Warum werden Pädophile gesellschaftlich diskriminiert?

21 Antworten

Die Wissenschaftlerin Sara Jahnke hat sehr viel zu der Frage Stigmatisierung von Menschen mit Pädophilie geforscht. Dabei hat sie einige Faktoren herausgefunden, welche die Ursache für ihre stigmatisierende Eigenschaften gegenüber pädophilen sind:

  • Viele Menschen empfinden Ekel beim Gedanken daran, dass andere Kinder sexuell attraktiv finden können. Grundsätzlich finde ich das nachvollziehbar, Ekel kann man ja ebenfalls nicht steuern und ich find den Gedanken an bestimmte sexuelle Praktiken, die für mich nicht erregend sind ebenfalls ekelig. Das Problem ist, dass viele Menschen die Abscheu dann auf die Person übertragen ("der ist widerlich") und deswegen mit pädophilen Menschen nichts zu tun haben wollen.
  • Ebenfalls oft vertreten ist Wut bei den Gedanken an Menschen mit Pädophilie. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass viele direkt an jemanden denken, der Missbrauch begangen hat. Oft wird "Pädophiler" und "Kindesmissbraucher" ja immer noch gleichbedeutend verwendet, und viele Medien schreiben direkt von Pädophilie wenn irgendwo einem Kind etwas schlimmes passiert. Wichtig ist im Hinterkopf zu behalten, dass die meisten Kindesmissbrauchstäter nicht pädophil sind, und die meisten pädophile Menschen nie Missbrauch begehen. Diese Wut führt oft dazu, dass die Menschen pädophile "hart bestrafen" wollen.
  • Angst ist eine weitere Emotion, die bei dem Umgang mit pädophilen Menschen oft eine Rolle spielt. Selbst bei Menschen, die den Unterschied zwischen Kindesmissbrauchern und Pädophilen verstehen, ist oft noch eine Angst da, dass ein pädophile Mensch sich irgendwann "nicht mehr unter Kontrolle hat" und einen Übergriff begeht. Das führt oft dazu, dass viele am liebsten pädophile Menschen direkt einsperren, kastrieren oder zumindest einer Zwangstherapie unterziehen wollen, selbst bei denen die nie etwas getan haben. Oft wird auch nicht geglaubt, dass jemand tatsächlich ein ganzes Leben lang mit einer pädophilen Neigung existieren kann, ohne jemals einen Übergriff zu begehen. Pädophile Menschen werden daher häufig als "tickende Zeitbomben" gesehen, die irgendwie entschärft werden müssen, bevor sie etwas schlimmes tun.

Das grundsätzliche Problem dabei ist auch, dass kaum jemand bewusst je mit einem pädophilen Menschen geredet hat. Rein statistisch kennt fast jeder irgendwie einem pädophilen Menschen, meistens ohne es zu realisieren. Doch diejenigen, die "ganz normal" sind und nie jemanden etwas tun würden, werden sich nur in den seltesten Fällen outen, während die Straftäter diejenigen sind, die sämtliche Aufmerksamkeit bekommen. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild davon, wie pädophile Menschen überhaupt sind, und aufgrund des hohen Stigmas gibt es kaum Gelegenheiten dieses verzerrte Bild durch einen direkten Austausch auf Augenhöhe zu korrigieren. Ein endloser Kreislauf quasi.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eigentlich ist die anhaltende, schwerwiegende und sich aus meiner Sicht sogar kontinuierlich weiter verschärfende Diskriminierung von Pädophilen für die heutige Gesellschaft ein unnatürlicher Zustand. Unsere Gesellschaft überschlägt sich schließlich an anderer Stelle geradezu darin, Diskriminierung zu ächten und anzuprangern. Damit die Diskriminierung trotz stark diskriminierungs-feindlicher Rahmenbedingungen „überleben“ kann, bedarf sie der Legitimation.

Die Legitimation der Diskriminierung von Pädophilen ist ihre unterstellte Gefährlichkeit.

Kinder sind schwach und schutzbedürftig. Wer Kinder bedroht, muss daher ausgeschaltet werden. Auch präventiv. Die Ausschaltung der Bedrohung ist dann keine Aggression, sondern erweiterte Selbstverteidigung in einem besonders wichtigen und notwendigen Fall.

