Ist es verboten als Christ zu masturbieren? Ich schde ja niemanden. Lieber masturbieren als mit vielen Frauen sex haben. Oder sogar betrügen?

11 Antworten

Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten (Paulus). Ich sehe mit Selbstbefriedigung das Hauptproblem darin, dass du dabei offensichtlich gewissen Fantasien freien Lauf lassen wirst. Es ist kein neutraler Akt. Es besteht immer die Gefahr, dass sich dadurch Präferenzen festigen, die sich später mal nicht damit decken, was dein Partner "liefert". Es wäre doch schade, wenn du später aus Gewohnheit heraus der Selbstbefriedigung mehr abgewinnst als deinem Partner - dabei soll das doch ein absoluter Höhepunkt der Zweisamkeit sein.

Kessy04  12.07.2018, 18:54

Kleine Ergänzung hierzu:

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

  1. Korinther 6, 19
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Hallo love005,

man wird sicherlich mit sehr viel Mühe hinreichend Bibelstellen finden, aus denen sich herleiten lässt, dass dies verboten ist.

Ich persönlich schlage allerdings einen etwas anderen Weg ein und gehe von dem Göttlichen Prinzip der Liebe aus, das sich in dem Moment auf den Menschen selbst anwenden lässt. Die Göttliche Liebe - als großer Teil einer eigenen Grundeinstellung - geht immer von uns selbst aus und orientiert sich immer zu dem gelieben Menschen. Sie kennt keinen Eigennutz und auch kein Benutzen oder Ausnutzen eines anderen Menschen.

Wenn Du sagst "betrügen", dann wäre das keine Liebe - es wäre ein Eigennutz und jemanden Ausnutzen. Auch gibt es viele Menschen, die nur rein eigennützig mit anderen Menschen Sex haben. Selbst in der Selbstbefriedigung können wir einfach nur das heiße Gefühl um dessen Willen haben wollen. Dann sind wir auf dem rein menschlichen Weg, den man gerne als Sünde bezeichnet (eben, weil ganz anders und gegenteilig, wie Gott es gemacht hätte).

Betrachten wir nun nur die Selbstbefriedigung unter dem Licht der Göttlichen Liebe. Dann wird sie zu einem intensiven Ausdruck dieser Liebe gegenüber uns selbst (liebender und geliebter Mensch in einer Person). Wir geben und schenken uns etwas - an Stelle etwas haben zu wollen oder hinter etwas her zu sein.

Jetzt mag man sich fragen, wo im Endeffekt der Unterschied liegt. Läuft doch beides auf das Gleiche hinaus. Er liegt alleine in der Grundeinstellung (Geben und Schenken in Liebe). Und die macht es aus - nicht die Tätigkeit an sich.

Also - schenken wir uns selbst gerne mal etwas Heißes - so, wie wir uns auch gerne mal ein Eis oder einen coolen Drink schenken mögen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Christus ist doch auch gerade deswegen gekommen um so einige Regeln abzuschaffen, also zum Beispiel hat er am Sonntag "gearbeitet" , obwohl es im Judentum noch strengstens Verboten war.

Die wichtigsten Gebote sind laut Christus: Liebe Gott Deinen himmlischen Vater und Liebe Deine nächsten, so wie Dich selbst.

Du sollst also auch Dich selbst lieben, und alleine deswegen schon brauchst Du Dich nicht zu kasteien.

Augustinus hat es super auf den Punkt gebracht: "Liebe, und dann tue was Du willst."

Zu lieben bedeutet in diesem Falle "gut" mit sich umzugehen ... also das Bedürfnis darf sein, und darf auch leben. Nicht gut mit sich selbst umgehen würde man vielleicht, wenn man ständig wechselnde Partner hat, oder sich "harte Praktiken" aussucht.

Und wenn Paulus und andere in der Bibel die Sexualität angeprangert haben, verstehe ich es auch so, dass die damit "ungute Formen" gemeint haben und nicht generell.

Die Bibel verbietet an mehreren Stellen, vor allem im Gesetz Mose und in den Briefen des Apostels Paulus, die Unzucht und damit zusammenhängendes Verhalten. Ob jetzt Masturbation unter den Begriff "Unzucht" fällt, darüber kann man sich trefflich streiten. Denn die moderne Sexualwissenschaft gab es vor Tausenden von Jahren nicht.

Durch die in der Bibel (und natürlich auch im Koran) vorgeschriebene eheliche Treue und die für Untreue/Unzucht angedrohten Strafen sollte schlicht und ergreifend verhindert werden, dass uneheliche Kinder entstehen oder dass einem Mann fremde Kinder untergejubelt werden.

