Sind wir alle aus Inzest entstanden?

55 Antworten

Würde man dem Schöpfungsmythos der Bibel glauben schenken dann ja, diesen Wissenschaftlich zu hinterfragen bringt nichts, denn falls es den allmächtigen Biblischen Gott geben würde müsste dieser sich sowieso nicht an wissenschaftliche Gesetzmässigkeiten halten, denn er ist ja Allmächtig.

Da die Evolutionstheorie aber schon hinlänglich bewiesen ist, und man auch weiss wie sich der Mensch entwickelt hat. Ist der Schöpfungsmythos der Bibel, schlicht falsch.

Und selbst wenn es irgendeinem schlauen Kreationisten noch irgendwie gelingen sollte die Evolution zu widerlegen, wäre dies kein Beweis für den Schöpfungsmythos, es würde Ihn nur nicht mehr ausschliessen.

Denn für den Mythos der Biblischen Schöpfung gibt es keinerlei Indizien, er ist also mit jeder andren These gleich zu setzten.

Ich kann also auch behaupten Ein grosses grünes Eichhörnchen hätte eine Eichel auf die Erde geworfen, und aus deren Kerne die Tiere und Menschen entstanden sind. Diese Behauptung ist nicht weniger Wahrscheinlich als die Biblische Schöpfung.

Ich bin auch Religiös, kann aber nicht verstehen wie Leute immer noch so engstirnig sein können, an Etwas zu glauben das längst widerlegt ist.



Um mal von den "rein wissenschaftlich gesehen..."-Antworten abzuweichen:

In der Bibel steht, dass Adam und Eva (eigentlich ja Lilith) die ersten Menschen waren, nicht aber die einzigen.
Auch wenn die Bibel nur von Adam und Eva erzählt, so wird nirgendwo ausgeschlossen, dass zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr Menschen erschaffen wurden.

Für die Schöpfungsgeschichte hätte es auch keinen Sinn die Schöpfung von Mensch Nummer 4, 5, 6, 18 und 258 zu erzählen.

Es ist also nirgendwo bewiesen, dass die gesamte Menschheit von Adam und Eva ausgeht.
Auch ist nirgends die Erschaffung weiterer Menschen widerlegt.

Zudem gab es immernoch mindestens Lilith als weitere Frau.

HellasPlanitia  22.04.2016, 11:08

Lilith wird in der Bibel nur an einer einzigen Stelle erwähnt, und zwar komplett ohne Zusammenhang zu Adam und schon gar nicht als erste Frau.

Lilith stammt aus der jüdischen Kabbala, und auch da sind die Beschreibungen sehr knapp. Es handelt sich dabei um eine Art Dämonin. Im Zusammenhang mit der Schöpfungsgeschichte steht sie auch hier nicht. Erst im Laufe der Zeit wurde die Geschichte um Lilith immer weiter ausgebaut.

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apophis  22.04.2016, 12:05
@HellasPlanitia

Versuchs mal mit dem Talmud. :)
Eines der bedeutensten Schriften im Judentum.

Dort wird Lilith zusammen mit Adam von Gott erschaffen. Beide waren gleich, Adam wollte, dass sie sich unterordnet, Lilith sagte "nö" und verließ ihn, Adam beklagte sich bei Gott und dieser schuf dann Eva.
Kurz zusammengefasst. ^^

Dass Lilith in der Bibel vorkommt, habe ich zudem auch garnicht geschrieben. Wobei ich zugeben muss, dass man das "eigentlich ja Lilith" durchaus darauf beziehen könnte. Dies war allerdings auf Adam und Eva bezogen, das "eigentlich" darauf, dass es eben anders war, als in der Bibel steht (wenn man dem Talmud glaubt).

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HellasPlanitia  22.04.2016, 12:22
@apophis

Meines Wissens stimmt auch das mit dem Talmud nicht. Auch da wird Lilith nirgendwo als Frau Adams bezeichnet. Diese Geschichte mit Adam und Lilith ist deutlich jünger, stammt irgendwann aus dem ersten Jahrtausend nach Christus und es ist nicht wirklich klar, woher sie kommt.