Dieser Mechanismus ist uralt und funktioniert zuverlässig. Die Verteidigung von Kindern rechtfertigt so gut wie jede Aggression. Im Mittelalter kursierten zum Beispiel Ritualmordlegenden über die rituelle Opferung christlicher Kinder durch Juden. Die wenig überraschende Folge waren Pogrome gegen Juden.

Auch heute noch kann man so gut wie ALLES rechtfertigen, wenn man nur erklärt, dass man damit gegen Menschen vorgeht, die „Kindern weh tun wollen“.

Wer pädophil ist, gilt vielen als gefährlich für Kinder. Als jemand, der seiner Natur gemäß – so wie man diese Natur auffasst – dazu getrieben ist, Kindern zu schaden. Ob jemals ein Schaden angerichtet wurde, spielt für die Leute, die an die Gefährlichkeit glauben, keine Rolle. Es geht um gefühlte Wahrscheinlichkeiten.

Pädophilie ist aber nur eine Neigung. Sie macht einen nicht böse und zwingt einen auch nicht zu bösen Taten. Es ist ja auch nicht jeder heterosexueller Mann ein Vergewaltiger oder wird schicksalhaft zu einem, wenn er gerade keinen willigen Sexpartner findet.

Die Haltung zu Pädophilen wird maßgeblich von der Haltung zur Gefährlichkeitsvermutung geprägt:

  • Wer nicht an die Gefährlichkeitsvermutung glaubt, kann Pädophile akzeptieren.
  • Wem die Vermutung plausibel erscheint, aber eine Vermutung nicht reicht, um einen anderen Menschen zu verdammen, der kann Pädophile "aushalten" (= tolerieren).
  • Wer Pädophile für grundsätzlich gefährlich hält, der versteht nicht, warum es Menschen geben kann, die Pädophile aushalten oder sogar akzeptieren. Für ihn ist das dann Verharmlosung.
  • Und dann gibt es noch die Menschen, die Pädophile mit Kinderschändern gleichsetzen, sie brandmarken wollen (etwas, dass man im Wortsinn mit Tieren macht), die sie "als teuflische Gruppe von Untermenschen" bezeichnen (Zitat von der LGBT+ Aktivistin Otep Shamaya in der Daily Mail, einer britischen Boulevard-Zeitung mit 3,3 Millionen Lesern) oder die wahlweise Kastration oder Todesstrafe für Pädophile fordern.

Zu meist ist hier wahrscheinlich die Missinformation (Pädophil = Straftäter) zu nennen. Dazu kommt vermutlich noch die meist verspürte Angst / Ekel und Zorn. (jeweils vermutlich auch wider zu großen Teilen dadurch ausgelöst das man sie mit Tätern gleichstellt und durch das Vorstellen was da dann passiert)

Dazu kommt die, auch im Bereich Kinderschutz recht weit verbreitete Annahme, Das etwas in der Fantasie auszuleben dazu führt es in echt zu wollen. Diese ist so nicht bestätigt und gilt eher als Widerlegt. Wird aber von einigen so immer noch vertreten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Timo12356  19.01.2022, 12:01

Ich finde sollte endlich mehr aufgeklärt werden weil diese Leute es sich nicht ausgesucht haben aber Gesellschaft schaut lieber weg bei diesem Thema so das die meisten Leute selbtmord gefährdet sind aber interessiert ja keinen

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Eigentlich werden die Begriffe vertauscht ...

Pädophil sagt ja nur aus, das jemand die Neigung hat, er muss dann aber nicht zwangsläufig etwas Unrecht es getan haben.

Das wäre dann der Päderast ..

Es gab vor einigen Jahren mal im TV eine Kampagne, die Männer ansprach, die unter dieser Neigung litten - aber nie irgendwas schlimmes getan haben...

Ich weiss nicht was daraus wurde ...

Aber letztlich wird niemand etwas von einer verborgenen Neigung erfahren, die jmd nicht auslebt ....

So gesehen sind diese Menschen auch keinem Spießrutenlauf ausgesetzt...

...eben weil es niemand von ihnen weiss.

Die, die man öffentlich anprangert, sind jene, die entweder bereits aktiv zu Tätern würden oder die verbotene Pornografische Inhalte teilten - posteten oder was auch immer ..

Ob übrigens Puppen oder Zeichentrick wirklich geeignet ist, wage ich zu bezweifeln, da dadurch das Verlangen möglicherweise noch gesteigert wird...

..ist aber natürlich nur meine Meinung - ohne das ich das irgendwie belegen kann.

