Bitte verzeih' mir diese etwas respektlos-saloppe Antwort: Vergiss Deine Frage, zu der Du eh nur expertokratischen Glaubens- und Bibelstuss um die Ohren geschlagen bekommst, und mach' mit Deinem Hund eine herz- und geistbeflügelnde Frühlingswanderung!
Vorweg soviel: Mir gefällt sehr, was Du da geschrieben hast.
Darüberhinaus: Du brauchst keine jahrelangen Diskussionen zu befürchten, zumal es für Diskussionen ja stets mindestens zwei Menschen braucht. Auch meine Eltern haben sich vor gerade 50 Jahren erfreulich schnell daran gewöhnt, dass ich mich vom ganzen Glaubensgejaul radikal und unumkehrbar verabschiedet habe.
Dass Deine Eltern, wie mir scheint, keine Argumente für ihren Glauben vorbringen können, sondern nur moralinsaure Nötigungen mit dem Appell an Dein schlechtes Gewissen, halte ich für unfair und respektlos.
Meine Empfehlung: Bleib' unbeirrt auf Deinem Emanzipationsweg und versuche trotzdem, Deine Eltern so gern wie möglich zu behalten.
Armin Gloor
Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, an einen Gott zu glauben, aber tausend Gründe, um auf die ganze infantile Glauberei zu verzichten. Einer davon ist folgender: Schau' Dir mal die Persoenlichkeitsmerkmale der Dir bekannten Götter an: bis auf die Knochen unsympathisch, selbstgerecht, lernunfähig, brutal, sündenbesessen, jähzornig, rechthaberisch, eifersüchtig, willkürlich, die Menschen zu Deppen machend, wichtigtuerisch, respektlos, rachsüchtig, grausam... (subject to be continued). Wenn es einen Gott gäbe, der die Menschen auch nur ein klitze kleines bisschen lieb hätte, würde er sich ihnen gegenüber nicht so saublöd aufführen. - Ich hätte da noch eine Empfehlung (Empfehlungen kann man beachten oder ignorieren): Schau' mal, was passiert, wenn Du an keinen Gott glaubst. Ich versichere Dir: Es passiert nichts! Einfach überhaupt rein gar nichts! - Ich wünsche Dir viel Lebensfreude und Gelächter beim Ausprobieren.
Klar stimmt das! Wäre ja noch schöner, wenn das nicht stimmte! Du musst nur ganz doll dran glauben. Und betend darauf warten, bis Dir der nächste Stumpfsinn dieser Art zum Glauben angeboten wird. Denn Glauben ist ja sowas von schön!
Ja, Glaube ist Aberglaube, daran besteht kein Zweifel. Es gibt zwar ein paar Aspekte, die die beiden Phänomene voneinander abheben, zum Beispiel: - Dass der Glaube etwas "Höherwertiges" sei als der Aberglaube, wird immer nur von Gläubigen behauptet. Für Nicht-Gläubige ist beides derselbe illusionistische und irreführende Blödsinn. - Um den Glauben herum gibt es eine Wissenschaft (die Theologie), die zwar keine ist, das aber umso dreister und beharrlicher behauptet. Um den Aberglauben herum gibt es meines Wissens keine vergleichbaren Gedankentürme - schon gar keine, die an einer Schule gelehrt würden. - Die Dümmlichkeit des Aberglaubens wird in der Regel mit weniger Widerstand anerkannt als die nicht mindere Dümmlichkeit des Glaubens. - Wenn abergläubische Glaubensinhalte organisiert würden, würden sie als religiöse Glaubensinhalte wahrgenommen. Die zahllosen Idiotenverbände der Esoterik veranschaulichen das in bedrückender Art und Weise. Empfehlung an die Fragerin bzw. den Frager: Wenn Du radikal auf die Botschaften des Glaubens und des Aberglaubens verzichten kannst, fühlst Du Dich leichter, beschwingter und gesünder. Hab' meine besten Wünsche, Armin Gloor
Theologie ist eine Fachdisziplin, die man an staatlichen Universitäten studieren kann. Gleichzeitig ist sie die einzige akademische Fachdisziplin, die noch keinen einzigen Nachweis dafür geliefert hat, dass ihr zentraler Forschungsgegenstand - nämlich Gott - überhaupt existiert. Aus diesem Grund sollte man meines Erachtens die Theologie aus den akademischen Lehrplänen entfernen. Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Die Frage nach der Gerechtigkeit stellt sich ja immer dann, wenn ein Urteil, eine Entscheidung, eine Bewertung u. dgl. ergangen ist. Weil sich sowas auf ganz verschiedene Gegenstände beziehen kann (z.B. auf rechtliche, moralische, künstlerische, politische etc.) und zudem auf grundsätzlich subjektiven Kriterien und Motiven beruht, ist Deine summarische Frage im Grunde nicht beantwortbar - schon gar nicht mittels theologischer Texte. Aber im Alltag könnte vielleicht das weiterhelfen: Wenn ein Urteil so beschaffen ist, dass es von allen Betroffenen ohne Verlierergefühle akzeptiert werden kann, könnte es gerecht sein.