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apophis  22.04.2016, 14:16
@HellasPlanitia

Gerade nochmal schlaugelesen (naja, Wikipedia), scheinbar hast Du recht. Auch im Talmud wird Lilith nur einmal genannt.

Was ich oben beschrieben hatte stammt aus der "jüdisch feministischen Theologie", welche netterweise den Talmud als Quelle ihrer Geschichte angab.

Wann genau die jüdisch feministische theologie enstanden ist und wo die Geschichte um Lilith genau herkommt, habe ich jetzt nicht nachgeschaut. Da sie aber als Adam (dem Mann) gleichwertig, frei, stolz etc. dargestellt und sich sogar Gott widersetzen kann und somit ein super Vorbild für Feministen darstelt, schätze ich, dass es dafür in dieser Form keine historischen Schriften gibt.

Danke für die Richtigstellung und auch für die Anregung mich doch etwas genauer damit auseinanderzusetzen. :)

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Die Bibel,- das alte Testament soll... nach meinem Erachten!!... nur bildhafte Erklärungen geben, für Menschen deren Wissen nicht so unerschöpflich zugänglich war wie uns und die in mehr oder weniger kleinen (Stammes)-Verbänden gelebt hatten. Die erlebten 50 oder 100 oder 150 im Sozialverband... und nicht 350 Facebook-Freunde und schon alleine in der Schule einen Verband von 500, 600 Mitschülern... 

In dieser Bildersprache bedeuteten 1000 Jahre nur einen göttlichen Augenblick... und die 7 Tage der Schöpfungsgeschichte sind Entwicklungsschritte im "Werden dieser Welt". 

Und der "Garten Eden"? Früher hatten Orte an denen Menschen zusammenkamen natürlich eine andere Bedeutung als für uns, die wir in den Supermarkt gehen und einfach einkaufen wonach der Sinn steht: Vielleicht ist der Garten Eden das Sinnbild für eine große, grüne Oase in der Wüste, in denen der erste Menschenstamm (Adam und Eva) lebten... von denen die Menschheit in ihren Anfängen aufbrach in diese Welt zu gehen. Immerhin musste Kain  nachdem er Abel erschlagen hatte ja aus dem Garten in diese Welt gehen (Die Verbannung aus der Sozialgemeinschaft war in diesen Zeiten eines der härtesten Mittel und Strafen) ... und er traf auf andere Menschen: Er siedelte im Land NOD wo er seinen Sohn Henoch zeugte.. Also muss es ja neben der Urmutter Eva und unserem Stammvater Adam weitere Menschen und Ländereien gegeben haben, die wie selbstverständlich in der Bibel aufgenommen wurden. 

Das würde mir sagen: Die Menschen damals haben trotz ihres ehrlichen Glaubens nicht alles unter der Lupe betrachtet, sondern wussten diese Geschichten einzuordnen,- und ihren Glauben, aber auch ihr Leben selbst... zu leben! 

Sincerely, Norbert

Nein. Die religiöse Schöpfungsgeschichte deutet kein Inzest an. Inwiefern, die Erzählung, dass Frau von Teile des Mannes erschafft wurde, als Inzest gesehen werden kann, das müsste rational erklärt werden. Das männliche Chromosom Y soll sich nicht verändern (in Punkt Blutlinie). Bedeutet, wenn es so ist, dass die Realität kein Inzest belegt.

Die gängige Problematik mit der Schöpfungsgeschichte ist zwar vielfältig, kann aber eheblich reduziert werden, wenn einige Punkte berücksichtigt werden.

Es ist eine Erzählung mit Zeitlücken - große. Und nichts deutet darauf, dass der verfasser sich Gedanken über damalige Wissenschaft gemacht hätte. Es ist eine starke Zusammenfassung, wenn man so möchte.

Adam und Eva sollten korrekt gedeutet werden, nämlich als Mann und Frau.

Wichtiger erscheint, dass die Erzählung für eine bestimmte "Klientel" bestimmt war. Dafür spricht nicht nur die Ähnlichkeit mit schon damals bekannte Versionen, samt entsprechende Anpassungen/Änderungen.

