Hallo, meineserachtens wird bei Motorrädern immer gern ein Effekt vernachlässigt: der mit der Geschwindigkeit stark zunehmende Luftwiderstand.
freilich bei 100km/h wirkt sich der noch nicht stark aus. Um das Bremsverhalten eines Motorrads komplett zu verstehen muss man sich aber auch mal anschaun, was das ganze bei 200km/h macht.
oft wird davon gesprochen dass ein geübter Motorradfahrer selten mehr wie 6m/s2 Verzögerung hinbekommt.
ich hab's mal ausgerechnet: bei 200km/h macht schon der Luftwiderstand eine Verzögerungskraft, die 4-5 m/s2 entspricht. d.h. der Biker muss nichts tun ausser Kupplung ziehen und vielleicht etwas aufrichten, und bremst schon mit mindestens 4 m/s2 - bei Autos sind's da gerade mal 1m/s2 wegen dem wesentlich geringerem Luftwiderstand (und auch der höheren Masse, die in der Formel eine Rolle spielt: F(Luftwiderstand)=ma=rhocwAv^2 / 2).
Wenn man jetzt noch gut am Bremshebel zieht, dann müssten schon viel bessere Verzögerungswerte herauskommen, wie die ständig vom ADAC zitierten 6,5 - und auch bessere wie bei manchem Sportwagen! bei 100 km/h hat sich das ganze aber längst wieder relativiert, weil der Luftwiderstand keine so große Rolle mehr spielt.
vielleicht bestätigt das das "gefühlt bessere Bremsverhalten aus hohen Geschwindigkeiten", das auch ich meine zu kennen ;)