In Japan aber gibt es solche Puppen ...

Wäre Mal interessant zu erfahren ob das irgendwas ändern kann.

Frooopy  09.09.2019, 22:25

"Pädophil sagt ja nur aus, das jemand die Neigung hat, er muss dann aber nicht zwangsläufig etwas Unrecht es getan haben. Das wäre dann der Päderast .."

Diese Aussage ist falsch.

Als Päderast wird ein homosexueller Pädophiler mit besonders auf männliche Kinder gerichtetem Sexualempfinden bezeichnet. Dieser Begriff alleine hat keine strafrechtliche Relevanz.

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536972697573  10.09.2019, 13:44
So gesehen sind diese Menschen auch keinem Spießrutenlauf ausgesetzt...
...eben weil es niemand von ihnen weiss.

Naja, ganz so einfach ist es leider nicht. Es kann immer durch einen dummen Zufall rauskommen. Und selbst wenn nicht, so ist es alleine schon eine riesige Belastung so einen signifikanten Teil der eigenen Persönlichkeit ständig verstecken zu müssen. Viele pädophile Menschen haben zum Beispiel massive Probleme damit enge soziale Beziehungen aufzubauen, weil sie ständig das Gefühl haben jeder würde sie verurteilen und ablehnen wenn sie ihn wirklich kennen würden.

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BigBen38  10.09.2019, 14:40
@536972697573

Naja, ich leide zum Beispiel unter dem Drang Politiker ohrfeigen zu wollen...da kann ich mich auch nicht outen - geschweige denn meiner Neigung nachgeben...

Andere haben den Hang zum Kanibalismus oder andere Dinge, auch denen bleibt nur die Therapie... Auch die sind sozial nicht anerkannt ...

Es ist halt nicht nur eine Frage des einzelnen sondern vor allem eine Frage der Konsequenz für Andere - in diesem Dann eben Kinder - die schwächste Gruppe, die besonders geschützt werden muss.

Das betroffene leiden ist ja richtig, aber sie haben heutzutage immerhin die Möglichkeit der Therapie...das war nicht immer so.

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536972697573  10.09.2019, 16:31
@BigBen38

Das Problem ist, dass Kinder nicht geschützt werden, wenn Menschen mit Pädophilie sich nicht ihren Nächsten anvertrauen und darüber reden können. Im Gegenteil, das Stigma sorgt eher dafür, dass Menschen ins soziale Aus gedrängt werden und daraus alle möglichen psychischen Probleme entwickeln die bekannte Risikofaktoren für sexuellen Missbrauch sind.

Emma Artless, eine pädophile Frau, hat in diesen Blogbeitrag mal wie ich finde ziemlich gut ausgedrückt, was ich meine:

Mal angenommen es gibt zwei Jugendliche die beide zu ihren Schrecken realisieren, dass sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Der eine hat das Gefühl sich seinen Eltern anvertrauen zu können, die ihn unterstützen, und ihm dabei helfen einen qualifizierten Therapeuten zu finden, der ihm die Bewältigungsstrategien vermittelt, die er braucht um durch das Leben zu kommen ohne einen Übergriff zu begehen oder in Situationen zu kommen, in denen sein Risiko dafür erhöht ist. Die andere Jugendliche hat zu viel Angst, um mit ihrer Familie darüber zu reden. Sie versucht es zu verdrängen und so zu tun als ob es nicht da wäre, verliert ihre Hoffnung und wird depressiv wenn die Verdrängung nicht zu funktionieren scheint. Weil sie 'so gut mit Kindern kann' lässt sie sich irgendwann von anderen dazu überreden, einen Job als Babysitterin anzunehmen, obwohl sie sich nicht ganz sicher ist ob sie sich selber genug vertraut um in so einer Situation zu arbeiten. Von diesen beiden Szenarien, welche dieser Jugendlichen denkt ihr hat eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür, einen Übergriff zu begehen? Bitte versteht dass wenn wir versuchen das Stigma zu reduzieren und Menschen Zugang zu Hilfe zu gewähren, die mit diesen Wünschen zu kämpfen haben, dass wir damit versuchen Fälle von Kindesmissbrauch zu verhindern. Wir sind auf der gleichen Seite!
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Nazgul89  18.01.2021, 16:51
@536972697573

Sorry ich denke beide. Ob unterdrückt oder offen. Und vorallemsieht man auch hier in den Kommentaren, dass Pädophilie akzeptiert werden soll, entsprechende Pornos zugelassen, die Richtung akzeptiert und toleriert.

