Hi :)
Um die Frage etwas zu erläutern erzähle ich einfach was ich so erlebt habe:
Ich trainiere seit einiger zeit traditionelles Taekwondo und werde von einem Schüler von Großmeister Kwon Jae Hwa unterrichtet. Ich weiß nicht sehr viel über Meister Kwon, weiß aber, dass er eine Art "Verband" für den traditionellen Stil gegründet hat (wenn man es denn Verband nennen kann).
Jedenfalls gibt es ja zahlreiche Meister die sich nach ihrer "Ausbildung" zum Taekwondo-Lehrer selbstständig gemacht haben (was ja nichts schlimmes ist). Besonders jetzt wo Kwon sich zurückgezogen hat gibt es zahlreiche Schüler von ihm die eigene Schulen aufmachen. Verstehe ich ja auch, warum sollte man selbst mit TKD aufhören nur weil der Großmeister aufhört?
Jedenfalls war ich vor kurzem aus beruflichen Gründen in Graz und habe dort ein Dojang gefunden. Ich ging hinein und fragte den Schulleiter ob ich nicht ein-zweimal bei ihn Trainieren könnte (war 4 Tage in der Stadt) er antwortete mit "Ja".
Als ich dann am nächsten Tag mit meinem Dobok zum Dojang ging fiel mir auf, dass die anderen Schüler, die bereits Mitglied waren, sich mit einer Mitgliedskarte bei einer Art "Scanner" "anmeldeten". Ich fand das total eigenartig. Als ich dann hineinging merkte ich auch, dass sich irgendwo "hinter" den Trainingsräumlichkeiten ein Büro befand wo auch eine Registrierkassa stand. Nach einer anstrengenden Trainingsstunde fragte ich dann den Schulleiter warum man sich mit einer Karte denn anmelden muss bevor man die Schule betritt und warum es eine Kassa gibt.
Zu der Sache mit der Karte meinte er, dass damit eine Statistik aufgestellt wird wie viele Leute die Schule am jeweiligen Tag besucht haben. Zu der Kassa meinte er, dass es Pflicht sei für GmbHs.
Ab da dachte ich irgendwie an das Wort "Fitnessstudio". Dort registriert man sich schließlich auch mit Karten (in denen in meiner Nähe zumindest). Später erzählte mir der Schulleiter noch, dass dies nicht die Einzige Schule sei. Es gäbe noch ca. acht andere die mit dieser ein System bilden. Wenn man Mitglied ist kann man zwischen diesen Schulen herumswitchen.
Ich finde es wie gesagt nicht schlimm, dass sich Kwons Schüler selbstständig machen. Aber was sagt ihr dazu? Sollte man Kampfkunst als "Kommerz" bzw. als "Geschäft" nutzen? Natürlich, hat Kwon auch nichts anderes gemacht. Allerdings, bestehen seine Vereine aus e.V's (wenn das denn auch stimmt). Auch wenn der Unterricht völlig in Ordnung war grenzt das "Äußere" eigentlich sehr an eine Fitnessstudio. Was sagt ihr dazu?