Nvidia und AMD konstruieren Grafikchips und lassen sie nach ihren Vorstellungen herstellen . Zu den Grafikchips haben sie auch entsprechende Trägerplatinen mit der Steuerungs- / und Versorgungselektronik entwickelt . Die ersten Chargen ihrer neuen Chips löten sie auf ihre eigenen Platinenentwürfe um sie ausgiebig zu testen und bei voller Funktion dann als Kleinserie erst mal selbst im sogenannten "Referenzdesign" zu produzieren und vermarkten .

Danach verkaufen sie die einzelnen Grafikchips ohne Platine mit entsprechenden Fertigungslizenzen und Bauplänen an die Dritthersteller wie Asus , MSI & Co. Die können dann entweder auch das Referenz-PCB mit übernehmen , oder eigene Platinen mit modifizierter Spannungsversorgung etc. entwickeln und die Chips dann auf ihre eigenen Custom-PCBs löten .

Daneben steht es den Drittherstellern dann noch frei , welchen Kühler sie auf ihre Karten setzen , wie sie das Karten-Bios ausgestalten und welche Betriebsparameter sie für Taktraten , Turbo , Lüftersteuerung und Spannungen voreinstellen . ( Soweit Nvidia oder AMD da nichts limitieren in der Freizügigkeit )

Der mögliche Leistungsbereich eines individuellen Grafikchips hängt dann von seiner eigenen ASIC-Güte ab ( nicht alle Chips sind exakt gleich; das ist technisch nicht möglich ) . Dazu kommen dann noch die Leistungsfähigkeit der Kühlung und der elektrischen Spannungsversorgung auf der Trägerplatine .

In den eigenen Arbeitsparametern muß jeder Dritthersteller dann selbst entscheiden , mit welchen Basis- / und Turbotakten er seine Karten mitsamt Garantie in Serie auf den Markt bringt .

Seit längerem selectieren AMD und Nvidia auch immer häufiger nach Güteklassen vor bei ihren Chips , denn mit zunehmender Komplexität und je nach Fertigungsverfahren ist es halt nur möglich , die Güte der Chips in einer gewissen "Serienstreuung" herzustellen . Daher kann es durchaus schon sein , daß sich ein Güteklasse 1 - Chip bei exakt der selben Wärmeentwicklung und Leistungsaufnahme auf einer Referenzplatine um etwa 15 bis 25 % höher in Serie stabil takten läßt , als ein Derivat mit Güteklasse 2 .

Chips mit elektrischen Teildefekten werden zunächst mal aussortiert , nachgeprüft und dann in einer bestimmten "Teilbeschneidung" eine Stufe unterhalb derjenigen Kartenserie platziert , für die sie eigentlich gedacht waren . Manchmal kann es auch in einer Fertigungscharge so kommen , daß reihenweise nur sehr kleine Fehler auftreten , oder Fehler an falscher Stelle sich häufen . So kam es z.B. zur GTX 1070Ti . Für eine GTX 1080 reichte es nicht ganz , aber für eine GTX 1070 waren die Fehler deutlich zu gering .

Manche Chips mit schwerwiegenderen Teildefekten gehen gerne auch mal an "OEMs" und gelangen damit offiziell nie in den regulären Endkundenmarkt .

So gab es z.B. eine GTX 1060 Ti , welche dann in Komplettrechnern mit unterschiedlichsten Konfigurationen der aktivierten Funktionseinheiten verbaut wurde und mal etwas mehr , oder teils erheblich weniger als eine reguläre GTX 1060 - Serienkarte leisten konnte .

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