Abtreibung wegen Alkohol?
Hallo,
ich bin in einem ziemlichen Dilemma. Ich wusste nicht, dass ich schwanger bin (wir haben verhütet) und habe wegen Stress auf Arbeit abends gut Alkohol getrunken. Fast jeden Abend mindestens zwei Gläser Wein, manchmal auch mehr.
Nun war ich gestern bei meiner Frauenärztin. Sie meinte, dass ich in der 5./6. Woche bin. Eine Schädigung durch Alkohol kann sie nicht ausschließen. Sie hat die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass ich abtreiben könnte, wenn mir das Risiko zu groß ist.
Ich bin zwar ungeplant schwanger, möchte das Kind aber eigentlich behalten. Ich möchte aber auch nicht, dass es mit einer Behinderung leben muss, nur weil ich mal ein paar Wochen Stress auf Arbeit hatte.
Ich bin mit der Situation völlig überfordert. Habt ihr da vielleicht Erfahrungen?
5 Antworten
Hallo liebe Verzweifelte,
dein Herz ist ganz schön schwer von deiner Sorge, du hättest deinem Kind schaden können. Das tut mir sehr leid, denn du freust dich ja eigentlich auf das Kleine, auch wenn du ganz ungeplant schwanger geworden bist.
Niemand kann dir sagen, ob etwas passiert sein könnte oder nicht. Vor allem in den ersten Wochen, wenn eine Frau gar nicht geplant hatte, schwanger zu werden, trinken und rauchen einige. Und die Kinder sind trotzdem kerngesund. Das Risiko, dass dein Kind krank sein könnte, wäre viel höher, wenn du die ganze Schwangerschaft hindurch getrunken hättest. Aber das hast du nicht! Du hast, so schnell du konntest, aufgehört Alkohol zu trinken. Ich finde das super! Du sorgst dich um dein Baby und hast sofort ganz verantwortungsbewusst gehandelt. Das war das Beste, was du hättest machen können!
Ehrlich gesagt bin ich schockiert über die Aussage deiner Frauenärztin, du könntest ja auch abtreiben. Ist ihr denn nicht bewusst, dass du dein Kind bekommen möchtest? Ich finde, jede Mutter hat das Recht, Hoffnung für ihr Kind zu haben! Man sagt nicht umsonst zu einer Schwangeren, sie sind "guter Hoffnung".
Du hast einen guten Gedanken geschrieben, dass du ja noch sehr früh in der Schwangerschaft bist und es deinem Baby gut geht. Halt dich daran fest und geh mit deinem Baby Schritt für Schritt mit. Es ist ganz am Anfang seiner Entwicklung und hat eine Chance verdient, denkst du nicht?
Was kann dir helfen, gedanklich wieder runterzukommen? Es stresst dich ja sehr. Was tut dir gut?
Hast du bald nochmal einen Termin zur Kontrolle?
Viele Grüße, Finja
Hey, schön, dass du schreibst! Sich Gedanken über Dinge zu machen ist etwas Gutes. Und dass du dir so viele Gedanken um die Gesundheit deines Babys machst, ist sehr wertvoll! Du übernimmst Verantwortung, sorgst dich und wünschst dir, dass es gesund ist. Wie eine Mutter es tut!
Die Frage ist vielleicht, wie du es schaffen könntest, deine Gedanken in eine gute Richtung zu lenken? Du kennst dich da ja am besten.
Man kann so leicht vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen, so sagt man ja. Man fängt bei A an und plötzlich ist man bei Z. Und weiß gar nicht, wie man da hingekommen ist. Kennst du das?
Vielleicht ist das jetzt auch bei dem Gedanken so, dass du deinem Baby geschadet haben könntest. In deinem Kopf baut sich ein ganz großes Gedankengebäude auf, vielleicht hast du ganz schlimme Sachen vor Augen, was es alles haben könnte. Das kann wirklich Angst machen! Und doch sind das ja alles nur deine Phantasien. Dein Baby kann auch einfach gesund sein! Aus einem Funken kann ein riesiges Feuer im Kopf entstehen. Weißt du, wie ich es meine?
Du musst dich jetzt nicht unter Druck setzen. Gib dir Zeit!
Meine Daumen sind auf jeden Fall für deinen Termin am Freitag gedrückt! Magst du berichten, wie es dann war?
