache. Es nahm hier seinen ersten grossen Aufschwung und fand seinen Weg erstmals in die Adelshäuser – fast als zweite Muttersprache. Eine Ausnahme bildete offenbar England.

https://books.google.de/books?id=PbCP7GT0QqgC&pg=PT26&lpg=PT26&dq=Französisch+als+sprache+der+adligen+seit+kreuzzügen&source=bl&ots=5lqGo9zGx-&sig=4rOt4G-smdx6inDUZjyBtXT501o&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwikgrzr89HWAhXsO5oKHfJXBnoQ6AEILTAA#v=onepage&q=Französisch%20als%20sprache%20der%20adligen%20seit%20kreuzzügen&f=false