Was haltet ihr von Drag-Lesungen für Kinder?
Immer häufiger gibt es Drag-Lesungen und ähnliche Veranstaltungen für Kinder. Zuletzt in der Stadtblibliothek München, für Kinder ab vier Jahren.
Unterstützer und Veranstalter wie "Eric BigClit" stellen sie als wichtiges Mittel zur Aufklärung sowie Förderung und Toleranz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt dar.
Kritiker hingegen werfen ihnen Frühsexualisierung und eine damit einhergehende Gefährdung des Kindeswohls vor.
Was haltet ihr von Drag-Lesungen und ähnlichen Veranstaltungen? Findet ihr sie auch gut und wichtig, oder seht ihr das vllt. eher kritisch?
Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen
22 Antworten
Ich finde es gut.
Wenn man das einfach unkommentiert lässt, dann würde ein offen erzogenes Kind das auch gar nicht merkwürdig finden oder komplett ohne Vorurteile und Wertung ggf. Fragen dazu stellen.
Die Gesellschaft ist einfach bunt, Personen für Vorlesungen für Kinder oft schwer zu finden, warum dann nicht diese Angebote annehmen.
Meine Mutter meinte mal sie war nie so stolz auf ihre Erziehung, wie als ein neues Kind im Kindergarten war, sie mich nachmittags fragte wie er sei und ich nur erwähnte er hätte tolle bunte Socken gehabt und sei ganz nett. Sie dann erst später erfuhr, von anderen Eltern, dass der Junge komplett dunkle Haut hat, das war für mich nämlich total egal und nicht erwähnenswert. Wir hatten vorher mal dunkelhäutige gesehen, meine Mutter hatte auf Rückfragen erklärt dass es verschiedene Hautfarben gibt, bei uns eben mehr helle Personen leben, da es von den Eltern abhängt und und damit war für mich das Thema als Kind erledigt.
Der Punkt ist: Wenn man Kindern etwas als selbstverständlich und möglichst ohne Wertung erklärt, dann nehmen sie das ebenso ohne Wertung einfach als gegeben hin.
Dafür gibt es nämlich viel zu viele Punkte, wo Kinder einfach das "ist so" akzeptieren müssen, das ist für sie normal.
Frühsexualisiert wird da erst, wenn Eltern oder andere Wertungen reinbringen in das Thema und da den Fokus drauf setzen, statt auf das Vorlesen selbst.
Bei Veranstaltungen wie in der Bücherei in München geht es nicht wirklich um Sexualität. Sondern darum, dass es ok ist, wenn Jungs sich in Mädchenkleidung ausprobieren möchten und Schmuck toll finden. Oder Mädchen sich eher wie Jungs verhalten wollen. Oder zwei Frauen/zwei Männer Händchen halten dürfen. Sex ist nicht Thema.
Und es ist Entscheidung der Eltern, ob sie ihre Kinder dort hingehen lassen. Der Spruch "Hände weg von unseren Kindern" wird nicht von den Eltern dieser Kinder gemacht.
Für mich kommt es nicht drauf an, WER Kindern etwas vorliest, sondern was vorgelesen und vermittelt wird. Natürlich ist auch der Jugendschutz wichtig. Es darf nicht um Sexualität gehen. Wenn jetzt 2 DragQueens Kindern Disneygeschichten oder sowas vorlesen, sehe ich daran nichts schlechtes. Auch nicht, wenn sie ihnen kindgerecht erklären, warum sie sich gerne verkleiden. Kinder nehmen das meistens ganz locker auf, weil Rollenspiele auch zur kindlichen Entwicklung gehören und viele Kinder sich auch gerne verkleiden.
Es steht ja jedem frei sein Kind nicht zu einer solchen Lesung zu schicken, von einem Verbot oder so halte ich aber nichts. Eine "DragQueen" kann auch ein ganz kinderlieber Mensch sein.
Meiner Ansicht nach finde ich es nicht schlimm, wenn das Thema der Lesung nicht „zu weit geht“, als dass es für kleine Kinder verständlich oder relevant wäre. Die Namen finde ich zwar auch….fragwürdig, aber nicht jede „Drag Person“ hat Namen wie „Bit Clit“.
Das alleinige Vorlesen zuvor bekannter und kindgerchter Bücher durch Transpersonen und Drag Queen finde ich nicht schlimm.
Das ist auch eher der Bühnenname für die "normalen" Dragshows. Für die Lesung werden Namen gewählt die zur Verkleidung passen.
Finde ich gut.
Viel problematischer finde ich Kinder auf Volksfesten, in kirchlichen Vereinen usw.