Wir haben heute wieder einen Ultraschall gemacht, die Schwangerschaft entwickelt sich ganz normal. Jetzt bin ich aber auch erst in der sechsten Woche, viel sehen kann man also nicht. Meine Ärztin hat mir nun eine Überweisung ausgestellt, um meine Leberwerte zu checken. Tests für das Baby sind wohl erst in 1,5 Monaten möglich. Ich versuch, immer daran zu denken, dass es bei den meisten Frauen gut geht. Viele trinken in den ersten Wochen und ich habe ja noch in Woche 5 direkt aufgehört. Aber die Sorge ist immer da. An was anderes zu denken, fällt mir schwer. Sonst bin ich ein sehr verantwortungsvoller Mensch und dass ich dem Kleinen geschadet haben könnte, ist hart für mich. Ich versuche, positive Gedanken zu haben, das ist auch für das Baby besser
Hallo du Liebe,
dass du erst in der 6 SSW bist ist noch mal ein Grund mehr zur Annahme, dass du rechtzeitig mit dem Alkohol aufgehört hast. Je früher, desto besser!
Ich find's super, dass du positiv denken möchtest! Das ist genau richtig so.
Sorgen werden immer wieder auftreten. Das kommt immer mit dazu, wenn wir einen Menschen in unser Herz lassen, und dein Kind ist ja schon in deinem Herzen. Und weil du so verantwortungsbewusst bist, wirst du sie nicht übergehen können. Aber du kannst einen guten Weg für dich finden, wie du mit den Sorgen umgehen kannst. Ich denke, die Schwangerschaft ist eine gute Zeit dafür. Das ist ja eine Vorbereitungszeit.
Heißt es denn nun für dich, dass du das Baby auf jeden Fall bekommen möchtest? Oder hast du noch Zweifel?
Ich hab dir noch eine PN geschickt!
Liebe Grüße!
Hallo du Liebe, vielleicht liest du ja doch mal wieder hier. Es sind schon wieder einige Woche vergangen und es geht dir hoffentlich gut. Mit guten Gedanken. Die darfst du denke ich auf jeden Fall haben. Ich habe mal gehört, dass Alkohol in der Schwangerschaft nicht gefährlich, solange er in „sozialem Umfang“ konsumiert wird. Das sollte für dich zutreffen und ich wünsche dir und deinem Baby alles erdenklich Gute. Liebe Grüße!
Man kann es wirklich nicht ausschliessen und der Organismus ist unter starkem Alkoholkonsum stark beeinflusst. Sei es ADHS, Autismus oder down syndrom, es wurden alle drei Krankheiten bereits nachgewiesen als Folge von starkem Alkoholkonsum. Ich wünsche dir bei der Entscheidung alles Gute. Ich weiss genau wie du dich fühlst.
Danke dir für deine Antwort! Seitdem ich weiß, dass ich schwanger bin, habe ich natürlich die Finger vom Alkohol gelassen. Und ich denke mir: es ist noch sehr früh in der Schwangerschaft. Könnte doch sein, dass es dem Baby gut geht. Die Ungewissheit macht mich völlig fertig
Wenn du willst, dann bete ich für dich und zünde für dich und dein Baby eine Kerze an.
Mach das, bitte. Ich danke dir für dein Mitgefühl
sieh hier https://de.wikipedia.org/wiki/Fetales_Alkoholsyndrom
Das Kind muss nicht geschädigt sein, aber es könnte geschädigt sein.
Treibst du ab, könntest du ein Problem damit bekommen. Eine Abtreibung kann sehr belastend sein. siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Post-Abortion-Syndrom
Treibst du nicht ab, könnte
a) das Kind geschädigt sein. Siehe Fetales Alkoholsyndrom. Dazu kannst du Kontakt mit Dr. Reinhold Feldmann in Münster aufnehmen. Er ist einer der ganz wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet.
b) das Kind ist ganz normal. Dann hast du gewonnen! Das ist nicht unwahrscheinlich.
Die wenigsten Frauen wissen schon am ersten Tag ihrer Schwangerschaft, dass sie ein Kind erwarten. Sie rauchen und trinken also, bis sie es erfahren. Die meisten Kinder kommen trotzdem gesund zur Welt.
Mach Dich nicht verrückt. Stress schadet dem Kind viel mehr.
Klär das mit deiner Ärztin und deinem Gewissen ab. Alkohol ist keine Lösung das weißt du bereits aber hast du mal daran gedacht das es wichtigere Sachen als deinen Job gibt ? Auto verkaufen, Bus fahren und entspannt einen 30h job machen 🤟
Kannst du nicht lesen ? Wo stelle ich das in Frage. Mit dem Gewissen ist eine Abtreibung gemeint, ich habe nicht in der Vergangenheitsform geschrieben wie du siehst, heilandzack
Hallo Finja, danke für deine sehr einfühlsame Nachricht. Am Freitag habe ich wieder einen Termin bei der Ärztin. Ich tendiere immer mehr dazu, es zu behalten. Aber ich mach mir wirklich große Sorgen, dass ich dem Baby geschadet haben könnte. Es fällt mir schwer, runterzukommen. Ich bin eh ein nachdenklicher Mensch. Ich denke, leichter wird es, wenn ich einmal meine definitive Entscheidung getroffen habe