Vestibularsyndrom Hund, wann droht Dehydrierung?

JustASingle  30.09.2023, 21:11

Wann hat der Hund denn zuletzt getrunken? Gibt es Anzeichen der Dehydration?

michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 21:13

Zuletzt wohl heute am Morgen, ehe die Symptome einsetzten. Er trinkt sonst immer gut und reichlich.

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beim VS fühlt sich der Hund wie seekrank.
Vielen ist schlecht und manche erbrechen sogar nüchtern oder wenn man versucht, ihnen etwas einzuflößen.

Also ganz in Ruhe lassen. Wenn er bis dahin nichts getrunken hat, morgen den Tierarzt anrufen und fragen, wann er infundiert werden muss. Sollte der TA am Sonntag nicht erreichbar sein, den tierärztlichen Notdienst oder eine Klinik kontaktieren.

Alles Gute und nicht die Geduld verlieren. Es kann schon mal 3 Wochen dauern.

michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 21:57

Ja, darüber wurden wir ausgiebig aufgeklärt. Ich war dabei und bin gefahren, meine Nachbarin war völlig neben der Spur. Der Hund hat auch so eine Art Panikattacke, die sich aber mit bekuscheln und Ansprache sofort legt. Ich habe dazu ein gutes Video gefunden, was ich ihr geschickt habe.

Wir hoffen, dass er kein Therapieversager ist.

Der TA ist immer erreichbar.

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Clabautermann  30.09.2023, 22:00
@michi57319

Das ist doch ein gutes Gefühl, immer einen Ansprechpartner zu haben.

Kein Wunder, dass der Hund die Panik kriegt. Man kann ihm ja nicht erklären, was grade mit ihm passiert.

Aber wie gesagt, Geduld, das wird schon.

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Das hatte mein Hund auch im Alter gehabt, hatte dafür vom Tierarzt Karsivan 50g bekommen für seine Durchblutung.
Das Verstibularsyndrom geht vor allem aufs gleichgewicht, einige Hunde können auch zu erbrechen neigen, da es sich dreht und ihnen übel werden kann.
Auch eine leichte Kopfschiefhaltung ist möglich, beeinträchtigt im normalfall aber nicht die Lebensqualität.
Das Vestibularsyndrom ist aber nicht automatisch für eine Dehydrierung zuständig, mein Hund z.B. hat auch mit Vestibularsyndrom regelmäßig getrunken.
Erbricht der Hund aufgrund des schwindels steigt natürlich die wahrscheinlichkeit einer Dehydrierung wenn der Hund nicht genug trinkt, faustregel ist etwa 20-70 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht.
Dabei muss man natürlich auch das Nassfutter bedenken aus dem Hunde ebenfalls feuchtigkeit beziehen.
Beim Vestibularsyndrom können Hunde in der Nacht probleme haben wenn sie aufwachen, daher ist z.B. ein Nachtlicht oder eine Lampe zur Orientierung sehr empfehlenswert, damit der Hund bei Schwindelanfällen die Orientierung findet, gerade bei alten Hunden.

Beim Vestibularsyndrom können immer mal wieder Rückfälle auftreten, die Stärke ist dabei sehr individuell, aber mit der richtigen Behandlung kann ein Hund auch damit gut leben.
Natürlich sind die ersten Tage mit am schlimmsten, aber der Hund lernt damit um zugehen, je nachdem läuft er etwas wackelig und schief. Übelkeit, Erbrechen usw. sind gerade an den ersten Tagen nicht ungewöhnlich, am besten wäre es wenn der Hund morgen bei einem Notfalltierarzt zumindest etwas gegen Übelkeit bekommen würde, dann geht es auch mit dem Essen wieder:
Zumindest hatte meiner damals ein Mittel gegen Übelkeit bekommen, besserung hatte sich so ab 3-4 Tagen nach und nach gezeigt.
Je nach Hund und stärke der Symptome lässt sich eine Infusion aber nicht immer vermeiden, hatte meiner zum Glück nie gebraucht.

Wenn der Hund nicht viel trinkt, aber isst, ist Nassfutter die beste Wahl, denn daraus bezieht er auch viel feuchtigkeit.

michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:18

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!

Wir waren ja heute Mittag beim TA. Es gab vier Spritzen. Gegen Übelkeit, was für die Durchblutung, ein Schmerzmittel und Vtamin B komplex. Die Medikation für zu Hause besteht aus Tropfen gegen Übelkeit, Vitamin B, und noch irgendwas.

Gekotzt hat er heute zwei mal, ehe die Symptomatik voll ausgeprägt war.

Es geht ihm insofern etwas besser, als dass er etwas laufen kann. Wackelig, aber besser, als gar nicht.

Karsivan habe ich bei meiner Nachbarin schon erwähnt, das bekam damals auch meine Schäferhündin. Ich habe sie gebeten, bei ihrem HausTA nachzufragen. Wir waren heute bei der Vertretung.

Die TÄ sagte ja auch ganz klar, wie lange es dauern kann, was zurückbleiben kann und dass es auch Therapieversager gibt.