Wo das hinführt haben wir zur genüge in den 70ern gesehen. Wo Pädophile sich offen sexuell ausleben konnten. Und auch heute versuchen sie es mit Akzeptanz.

Man muss nur ihre Goren anschauen um zu sehen, ddass sie eine unterdrückung NICHT akzeptieren, weil ja NICHT Pädophile nicht erstehen, dass die armen Opfer echte Liebe empfinden für die Täter, die beiden eine echte Liebesbeziehung haben. Kann jeder nachlesen. NULL Einsicht.

Und wer bis dann nur die Neigung hatte, wird durch diese Legitimation durch andere Üädophle ermuntert zur Tat zu schreiten.

Ubrigens mit anleitung. Viele zeugen ihre opfer gleich selber.

Wer als Vater oder Mutter nicht den Hals kriegt und durchdreht nachdem er 5 minuten in legalen Foren gelesen hat, mit dem stimmt was nicht.

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klimaschutz01  19.01.2021, 20:12
@Nazgul89
entsprechende Pornos zugelassen, 

Wer hat so etwas geschrieben? Beweis?

dass Pädophilie akzeptiert werden soll,[...],, die Richtung akzeptiert und toleriert.

Alles andere wäre auch menschenfeindlich und verfassungswidrig.

Man muss nur ihre Goren anschauen 

Wenn du deine Erfahrungen von einzelnen Gruppen auf alle Pädophile der Welt überträgst, darfst du dich nicht wundern, wenn deine Aussagen falsch sind.

Und wer bis dann nur die Neigung hatte, wird durch diese Legitimation durch andere Üädophle ermuntert zur Tat zu schreiten.

Schwachsinn. Quelle?

Viele zeugen ihre opfer gleich selber.

Das machen auch Heterosexuelle.

Wer als Vater oder Mutter nicht den Hals kriegt und durchdreht nachdem er 5 minuten in legalen Foren gelesen hat, mit dem stimmt was nicht.

Ich kenne viele Eltern, die stundenlang in Foren wie z.B. "Kinder im Herzen" lesen könnten, ohne durchzudrehen. Ganz im Gegenteil: Wenn man sich mal eine Stunde lang durch die Beiträge in diesem Forum durchlesen würde, hätte man eine ganz andere Meinung von Pädophilen.

Ich empfehle vor allem diesen Beitrag. Er ist aus Sicht eines Pädophilen geschrieben und zeigt sehr schön, wie sich Pädophile im Zusammenhang mit Kindern bei manchen Pädophilen auswirkt.

Du darfst mir anhand dieses Forum gerne zeigen, welche Beiträge dort so schlimm sind, dass du durchdrehen würdest.

Du darfst mir auch gerne zeigen, was an den Grundsätzen dieses Forums so falsch sein soll:

Wir sind der Meinung, dass jegliche Form von sexuellen Kontakten zwischen Kindern und Erwachsenen inakzeptabel ist, da das Risiko dem Kind dabei Leid zuzufügen (sei es durch den Kontakt selber oder die Umstände beim Aufdecken des Kontaktes) nicht vertretbar ist. Das gilt ohne Einschränkung in jeder Situation, unabhängig davon, ob der Kontakt von dem Erwachsenen ausgeht oder von dem Kind gewollt ist.
Eine ähnliche Haltung vertreten wir auch beim Thema Kinderpornographie. Abbildungen, die den Missbrauch von realen Kindern dokumentieren sind unserer Meinung nach moralisch nicht zu rechtfertigen und deren Produktion, Vertrieb und Besitz damit zu Recht strafbar. Damit unterschreiben wir den Artikel 34 der UN-Kinderrechtskonvention, der den Schutz vor sexuellem Missbrauch als eines der Grundrechte von Kindern formuliert. Es ist nicht unser Ziel, die Folgen von sexuellem Kindesmissbrauch zu bagatellisieren. Wir distanzieren uns ausdrücklich von Bewegungen pädophiler Menschen, die derartige Ziele verfolgen oder in der Vergangenheit verfolgt haben.
Wir akzeptieren das in Deutschland bestehende Schutzalter, weshalb unsere Grundsätze auch Sexualität zwischen Erwachsenen und Jugendlichen unter 14 mit einschließen.

Quelle

Was ist z.B. an den Grundsätzen dieses Forums so falsch und schlimm, dass du durchdrehst?

