Hallo,
Ich hatte Anfang des Jahres meine erste Darmspiegelung und hatte tierische Angst. Hab es vorher schon Jahre lang vor mir her geschoben. Vor der Kurznarkose hatte ich die meiste Angst und ich war froh das der Arzt es ohne gemacht hat.
Es gibt zunächst ein Vorgespräch, bei dem dir Blut abgenommen wird. Bei diesem Termin erklärt der Arzt dir wie die Untersuchung genau abläuft und wie du dich vorbereiten musst.
Am Tag vor der Untersuchung musst du ein starkes Abführmittel nehmen (welches und wie du es genau nehmen sollst erklärt dir der Arzt). Dazu musst du viiiiiieel trinken, damit du nicht dehydrierst.(Durch den großen Durst und das viele Wasser im Magen hab ich kein Hungergefühl gehabt. Das hat es leicht gemacht an dem Tag aufs Essen zu verzichten.)Meist nach etwa einer halben Stunde fängt das Abführmittel an zu wirken und du wirst eine ganze Zeit auf dem Klo verbringen. Dabei fand ich es sehr angenehm alleine zu Hause zu sein, das Bad an dem Tag also ganz für mich zu haben. Etwa nach 12 Stunden muss man meist eine zweite Portion des Abführmittels einnehmen. Es hilft wenn man an dem Tag den After häufiger eincremt, da die empfindliche Stelle doch sehr gereizt ist. Du musst so lange abführen, bis dein Stuhl in etwa aussieht wie Kamillentee und keine größeren Stückchen mehr drin sind.
Am Tag der Untersuchung gehst du in die Praxis. Dort wird meinst direkt nach der Ankunft gefragt ob das Abführen erfolgreich war, da man sonst vor Ort noch ein weiteres Abführmittel oder einen Einlauf bekommt. dann wird man in einen kleinen Raum geführt in dem die Untersuchung durchgeführt wird. Dort bekommst du die Möglichkeit dich untenrum in Ruhe zu entkleiden und dir evt. ein Höschen das du bekommst an zu ziehen, welches hinten eine Öffnung hat oder aufgeschnitten wird. Dann wird dir ein Zugang gelegt, über den du falls gewünscht das Beruhigungsmittel bekommst. Meist ist es auch möglich es erst einmal ohne zu versuchen, aber wenn gewünscht im Verlauf der Untersuchung doch noch etwas zu bekommen. Zu Beginn der Untersuchung wird das erste Stück des Endoskops eingeführt. Dazu legst du dich auf die linke Seite. Dann drehst du dich auf den Rücken und der Rest des Endoskops wird eingeführt. Um gut durch die Darmwindungen zu gelangen leitet der Arzt Luft in den Darm, damit dieser sich "entfaltet". Falls noch kleinere Kotreste da sind saugt der Arzt diese ab. Erst wenn das Endoskop ganz eingeführt ist (das sind ca. 1,1-1,2m) fängt der Arzt mit der eigentlichen Begutachtung deines Darms an. Langsam zieht er das Endoskop wieder heraus und schaut sich dabei die Darmwand an. Evt. entnimmt er dabei Gewebeproben, oder entfernt kleinere Polypen. Dabei merkt man allerdings maximal ein komisches Gefühl ohne Schmerzen. Da ich die ganze Zeit wach war habe ich sofort ein Ergebnis bekommen. Sonst darfst du erst ausschlafen und bekommst Zeit dich in Ruhe wieder an zu kleiden und etwas frisch zu machen.
Nach der Untersuchung bist du ohne Betäubung sofort wieder fit, mit solltest du dir einige Stunden Ruhe gönnen und erst am nächsten Tag wieder Arbeiten gehen. Jedoch musst dich dich den Rest des Tages darauf einstellen, dass die Luft die in deinen Darm geleitet wurde auf natürlichem Weg auch wieder heraus will. Außerdem kann es sein, das man ein paar Minuten nach der Untersuchung etwas merkwürdig riecht, da schon während der Spiegelung immer wieder etwas Luft aus dem Darm gedrückt wird. Das ist normal und man kann es auch nicht unterdrücken.
Für den Tag des Abführens und den Tag der Spiegelung erhält man spätestens auf Nachfrage einen Krankenschein.
Im Nachhinein kann ich sagen man muss keine Angst vor der Untersuchung haben und wenn man nicht sehr empfindlich ist und etwas Druck und leichtes Ziepen aushält ist es kein Problem eine Darmspiegelung ohne irgendwelche Beruhigungsmittel durch zu ziehen.
Zu einer Magenspiegelung kann ich leider nichts sagen.
Viel Glück für die Untersuchung und hoffentlich einen guten (negativen) Befund. Vielleicht schaffst du es ja nach der Untersuchung mal von deinen Erfahrungen zu berichten. Mich würde auch interessieren, welches Abführmittel dein Arzt dir verschrieben hat, da ich wohl regelmäßig alle zwei Jahre eine Spiegelung machen lassen muss.