Hoffen wir, dass der Kleine das gut übersteht.

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Stelle ihm eine Schüssel mit Wasser und etwas Leberwurst drin hin. Oder die Brühe von etwas selbstgemachten Huhn (ohne Salz!). Das hilft manchmal, den Hund ein wenig zu überreden.

Von ein paar Stunden ohne trinken dehydriert und stirbt ein Hund nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin u. A. Tierphysiotherapeutin u. Tierchiropraktikerin
michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 21:46

Meine Nachbarin war gerade noch mal da, mit dem Kleinen. Der hat noch nicht einmal das ultimative Leckerli aufgeschleckt. Sie wird ihm Wasser einflößen und Montag noch mal beim TA anrufen.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 21:52
@JustASingle

Ach. Gerade hast du noch gesagt, von ein paar Stunden ohne Wasser stirbt der Hund nicht. Sie gibt ihm welches. Also was genau ist jetzt deine Meinung dazu?

Der TA hat gesagt, frühestens in drei bis vier Tagen zeigt sich Besserung.

Kennst du das Syndrom überhaupt?

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JustASingle  30.09.2023, 22:02
@michi57319
Ach. Gerade hast du noch gesagt, von ein paar Stunden ohne Wasser stirbt der Hund nicht.

Ja, das habe ich gesagt. Das ist eine Tatsache. Ich habe Dir Tipps genannt, um den Hund zum Trinken zu animieren.

Da der Hund aber auch sein liebstes Leckerchen verweigert, scheint es dem Tier wohl so richtig schlecht zu gehen. Oft fressen die Hunde nicht gut mit Vestibularsyndrom, weil es ihnen schwer fällt. Handfütterung ist angebracht, aber offenbar nimmt der Hund auch das nicht an.

Wie Du vielleicht merkst, ist mir das Vestibularsyndrom durchaus bekannt. Eine engmaschige medizinische Behandlung ist hier absolut angemessen, insbesondere wenn die Nahrungsaufnahme komplett verweigert wird.

ICH würde nicht bis Montag warten, sondern meinen Hund in die Tierklinik bringen.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:04
@JustASingle

Nahrung ist gar nicht der Punkt. Wasser ist wichtig. Und das wird jetzt gegeben.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:10
@JustASingle

Zwei bis drei Tage Nahrungskarenz schaden nur kranken Hunden. Meine mussten das schon öfter mal einhalten und haben es problemlos überlebt.

Dass Hunde täglich mindestens x haben müssen, ist ein hartnäckiger Mythos, sehr erfolgreich von der Futtermittelindustrie in den Köpfen verankert. Die meisten haben das Wolfserbe in sich und können das vertragen.

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JustASingle  30.09.2023, 22:11
@michi57319

Und ein Hund mit Vestibularsyndrom ist wohl gesund?

Du hast eine Frage gestellt, ich habe geantwortet und meine Meinung zusätzlich kund getan.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:20
@JustASingle

Körperlich ist der Hund sonst völlig gesund und steht gut im Futter.

Das Vestibularsyndrom ist wie ein Unfall. Das kommt und geht (hoffentlich).

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:27
@JustASingle

Doch. Plötzlich und unerwartet.

So wie die SLO, die paroxysmale Dyskinesie und andere Krankheiten. Muss man durch. Da kommt man mit klar und durch. Ich halte nichts davon, irgendwas zu dramatisieren.

Geduld und Beobachtungsgabe sind da entscheidend.

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JustASingle  30.09.2023, 22:29
@michi57319

Das sind alles keine Unfälle. Deiner Definition nach wäre jeder Magen-Darm-Infekt ein Unfall - was nicht der Fall ist.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:34
@JustASingle

Die Ursachen sind häufig ein Unfall. Maus, oder Kot gefressen, aus alten Pfützen gesoffen, etc. Mit anderen Worten, Mensch hat nicht aufgepasst.

Bei normaler, bekannter Fütterung ist es ausgeschlossen, dass ein Hund Probleme im Verdauungstrakt hat.

Unbekannte Dinge sorgen bevorzugt für Probleme mit der Verdauung.

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JustASingle  30.09.2023, 22:38
@michi57319

Wir haben offensichtlich völlig unterschiedliche Vorstellungen von der Bedeutung des Begriffs "Unfall".

Auch "bei normaler, bekannter Fütterung" kann es zu Problemen im Verdauungstrakt kommen.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:41
@JustASingle

Bei uns kommt das nur vor, wenn es etwas außer der Reihe gibt. Rinderohr zum Beispiel. Macht blutigen, breiigen, schleimigen Kot. Das ist zwar mit Diatabs zügig zu beheben, aber besser ist, das Zeug nicht zu geben. Alles, was nicht regulär läuft und bekannte Ursachen hat, ist ein Unfall.

Gemäß der Definition passt das auch.

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michi57319 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:46
@JustASingle

Jup.

Auch dir wünsche ich einen schönen Sonntag und danke dir für deine Antworten 🙂

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