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Timo12356  07.11.2022, 01:53

es ähnlich wie Homosexuellität lange geächtet wurde gibt zum bz immer noch Länder da gilt homosexuelität als gefärlich zwar in in Afrika es gibt Länder ist es akzeptiert es gibt Länder nicht akzeptiert wie pädopiele

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Selbst dann können sie mit niemandem darüber reden ohne ausgegrenzt zu werden es sind doch auch nur Menschen

Das stimmt nicht. Dafür gibt es Psychologen. Und ja, es sind nur Menschen mit einer Vorliebe. Allerdings ist es schwierig, diese Vorliebe immer unter Kontrolle zu halten. Ich habe in einer geschlossenen Anstalt ein Praktikum gemacht und einen Betroffenen kennengelernt. Die Hemmschwelle wurde bei dieser Person immer geringer. Zu Beginn waren es Filme und Animationen, irgendwann hat er jedoch gezielt im Internet nach minderjährigen Mädchen gesucht, sich als eine andere Person ausgegeben und sich dann mit ihnen getroffen und sie berührt.

Nicht alle Pädophile handeln so, aber dieses Beispiel ist mir in Erinnerung geblieben.

Frooopy  09.09.2019, 23:40

Die wesentliche Aussage ist halt, dass nicht alle Pädophilen so handeln, das stimmt.

Psychologisch gesehen treten solche Verhaltensweisen wie du sie beschreibst auch nur in Zusammenhang mit anderen psychologischen Auffälligkeiten auf. Geringes Selbstbewusstsein, Machtzwänge, sexuelle Abhängigkeit. Die Menschen fühlen sich "krank" und sind deshalb freiwillig oder unfreiwillig in psychiatrischer Behandlung.

Es gibt auch sehr viele Heterosexuelle die sich an Frauen vergehen, sie vergewaltigen, sich vor ihnen nackt ausziehen. Sich jeden Tag Pornos reinziehen oder ihnen hinterherpfeifen. Deshalb spricht man bei einer Heterosexualität generell aber nicht von einer "Störung".

Die wenigstens Pädophile werden in der Hinsicht auffällig. Leider können Pädophile sich in unserer Gesellschaft nicht outen ohne Gefahr zu gehen direkt diskriminiert zu werden. Insofern können sie die Gesellschaft auch nicht davon überzeugen, dass die meisten eben ansonsten völlig normale, nette Menschen sind, die trotz ihrer Neigung für niemanden eine "Gefahr" darstellen.

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536972697573  10.09.2019, 14:00

Einer Umfrage zu Folge sind nur 5% der niedergelassenen Therapeuten in Deutschland bereit, pädophile Menschen zu behandeln, selbst wenn sie nie etwas getan haben… das ist also nicht so einfach mit der Behandlung. Und selbst wenn man Glück hat und jemanden findet, so ersetzt ein 2-stündiges Therapeutengespräch in der Woche nicht wirkliche tiefergehende Beziehungen zu anderen Menschen, die sich nicht nur mit einem abgeben weil es ihr Beruf ist.

Was du beschreibst ist leider ein großes Problem bei der Wahrnehmung von Menschen mit Pädophilie. Das Thema ist so sehr stigmatisiert, dass sich die meisten pädophilen Mensch nicht trauen darüber zu reden. Entsprechend hört man auch nichts von ihnen, und das obwohl mit ziemlicher Sicherheit fast jeder mindestens einen pädophilen Menschen in seinem Umfeld hat ohne es zu realisieren. Die einzigen, von denen man dann etwas mitbekommt sind diejenigen, die Verbrechen begangen haben, und so entsteht schnell der Eindruck, dass alle so sein müssen.

Dabei trifft das überhaupt nicht im Allgemeinen zu. Ich bin pädophil und habe absolut keine Probleme damit, meine Vorliebe "unter Kontrolle" zu haben, einem Kind nichts anzutun ist so ziemlich das einfachste auf der Welt für mich, da ich keinen Wunsch habe einem Kind in irgendeiner Form Leid anzutun. Da geht es mir genauso wie den meisten nicht-pädophilen Menschen auch. Und mir fallen auf Anhieb noch ein halbes Dutzend andere pädophile Menschen ein, die ich persönlich kenne, und denen es genauso geht.

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Timo12356  01.02.2022, 10:58

Ja den Psychologen sogar schlimmer leide scheiß stigma

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