Die religiöse Schöpfungsgeschichte scheint nicht die primäre Aufgabe zu haben, die Entstehung der Menschheit erklären zu wollen. Zweck scheint eher darin zu bestehen, "dem auserwählten Volk" - in der Rolle des Empfängers der Erzählung - die Anfänge vermitteln zu wollen, samt Erklärung dafür, dass Auserwählte genauso irdische Unanehmlichkeiten durchleben müssen wie nicht Auserwählte.

Dafür, werden zwei bestimmte Personen im Paradies angesiedelt (Mann und Frau, als Vorfahren des auserwählten Volkes). Dabei leugnet die Erzählung nicht die Existenz weitere Menschen, wie unschwer im weiteren Verlauf zu erkennen, aber es unterstreicht eine besondere Existenz der zwei (Paradies, Zwiesprache mit Gott usw). Es folgen weitere Details aus dem Leben der zwei, wie die Ursache von Leid und Mühe. Hier die Ungehorsamkeit. Ein Aspekt, der im weiteren Verlauf immer wieder betont wird - und wichtig war, denn es ging darum, den Zusammenhalt eines Stammes aufrecht zu erhalten.

Die Erzählung, scheint auch den Zweck zu haben, eine Feindschaft dem auserwählten Volk gegenüber von Beginn an vermitteln zu wollen. Dafür spricht die Auswahl der Schlange, damals Symbol für Leben und Königtum. Nicht nur in Ägypten, übrigens.

Die religiöse Schöpfungsgeschichte bezüglich Mann und Frau, vermittelt eine unvollständige/zusammen gefasste Geschichte über die Ursprünge des auserwählten Volkes und verpasst bereits den Vorfahren eine gesonderte Stellung. Diese gesonderte Stellung kann auch als Trennung vom "Rest der Welt" gesehen werden, und zwar von Beginn an. Noch ein Aspekt, der sich immer wieder wiederholen wird. Die Erzählung hat demnach weniger wissenschaftliche, sondern eher didaktische Zwecke - für eine bestimmte Klientel. Dabei verwendet sie einen einzigen wissenschaftlichen Aspekt: Dass Menschen von Mann und Frau geboren werden.

Hallo putzi0402,

nein, das sehe ich nicht so.

Unter Inzest versteht man in Deutschland eine Handlung, die Strafe verdient hätte. Zu der Zeit, die von Deiner Frage tangiert wird, gab es noch kein StGB und Gottes Gesetz hatte gerade mal eine Handvoll Bestimmungen.

Dazu gehörte das Gebot, ´fruchtbar zu sein, sich zu vermehren und die Erde zu füllen.´ Wie hätte man das sonst erreichen können, ohne zunächst die Ehe unter Geschwistern zu tolerieren? Wenig später ging schon Cousin und Cousine.

Und sieh mal, was Wikipedia schreibt:

Inzest (lateinisch incestus „unkeusch“, veraltet auch Blutschande) bezeichnet den Geschlechtsverkehr zwischen eng verwandten Menschen – im Unterschied zur „Inzucht“ in der Tier- und Pflanzenzucht, bei der möglichst nahe Verwandte gepaart werden, um erwünschte genetische Merkmale zu verstärken.

Die Folgen sind nicht immer negativ.

Und ganz deutlich: In meiner Ahnenreihe gibt es keine Tiere.

Grüße, kdd

kdd1945  23.04.2016, 10:40

Genesis 1,26ff (GNB)  Dann sprach Gott:

»Nun wollen wir Menschen machen, ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist! Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft, über das Vieh und alle Tiere auf der Erde5 und über alles, was auf dem Boden kriecht.«

27 So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau.6

28 Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!7

Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.«

kdd

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dadita  23.04.2016, 20:12

Doch gibt es. Daran ändert auch deine Fanatismus induzierte Ignoranz nicht das geringste. 

Du bist, wie alle Menschen, ein Tier, abstammend von anderen Tieren. Du bist das (eher enttäuschende) Produkt von über 3 Milliarden Jahren der Evolution. Verhalte dich entsprechend und höre auf absurden Märchen nachzulaufen...

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kdd1945  23.04.2016, 20:53
@dadita

Unsachlicher und unnützer Kommentar - mit viel Gefühl nach Art des HB-Männchens.  

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