Dennoch ist die Bibel voll von Geschichten, in denen uneheliche Kinder eine erhebliche Rolle spielen. Auch von Prostituierten ist fortlaufend die Rede. Es gab also schon alles, was es auch heute gibt und alle Verbote halfen anscheinend auch nichts.

Fazit: auch wenn für Christen das Masturbieren verboten ist, wird es trotzdem gemacht, auch wenn Ehebruch vrboten ist, wird er trotzdem begangen.

Mach dir also keinen Kopf! Was für den Apostel Paulus verbindlich war, muss für dich heute keine Bedeutung mehr haben.

onlinescrets  12.07.2018, 13:08

Die Selbstbefriedigung ist eine Sache in der du dich ganz bewusst mit einer anderen Person beschäftigst oder einer Vorstellung wie du es mit Ihm oder Ihr machst. Klar zählt das auch zur Pornografie. In der Bibel steht zum Thema Selbstbefriedigung nichts drin. Es steht aber wohl drin, dass du deine Gedanken kontrollieren kannst. Der Geist Gottes hilft deinem Geist auf, wenn dich nicht Selbstbefriedigen willst. Das geht auf jeden Fall!!!! Wenn du es auf aber nicht schaffst cool zu bleiben und der Druck so hoch wird. Dann befriedige dich. Gott hat uns die Sexualität mit all ihren Facetten geschenkt. Und es gehört in das Erwachsen werden auch das ausprobieren seiner Geschlechtsteile und was man damit alles so machen kann. Wir sollen Spass dabei haben. Bevor du jetzt eine oder einen nach dem anderen Flach legst, damit bist du in der sexuellen Verfehlung gelandet, die dich immer weiter reinzieht, und du zu einem oder einer Prostituierten gehst oder wirst, dann mach es dir lieber selber. Ich gebe dir einen sehr guten Tipp mit auf den Weg. Keinen der dir ein schlechtes Gewissen machen soll, oder der dich verdammt. Nimm Gott und Jesus mit in deinen geheimsten Gedanken hinein und danke Ihm für diese wunderbaren Geschöpfe die er geschaffen hat. Ich garantiere dir, das du nach einer Zeit eine ganz andere Sichtweise von Gott auf die Sexualität geschenkt bekommst.

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Altersweise  13.07.2018, 11:00
@onlinescrets

Ich denke, dein Kommentar auf meine Antwort war eigentlich als Antwort für den Fragesteller gedacht.

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Kessy04  12.07.2018, 18:49
Was für den Apostel Paulus verbindlich war, muss für dich heute keine Bedeutung mehr haben.

Muss nicht unbedingt Bedeutung haben.

Aber was für Paulus verbindlich war, sollte für den heutigen Menschen, der nach dem Wort und dem Willen Gottes leben und ein Nacholger Jesu sein möchte, heute auch noch verbindlich sein. Denn Paulus hat Gottes Maßstäbe kundgetan, und Gottes Maßstab ist überall anzulegen, nicht der eigene, da ER der Schöpfer von allem und somit der Maßstab aller Dinge ist.

Es ist aber dennoch letztendlich die eigene Entscheidung, für oder gegen Gott zu sein.

LG Kessy

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Altersweise  13.07.2018, 11:03
@Kessy04

Mit dem Apostel Paulus habe ich so meine Probleme: Er war nämlich vorher der Christenverfolger Paulus und als solcher ebenso ein Fanatiker wie später als Verkünder seiner Glaubenswahrheit.

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Man findet das auch sehr ausgeprägt bei ehemaligen und jetzt bekehrten Rauchern sowie bei manchen Veganern.
Jesus war zwar ernst und in seinen Botschaften mitunter sehr anstrengend für seine Mitwelt, aber gegen Paulus richtig cool.

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Kessy04  13.07.2018, 16:14
@Altersweise

Ich habe mit Paulus gar keine Probleme. Er kommt für mich als Vorbild so ziemlich gleich hinter meinem Herrn Jesus!

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Jesus hat in seinem kurzen Erdendasein wahrlich wichtere Anliegen zu verkünden gehabt, als den Leuten kasuistischen Sexualkundeunterricht zu geben, echt. Jesus hat sich von allen anderen Rabbis seiner Zeit vor allem dadurch unterschieden, dass er ethische Prinzipien aufstellt, die den Menschen, die offen sind für seine Botschaft, als Kompass dienen können. Er hat eben nicht, wie die Pharisäer damals, oder die Sunniten bis zur Gegenwart, für jede nur denkbare Situation ne kleinliche skrupulante Einzelvorschrift aufgestellt. Das ist gemeint mit dem, was Luther als die "Freiheit eines Christenmenschen" bezeichnet: du hast das Prinzip im Evangelium, aber entscheiden musst und kannst nur du allein, von Fall zu Fall, wie es dir dein Gewissen rät.