Ich bin in einer Mormonenfamilie aufgewachsen und habe bis vor ca. anderthalb Jahren an die Kirche geglaubt. Mormonen glauben sowohl an das sogenannte "Buch Mormon", das von den Menschen in Amerika, lange bevor Kolumbus kam, handelt, als auch an die Bibel. Mormonen sind Christen, da für sie Jesus Christus im Zentrum ihrer Religion steht, ich würde sie jedoch eher als "christliche Sekte" beschreiben, da sie eindeutig alle typischen Eigenschaften einer Sekte erfüllen (siehe: http://www.pinselpark.org/religion/sekten/08merkmal.html) und das Buch Mormon eindeutig eine Erfindung von Joseph Smith, dem Begründer der Gemeinschaft, ist. Abgesehen davon sind die Mitglieder aber alle total fröhliche, lustige, liebenswerte Menschen, ich kenne keine andere Glaubensgemeinschaft, die so nette Mitglieder hat wie die Mormonen. Mormonen nehmen die Bibel wörtlich und glauben an traditionelle, unveränderliche Wertmaßstäbe Gottes, wie kein Sex vor der Ehe, dass man keinen Kaffee und Alkohol trinken soll und mehr. Mormonen haben einen lebenden Propheten, derzeit ist das Thomas S. Monson, der hat zwei Ratgeber, die ihn unterstützen sollen und es gibt ein sogenanntes "Kollegium der 12 Apostel". In ihrem Glaubensbekenntnis heißt es u.a. "Wir glauben an die gleiche Organisation, wie sie in der Urkirche bestanden hat, nämlich Apostel, Propheten, Hirten, Lehrer, Evangelisten usw.", daher soll die Kirche organisiert sein wie zur Zeit Jesu. Mormonen glauben auch an neuzeitige Offenbarungen. Der Prophet kann diese für die ganze Kirche empfangen, jeder Einzelne kann aber auch persönliche Offenbarungen durch das Gebet für sich selbst oder auch für einen ihm bestimmten Aufgabenbereich empfangen. Das weit verbreitete Vorurteil, Mormonen lebten polygam, ist falsch. In der Vergangenheit, zu Beginn der Kirche, hatten die Männer mehrere Frauen, die Vielehe wurde jedoch später abgeschafft. Auch wenn man meinen könnte, eine Gemeinschaft mit so einer Vergangenheit sei offen ggü. Themen wie Homosexualität, ist das jedoch eine fatale Fehleinschätzung, die sind so homophob, die exkommunizieren seit Nov. 2015 sogar die Kinder von homosexuellen Paaren. Mormonen haben sowohl Kirchen als auch Tempel. In ihren Kirchen haben sie jeden Sonntag 3 Stunden Kirche und haben das aufgeteilt in eine Gottensdienstversammlung/ Abendmahlsversammlung verschiedene Klassenzeiten, die z.B. nach Männer/ Frauen oder Alter getrennt werden in denen sie mehr über das Evangelium und Jesus Christus lernen können, wobei sie einige unangenehme Ausschnitte aus der Kirchengeschichte weglassen, wie z.B. dass es tausende unterschiedliche Berichte von der ersten Vision (die erste Vision besagt: Joseph Smith hatte gebetet und ihm sind Gott und Jesus erschienen und haben ihn beauftragt, eine neue Kirche zu gründen. In früheren Versionen war es nur Gott, oder ein Heer von Engeln oder ein helles Licht oder der verstorbene Prophet Moroni, der ihm auch später erschienen ist, um ihm die sog. "Goldenen Platten" (aus denen das Buch Mormon übersetzt sein soll) gezeigt hat). In ihren Tempeln können Mormonen besondere Bündnisse mit Gott wie die heilige Ehe eingehen und auch Bündnisse stellvertretend fur verstorbene eingehen, die auf der Erde nicht die Möglichkeit dazu hatten, damit auch sie in den Himmel kommen können (z.B. die Taufe oder Konfirmation für Verstorbene). Eigl ja nen recht sozialer Gedanke mit den heiligen Handlungen für Verstorbene. Die Tempel gelten als "Haus Gottes" und sind heilig. Okay, das ist jetzt schon voll viel, sry. Hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen :).

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